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Mihály von Munkácsy Biografie
Der deutschstämmige und später in Paris ansässige Mihály Munkácsy (Mihály von Munkácsy) hat als einer der bedeutendsten realistischen Künstler Ungarns schon zu Lebzeiten europaweite Bekanntheit erlangt. Mihály Munkácsy, eigentlich als Mihály Lieb beziehungsweise Michael Lieb 1844 im zu dieser Zeit noch ungarischen Munkács als Spross einer aus Bayern stammenden Familie geboren, firmierte seit 1863 unter dem seiner Geburtsstadt Rechnung tragenden Namen Mihály Munkácsy oder Michael Munkácsy. 1878 wurde er in den ungarischen Adelsstand erhoben, weshalb der Maler auch als Mihály von Munkácsy bekannt ist. Seinen Künstlerberuf erlernte Mihály Munkácsy durch frühe Studien in Budapest (1863), Wien (1864) und München (1866). Nach einer Parisreise im Jahr 1867, auf der Mihály Munkácsy von der realistischen Kunst Gustave Courbets beeindruckt war, ging er zum weiteren Studium nach Düsseldorf, wo er mit Ludwig Knaus einen Hauptvertreter der Düsseldorfer Malerschule zu seinen Lehrmeistern zählen konnte. 1870 schuf Mihály Munkácsy in Düsseldorf sein erstes großes Gemälde mit dem Titel "Letzter Tag eines Verurteilten", das in Paris eine Goldmedaille gewann. In die französische Hauptstadt Paris übersiedelte Mihály Munkácsy im Jahr 1872 und feierte dort bald mit überaus effektvoll inszenierten, realistisch geprägten Szenen große Erfolge auf den Salon-Ausstellungen. Den größten Ruhm erntete Michael von Munkácsy 1878 mit dem Gemälde "Milton und seine Töchter" - spätestens mit diesem Bild hatte sich Mihály von Munkácsy europaweit einen klingenden Namen als Künstler erworben. Seine Interieurstücke, Genreszenen, Landschaften und Stillleben, seine unmittelbaren, energiegeladenen Studien und Ölskizzen, aber auch seine großen Kompositionen beispielsweise zu biblischen Sujets sowie die Salongemälde haben bis heute nichts an Beliebtheit eingebüßt und überzeugen mit kräftigem, dynamischem Duktus, mit lebhaftem und dennoch tonigem Kolorit sowie häufig mit dem wirkungsvoll eingesetzten Kontrast von Weiß und dunklem Braun. Doch konnte Mihály Munkácsy, ein sensibler Mann, seine Erfolge nicht voll auskosten. In den 1890er Jahren verschlimmerte sich seine Neigung zur Depression, vielleicht noch befördert von den Nachwirkungen einer Syphilis-Erkrankung in jungen Jahren, bis 1896 ein normales Leben für Michael von Munkácsy nicht mehr möglich war. Nach verschiedenen Behandlungen wurde Mihály von Munkácsy schließlich in eine Irrenanstalt in Endenich bei Bonn verbracht, wo der einst gefeierte Künstler im Jahr 1900 verstarb. Seinem Nachruhm schadete dieses unrühmliche Ende keineswegs: Werke von Mihály Munkácsy befinden sich heute in wichtigen Museen wie dem Frye Art Museum in Seattle, dem Museum Georg Schäfer in Schweinfurt oder dem Von der Heydt Museum in Wuppertal. Die Ungarische Nationalgalerie in Budapest zeigte 2005 die umfassende Schau "Munkacsy in the World".