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Fernand Khnopff Biografie
Der Belgier Fernand Khnopff rechnet zu den international bedeutendsten Künstlerpersönlichkeiten des Symbolismus, dessen Werk europaweit rezipiert wurde und besonders im Umkreis der Wiener Secession große Wirkung entfaltete.
Der 1858 geborene Fernand Khnopff, der zunächst die Rechtswissenschaften studierte, setzte seinen Willen nach einer künstlerischen Ausbildung bereits 1875 durch. Er lernte sein Handwerk vor allem bei Xaver Mellery und an der Akademie in Brüssel. Wegweisende Einflüsse auf seine künstlerische Entwicklung sind auf einen Aufenthalt in Paris im Jahr 1879 zurückzuführen: Hier waren es der Kontakt mit dem französischen Symbolisten Gustave Moreau sowie mit den auf der Weltausstellung gezeigten Arbeiten der englischen Präraffaeliten, insbesondere jenen von Edward Burne-Jones, die entscheidenden Einfluss auf den Stil von Fernand Khnopff nehmen sollten. Seine Entwicklung von den naturalistischen Anfängen zu den Höhepunkten des Symbolismus war eingeleitet.
Fernand Khnopff entwickelte sich rasch zu einem wegweisenden Künstler des belgischen Symbolismus. 1883 war er Mitbegründer der avantgardistischen Gruppe "Les Vingt" oder "Société des Vingt" in Brüssel, 1892 stellte er auf der ersten Schau des bedeutenden "Salon de la Rose + Croix" aus. Zu dessen Gründungsvater Joséphin Péladan und seiner okkulten Rosenkreuzer-Bewegung hatte Fernand Khnopff bereits 1885 erste Kontakte geknüpft. 1921 verstarb der mittlerweile international bekannte Maler in Brüssel.
Das künstlerische Werk von Fernand Khnopff war zunächst von melancholischen Interieurs, Landschaftsdarstellungen und Stadtszenen geprägt, in späteren Jahren traten Bildnis, Literaturillustration und insbesondere melancholisch-introvertierte Allegorien hinzu. Zumeist schuf Fernand Khnopff seine Arbeiten auf eher kleinen, intimen Formaten; inhaltliches Leitmotiv ist die Einsamkeit, die sich auch in einer reduzierten Figurenanzahl ausdrückt. Technisch bevorzugte Fernand Khnopff die immateriellen Wirkungen von Aquarell, Pastell und Zeichnung; in der seltener zur Anwendung kommenden Ölmalerei strebte der Symbolist eine vergleichbar transluzide, schimmernde Wirkung an. Auch als Bildhauer und Fotograf schuf Fernand Khnopff bedeutende Werke. Fernand Khnopffs Motivkreis zeugt von seiner Nähe zur Mystik. Sphingen, Chimären, Fabelwesen und vor allem verträumte, melancholische Frauengestalten kehren immer wieder, aber auch erotische Anklänge lassen sich in Fernand Khnopffs Werken nicht selten ausmachen. Verfeinerte Ästhetik und Tiefsinnigkeit kennzeichnen durchgängig sein Oeuvre, das die europäische Kunst maßgeblich beeinflusste und heute in den bedeutendsten internationalen Museen gezeigt wird.