Das internationale Auktionshaus für den Kauf und Verkauf von Werken von Gustave Courbet
*  1819 Ornans
† 1877 La Tour de Peilz/Vevey (Schweiz)



Bewegung:  Französischer Realismus; Pleinairismus und Künstlerkolonien; Die "Wegbereiter der Moderne".

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Gustave Courbet
Biografie
Gustave Courbet zählt zu den wichtigsten Protagonisten der abendländischen Kunstgeschichte. Sein Name ist geradezu ein Synonym für eine ganze Bewegung geworden, als deren Gründungsvater er gilt: Realismus.

Der 1819 im französischen Örtchen Ornans geborene Bauernsohn Gustave Courbet war eigentlich zum Juristen bestimmt und bildete sich in der Kunst vor allem autodidaktisch nach Werken der großen Realisten des Barock wie Michelangelo Merisi da Caravaggio, Frans Hals, Jusepe de Ribera, Diego Rodríguez de Silva y Velázquez und Rembrandt Harmensz. van Rijn. 21jährig zog es ihn in die Hauptstadt Paris. Dort schuf er um die Jahrhundertmitte seine ersten programmatischen Werke wie "Das Begräbnis von Ornans", "Die Steinklopfer" (beide 1849) und "Die Kornsieberinnen" (1854). Im Frankreich Napoleons III. waren Gemälde wie diese, die die banale, ja vulgäre Realität erstmals schonungslos in den Blick nahmen, ein Affront. Der "Salon" wies Gustave Courbet immer wieder zurück, und als auch die Weltausstellung von 1855 ihn ablehnte, veranstaltete er eine trotzige Gegenausstellung, die einer ganzen Epoche den Namen gab: "le réalisme".

Der Realismus Gustave Courbets ist zugleich Ausdruck einer demokratisch-revolutionären Weltanschauung, die in krassem Kontrast zum reaktionären Regiment Napoleons III. stand. Der naheliegende, aber falsche Vorwurf, er sei am Sturz eines der großen Symbole des Kaiserreichs, der "Vendôme-Säule", beteiligt gewesen, brachte ihn sogar in Kerkerhaft; sein Besitz wurde enteignet. Gustave Courbet emigrierte schließlich 1873 in die Schweiz, wo er vier Jahre später in La Tour-de-Peilz nahe bei Vevey am Genfer See verstarb.

Zu den bevorzugten Themenfeldern von Gustave Courbet rechnen Genreszenen, Porträts und Selbstbildnisse, Landschaften, Tierdarstellungen, Stillleben und manchmal auch erotische Motive, etwa sein noch auf den heutigen Betrachter schockierend wirkendes Werk "L`Origine du Monde" (1866). Trotz ihres naturalistischen Anspruchs sind Courbets Malereien keine bloßen Abschilderungen der Wirklichkeit, sondern Kompositionen von subtiler Sinnbildhaftigkeit.
Mit seinem derben Malstil, die Farbe teilweise mit Spachteln auftragend, und dem Hang zu dunklem, tonigem Kolorit prägte Gustave Courbet die Ästhetik realistischer Kunst, deren wegweisender und bahnbrechender Hauptmeister er ist.