Georgia O'Keeffe rechnet zu den berühmtesten US-amerikanischen Malerinnen des 20. Jahrhunderts.
1887 kam Georgia O'Keeffe als zweites von sieben Kindern in Sun Prairie / Wisconsin zur Welt, wo sie auf einer Farm aufwuchs. Früh war der jungen Georgia O'Keeffe klar, dass sie Künstlerin werden wollte. Sie nahm ein Studium am Art Institute of Chicago auf (1905-1906) und wechselte danach an die New Yorker Art Students League (1907-1908). Nach dem Studium verdingte sich Georgia O'Keeffe zunächst als Werbezeichnerin in Chicago (1909-1911) und beteiligte sich ein Jahr darauf an einem Sommerkurs für Kunstlehrer an der University of Virginia in Charlottesville bei Alon Bement. Dieser brachte Georgia O'Keeffe mit den Ideen von Arthur Wesley Dow bezüglich eines neuartigen, japanisch inspirierten Realismus' in Berührung. Ihre bald folgenden eigenen Experimente auf diesem Feld finanzierte Georgia O'Keeffe sich als Kunstlehrerin in Amarillo / Texas (1912-1914).
1914 / 1915 verschlug es Georgia O'Keeffe nach New York, wo sie weiter an ihrer eigenen Bildsprache arbeitete. Eine Serie abstrakter Kreidezeichnungen, die zu dieser Zeit entstand, kennzeichnet Georgia O'Keeffe als eine der fortschrittlichsten amerikanischen Künstlerinnen dieser Periode. Es verwundert nicht, dass der berühmte Galerist und Fotograf Alfred Stieglitz, ab 1924 ihr Ehemann, bald auf Georgia O'Keeffe aufmerksam wurde. 1916 stellte er zehn ihrer Kreideabstraktionen in seiner legendären Galerie "291" aus, ein Jahr darauf folgte die erste Einzelausstellung.
In den mittleren 1920er Jahren begann Georgia O'Keeffe die Arbeit an ihren Gemälden von New Yorker Wolkenkratzern und den rasch berühmt gewordenen, nahsichtigen Pflanzenmotiven. Bereits 1927 richtete das Brooklyn Museum in New York eine Retrospektive für Georgia O'Keeffe aus, eine weitere große Werkschau folgte 1943 im Art Institute of Chicago.
Als 1946 Georgia O'Keeffes Gatte Stieglitz verstarb, übersiedelte sie drei Jahre darauf nach New Mexico, wohin sie bereits seit den 1920er Jahren regelmäßige Reisen geführt hatten. Hier entstanden bedeutende Landschaftsgemälde. Georgia O'Keeffe arbeitete bis ins hohe Alter, als Probleme mit dem Augenlicht sie schließlich zur Niederlegung des Pinsels zwangen, an ihrem vitalen, zwischen Realismus und freier Abstrahierung changierenden Oeuvre, das neben Malerei auch bedeutende Aquarelle und Grafiken umfasst.
1986 verstarb Georgia O'Keeffe 98jährig in Santa Fé / New Mexico.
Heute finden sich Werke von Georgia O'Keeffe international in zahlreichen renommierten Museen, 1997 öffnete zudem das Georgia O'Keeffe Museum in Santa Fé seine Pforten.