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Jean-Marc Nattier Biografie
Der Bildnismaler Jean-Marc Nattier zählt in seinem Fachgebiet zu den wichtigsten Meistern des französischen Rokoko ("Louis-quinze").
Seine Ausbildung erfuhr der 1685 geborene Pariser Jean-Marc Nattier mit großer Wahrscheinlichkeit im Atelier von Jean-Baptiste Jouvenet, der seinerseits in der Werkstatt des berühmten Charles Lebrun geschult worden war und als bedeutender Maler religiöser Sujets gilt. Jean-Marc Nattier wirkte jedoch auf einem anderen Feld als sein mutmaßlicher Lehrer: Er betätigte sich ausschließlich und überaus erfolgreich als Bildnismaler. Sein Renommee misst sich auch am Rang derjenigen, die sich von ihm porträtieren ließen, darunter etwa Peter der Große (1717, München, Residenzmuseum) und Katharina II. (1717, St. Petersburg, Ermitage). Bereits 1718 wurde Jean-Marc Nattier zudem als Mitglied in die Pariser Akademie aufgenommen, 1734 wurde er zum Maler des Großpriors des Ordens der Tempelritter ernannt. 1766 verstarb Jean-Marc Nattier in seiner Geburtsstadt.
Besondere Meisterschaft erzielte Jean-Marc Nattier, der sich sporadisch auch der Miniaturmalerei widmete, im Bereich des höfischen Porträts. In seinen berühmten historisierenden Bildnissen erweiterte er dieses zu einer mythologisch oder allegorisch geprägten Darstellung und stilisierte seine Modelle dabei beispielsweise zu antiken Göttinnen, wie es etwa seine Werke "Die Herzogin von Chaulnes als Hebe" (Paris, Musée du Louvre) aus dem Jahr 1744 oder "Madame Bonier de la Mosson als Diana" (1742, Los Angeles, J. Paul Getty Museum) zeigen. Des repräsentativen Charakters seiner Bildnisse ungeachtet gelang Jean-Marc Nattier eine sympathisch individualisierte Darstellung seiner Modelle, die jenseits aller starren Idealisierung eine zugleich erhabene und intime Bildwirkung entfaltet. Stilistisch kennzeichnet ein duftiger Pinselstrich und ein hellbuntes, elegantes Kolorit sein Oeuvre.
Werke von Jean-Marc Nattier werden heute weltweit in berühmten Museen gezeigt, darunter das Metropolitan Museum of Art in New York, die National Gallery in London oder das Musée du Louvre in Paris.