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*  1842 Ferrara
† 1931 Paris


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Giovanni Boldini
Biografie
Der italienische Maler, Handzeichner und Druckgrafiker Giovanni Boldini gilt als wichtiger Vertreter des italienischen Realismus und, später in Paris ansässig, als einer der größten Porträtmaler der Belle Epoque.
Zur Welt kam Giovanni Boldini am letzten Tag des Jahres 1842 in Ferrara. Schon in Kindertagen hatte er sich begeistert Malerei und Zeichnung gewidmet, und so erstaunt es nicht, dass sein hübsches Selbstporträt als Maler im Museum von Ferrara den erst 13jährigen Knaben zeigt und dass Giovanni Boldini noch im Jugendalter einige Bekanntheit als begabter Bildnismaler erlangt hatte. 1857 begann Giovanni Boldini eine Lehre bei Gaetano und Girolamo Domenichini, die auf dem Gebiet der Dekorationsmalerei wirkten, und schulte sich an Werken der italienischen Renaissance, bevor er sich 1862 in Florenz an der Kunstakademie einschrieb. In jenen Jahren knüpfte Giovanni Boldini auch enge Bande zu den Macchiaioli, jenen Florentiner Realisten, die durch ihren revolutionären, "fleckigen" Stil (ital. macchia: Fleck) berühmt wurden. Giovanni Lanfredini, Serafino De Tivoli, Cristiano Banti, Michele Gordigiani und Luigi Bechi rechneten zum engsten Freundeskreis von Giovanni Boldini.
Mit Auftragsarbeiten, insbesondere Porträts, war der bei der Aristokratie und den wohlhabenden Ausländern in Florenz gut eingeführte Giovanni Boldini schon in jenen Jahren reichlich versorgt, so dass er als freier Maler ein gutes Auskommen hatte. Hinzu kamen nach einer Parisreise im Sommer 1867 Landschaften und rurale Genremotive.
Großen Erfolg feierte Giovanni Boldini auch in der besseren Gesellschaft Londons, wo er 1870 für ein knappes Jahr bei William Cornwallis-West lebte, bevor er sich Ende 1871 in Paris ansiedelte. Hier entstanden Genrestücke im Geschmack von Ernest Meissonier sowie, angeregt durch Camille Corot, Edouard Manet und Edgar Degas, mit dem Giovanni Boldini eine Freundschaft verband, Stadtansichten, Pariser Straßenszenen und, etwas später, Cafébilder. Auch in Paris bewegte sich Giovanni Boldini in Adelskreisen, und besonders zur Comtesse Gabrielle de Rasty, seiner Muse, unterhielt er ein enges Verhältnis. Sie hat Giovanni Boldini, der in Paris als einer der wichtigsten Porträtmaler seiner Zeit gefeiert wurde, vielfach dargestellt. Auch Künstlerkollegen wurden von Giovanni Boldini porträtiert, darunter Adolph von Menzel und James McNeill Whistler.
Eine charakteristische, gedämpfte Farbigkeit sowie der oft breite, skizzenhafte und manches Mal geradezu expressive Duktus kennzeichnen sein Gesamtwerk, das neben Malerei und Skizzen auch einige Radierungen umfasst.
1931 verstarb Giovanni Boldini, der 1926 die junge Journalistin Emilia Cardona kennen gelernt und 1929 geheiratet hatte, in Paris. Werke seiner Hand befinden sich in bedeutenden Museen wie dem Metropolitan Museum in New York, dem Musée d'Orsay in Paris und der National Gallery of Australia.