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Gerrit Thomas Rietveld Biografie
Der Utrechter Designer und Architekt Gerrit Thomas Rietveld gilt als Koryphäe der De Stijl-Bewegung und schuf in Architektur und Möbeldesign wegweisende Arbeiten. Der 1888 geborene Gerrit Rietveld, Sohn eines Tischlermeisters, wurde zunächst in der Profession seines Vaters ausgebildet. Sein architektonisches Wissen erwarb sich der von den Bauten eines Frank Lloyd Wright beeindruckte junge Mann unter anderem in Kursen von Pieter Jan Christophel Klaarhamer. Dieser machte Gerrit Thomas Rietveld auch mit den Ideen der sich 1917 formierenden De Stijl-Gruppe bekannt, die Theo van Doesburg, Piet Mondrian, Robert van`t Hoff und andere namhafte Maler und Architekten zu ihren Mitgliedern zählte. Bald war auch Gerrit Rietveld der Bewegung beigetreten, die, den Kubismus weiterentwickelnd, eine universelle Erneuerung der Künste durch eine geometrisch reduzierte, rein objektive Formensprache anstrebte, die auf alle Gegenstände des Alltags angewendet werden sollte. Vertikale und horizontale Lineaturen sowie die reinen Werte von Schwarz, Weiß und den Grundfarben bestimmen das Gestaltungskonzept von De Stijl, das sich in Gerrit Thomas Rietvelds 1918 prototypisch entworfenem "Rot-Blau-Stuhl" in ganzer Blüte zeigt. Mit diesem Werk, das wie eine dreidimensionale Manifestation der De Stijl-Idee erscheint, bewirkte Gerrit Rietveld geradezu eine Neudefinition des Sitzmöbels: Der Stuhl wird zu einer den Raum erschließenden, zugleich einfachen und raffinierten Zusammenfügung rechteckiger Grundformen, koloriert in Rot, Blau, Gelb und Schwarz. Schon im "Rot-Blau-Stuhl", der zu Gerrit Rietvelds bekanntesten und einflussreichsten Werken zählt, zeigt sich dessen Hinwendung zum genormten "Serienmöbel". Ähnlich bahnbrechend wie diese Arbeit war auf dem Feld der Architektur sein Entwurf des "Haus Schröder" in Utrecht (1924), das ein neues Verhältnis von Innen- und Außenraum propagierte. Sichtbar integrierte Stahlträger beziehen die konstruktiven Elemente in die Gestaltung mit ein, Schiebewände strukturieren das Obergeschoss, stützenlose Eckfenster öffnen, vergleichbar einigen Arbeiten von Mies van der Rohe, die Räume nach außen. 1928 wurde Gerrit Rietveld zum Mitbegründer des "Congrès International d'Architecture Moderne" (CIAM), der neuen Ideen in Architektur und Städtebau fruchtbaren Boden bereitete. Gerrit Thomas Rietveld hatte, obwohl ihn die Auftragslage in der Baukunst eher zu einem Villenarchitekten machte, besonderes Interesse an "Volkswohnungen" und sozialen Siedlungskonzepten. In diese Richtung zielten die 1930/31 gestalteten, streng funktionalen und geradezu minimalistischen Reihenhäuser an der Utrechter Erasmuslaan, die dem "Neuen Bauen" ("Nieuwe Bouwen") verwandt sind. In der Möbelkunst entwickelte Gerrit Rietveld in jenen Jahren (1932-34) den "Zig-Zag-Stuhl", der vier Bretter in einem klassischen rechten Winkel im Lehnenbereich und kühnen 45 Grad am Sockel zusammenfügt. Danach und in den Kriegsjahren erhielt Gerrit Rietveld besonders als Architekt keine größeren Aufträge mehr, zumal nun die Moderne zugunsten eines historisierenden Stils zurückgedrängt wurde. Erst 1954 trat Gerrit Rietveld mit Arbeiten von nobler Eleganz, etwa dem niederländischen Pavillon für die Biennale in Venedig oder jenem für die Plastikausstellung in Sonsbeek, heute im Park des Kröller-Müller-Museums, wieder ans Licht einer breiteren Öffentlichkeit. In den späten 1950er Jahren folgten Bauwerke wie der Ausstellungspavillon Zonnehof in Amersfoort (1958/59) oder das Haus "Van den Doel" in Ilpendam (1959). Auch nach dem Krieg blieb Gerrit Thomas Rietveld seinem konstruktivistisch geprägten Stil treu und behielt eine strenge Formensprache und, neben einer Betonung der Materialfarben, auch die Vorliebe für die Primärvaleurs in Kombination mit Weiß, Schwarz und Grau bei. Die Akademie in Arnheim und die Amsterdamer Kunstakademie rechnen zu Gerrit Rietvelds letzten Arbeiten vor seinem Tod am 25. Juli 1964. Erst neun Jahre darauf, 1973, konnte das größte unter seinen späten Projekten, das Amsterdamer van Gogh-Museum, eingeweiht werden.
Vgl.: Bless, Frits: Rietveld 1888-1964. Een biografie, Amsterdam 1982.