Birgit Megerle, eine der interessantesten Künstlerinnen der zeitgenössischen Figuration, kommt im Jahr 1975 in Geisingen in Baden-Württemberg zur Welt. Zum Studium zieht es sie ins ferne Hamburg, wo sie sich 1997 an der Hochschule für bildende Künste immatrikuliert. 2002 beendet Birgit Megerle, die auch am Künstlerkollektiv "Akademie Isotrop" mitwirkt, ihr Studium.
Seither macht sie mit ihren außergewöhnlichen Malereien und Zeichnungen von sich reden. Meist zeigt sie Menschen, aber auch Stilllebenmotive lassen sich finden. Birgit Megerle geht dabei von Fotografien aus, die sie oft selbst anfertigt: Bekannte und Freunde der Künstlerin präsentieren sich in steifen Posen und stilvoller Kleidung, distanziert und entrückt im Ausdruck. Ausgehend von diesen Aufnahmen, die das oft konstatierte "Dandyhafte" ihrer Arbeiten begründen, schafft Birgit Megerle kunstvolle Kompositionen. Sie isoliert die Motive, setzt sie in einen neuen Kontext, verfremdet sie mit Farben und Formen, kombiniert sie mit Abstraktem und Surrealem. So entstehen Werke von eigentümlicher Spannung: figurativ, aber auch abstrakt, zeitgenössisch, aber auch vom Nebelhauch längst vergangener Epochen umweht. Diese besondere Ambivalenz macht den Reiz des Oeuvres aus.
Die 2010 mit dem Lingener Kunstpreis geehrte Birgit Megerle ist in der zeitgenössischen Kunstszene längst eine feste Größe. 2011 nimmt sie eine dreisemestrige Gastprofessur an der Wiener Akademie an, danach wechselt sie als Dozentin an die Hamburger Hochschule für bildende Künste. Birgit Megerle beteiligt sich an zahlreichen Gruppenschauen, etwa im New Yorker Chelsea Arts Museum (2010), und bespielt Einzelausstellungen wie in der Kunsthalle Lingen (2010), in der Daniel Reich Gallery in New York (2007) oder in der Brüsseler Galerie Drantmann (2004). Einige ihrer Zeichnungen befinden sich im renommierten Museum of Modern Art in New York.
Birgit Megerle lebt und arbeitet in Berlin.