Der Amerikaner Michael Graves gehört zu den wichtigen Architekten und Designer der Postmoderne. Graves wird 1934 in Indianapolis geboren. Von 1954 bis 1959 studiert er an der University of Cincinnati, anschließend an der Graduate School of Design der Harvard University. 1960 erhält er ein Stipendium für die American Academy in Rom, wo er bis 1962 studiert. Als er danach in die USA zurückkehrt, erhält M. Graves einen Lehrauftrag an der Princeton University in New Jersey. 1972 wird er dort Professor für Architektur, insgesamt lehrt er über 25 Jahre in Princeton. In Princeton eröffnet Graves auch 1964 ein Architekturbüro. 1993 wird er in Princeton sogar einen eigenen laden eröffnen, in dem er die von ihm designten Produkte verkauft. 1969 zeigt das Museum of Modern Art in New York die Ausstellung "New York Five", neben Michael Graves werden die Architekten Peter Eisenman, Charles Gwathmey, John Hejduk und Richard Meier vorgestellt. Kurz darauf wendet er sich von den Grundsätzen der Moderne ab, denen er sich bis dahin verpflichtet fühlte, und gestaltet farbenfrohe Gebäude und Inneneinrichtungen. Zu Michael Graves wichtigsten architektonischen Projekten gehören das Public Services Gebäude in Portland, Oregon (1982), die Bibliothek in San Juan Capistrano, Südkalifornien (1983), die Zentrale der Humana Corporation in Louisville (1982-1986), das Dolphin Hotel in Disney World, Florida (1989) sowie der Anbau des Whitney Museum of Art in New York (1989-1990). Ende der 1970er Jahre entwirft Michael Graves auch postmoderne Möbel und Produkte, die vom Art-déco-Stil inspiriert sind. Um 1980 entwirft Michael Graves mehrere Möbel und Gegenstände für Memphis. Am bekanntesten sind die zahlreichen Entwürfe, die Michael Graves für Alessi macht, wie etwa der Wasserkessel mit Vögelchen von 1985.