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Karl Raupp Biografie
Der 1837 in Darmstadt geborene Karl Raupp erhält seine erste künstlerische Ausbildung in Darmstadt bei dem Landschaftsmaler August Lucas. 1856 geht der junge Künstler nach Frankfurt am Main und bildet sich bis 1858 bei Jakob Becker an der Städelschule weiter. Anschließend wechselt Raupp bis 1866 an die Münchner Akademie und wird in der Meisterklasse von Karl Theodor von Piloty in die historische Figurenmalerei eingeführt. Dort erhält er zahlreiche Anregungen einer "artistischen Plattenkultur", die er im landschaftlichen Genre verwirklichen kann. Von 1868 bis 1879 lehrt Raupp als Professor an der Nürnberger Kunstgewerbeschule. Danach kehrt er nach München zurück und erhält 1882 einen Lehrauftrag an der Münchner Akademie. 1909 lernt Raupp den Chiemsee und die zugehörige Fraueninsel kennen, deren Landschaften und Menschen ihn zu vielen Bildern anregen. Der "Chiemsee-Raupp", wie er auch genannt wird, gründet die Malerkolonie auf der Fraueninsel und ist Mitherausgeber der 1918 erschienenen Künstlerchronik von Frauenchiemsee. In seinem Werk verbindet der Maler Karl Raupp ein genaues Studium der Landschaft, wie es bereits im Biedermeier geflegt wurde, mit dem gründerzeitlichen Genrebild. Ähnlich wie Joseph Wopfner führt Raupp in seinen Chiemsee-Landschaften die Darstellung hochtragischer Effekte als künstlerisches Novum ein. Szenen von fast kenternden Booten, in denen sich der Mensch vor elementar erregtem Naturgeschehen aufrichtet, bestimmen seine zur Reportage neigende Malerei. Neben seiner künstlerischen Tätigkeit legt Karl Raupp sein technisches und theoretisches Wissen in dem "Handbuch der Malerei" (4.Auflage 1904) vor. Karl Raupps Werke sind in deutschen Museen vertreten, u.a. die Bilder "Aufziehendes Gewitter am Chiemsee, um 1885" in der Neuen Pinakothek in München und "Sandiger Hang mit Baumgruppe" in der Städtischen Kunstsammlung in Kassel.