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Jan van Mieris Biografie
Jan van Mieris, ein Spross der berühmten Leidener Künstlersippe van Mieris und ältester Sohn des bedeutenden Genremalers Frans van Mieris d.Ä., wird im Jahr 1660 in Leiden geboren. Der junge Jan van Mieris lernt sein Malerhandwerk freilich beim Vater. Ab 1658 wirkt dieser als Freimeister der Leidener Lukasgilde, und seinerseits hat er seine Kunst bei keinem Geringeren als Gerard Dou erlernt. Der Vater Frans van Mieris d.Ä. aber weiß, dass der Zeitgeschmack sich mittlerweile gewandelt hat. Angeblich entlässt er seinen ältesten Sohn schon bald aus der Lehre und möchte ihn zur weiteren Ausbildung lieber zum Amsterdamer Historienmaler Gerard de Lairesse schicken. Ob und wie lange Jan van Mieris tatsächlich bei Gerard de Lairesse lernt, ist jedoch nicht abschließend geklärt. Möglicherweise hält der Vater den Sohn schließlich doch zurück, oder aber er beendet die Amsterdamer Lehre in Lairesses Atelier bald wieder. Gerard de Lairesse nämlich steht in denkbar schlechtem moralischem Ruf und erscheint dem Vater Mieris zur Ausbildung des Sohnes nicht integer genug. Jan van Mieris führt in seiner Kunst, die über ein Frühwerk nicht hinausgelangen kann, den Leidener feinmalerischen Stil des Vaters weiter und betätigt sich als Genre- und vor allem als Porträtmaler. Auf diesem Feld kann Jan van Mieris eine auch dem "großen Geschmack" seiner Epoche Rechnung tragende Manier entwickeln. Der junge Maler, der 1684 als Zeuge bei der Hochzeit seines Bruders Willem van Mieris auftritt und 1688 in Leiden im Haus seiner Mutter nachzuweisen ist, verlässt seine Geburtsstadt wohl am Ende des Jahres 1688. Seine Reise führt Jan van Mieris nach Venedig. Von hier aus möchte er nach Florenz aufbrechen, um dort bei Hofe zu malen. Die Pläne zerschlagen sich jedoch, so dass Jan van Mieris stattdessen nach Rom fährt. Hier aber ereilt den jungen Maler, dessen Bilder heute etwa im Rijksmuseum in Amsterdam, der Hamburger Kunsthalle oder der Londoner Wallace Collection besichtigt werden können, im Jahr 1690 ein jäher und allzu früher Tod.