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Annot (Anna-Ottilie) Jacobi Biografie
Da ihr als Frau das Studium an der Akademie untersagt ist, beginnt Anna-Ottilie Jacobi, Großnichte des Malers Adolph von Menzel, 1915 mit dem Unterricht in der Malschule von Lovis Corinth. 1921 heiratet sie den Maler Rudolf Jacobi. Nach dreijährigem Aufenthalt in Positano besucht sie ab 1926 die Malschule von André Lhote in Paris. 1928 eröffnet Annot Jacobi ihre eigene Malschule in Berlin. Sie wird Mitglied der Berliner Sezession und des Vorstands der "Juryfreien". Mit einer ersten Ausstellung in der Galerie Neumann-Nierendorf und dem Ankauf mehrerer Gemälde durch die Nationalgalerie feiert Annot Jacobi erste künstlerische Erfolge. Bis 1930 arbeitet sie an dem Gemäldezyklus "Das Gesicht der berufstätigen Frau". Ihre Weigerung, jüdische Schülerinnen aus der Malschule zu entlassen, hat 1933 deren Schließung zur Folge. Annot Jacobi emigriert in die USA, wo sie ihre Malschule unter Mitarbeit von Rudolf Belling weiterführt. Während in Deutschland ihre Arbeiten der Verfemung und Vernichtung durch die Nationalsozialisten zum Opfer fallen, erhält die Künstlerin in Amerika bis in die 1950er Jahre wiederholt die Möglichkeit, ihre Werke in Ausstellungen zu zeigen und findet breite Anerkennung. Ab 1942 zieht sich Annot Jacobi zunehmend aus der Öffentlichkeit zurück und verdient ihren Lebensunterhalt als Innenarchitektin. 1956 übersiedelt sie nach Puerto Rico. Hier schließt sie Freundschaft mit Pablo Casals. Elf Jahre später kehrt sie nach Deutschland zurück und lässt sich in München nieder. 1977/78 werden ihre Arbeiten in der Studio-Galerie in Berlin und der Galerie Abercron in München erstmals wieder der Öffentlichkeit präsentiert. Geprägt durch das Erlebnis beider Weltkriege engagiert sich Annot zeit ihres Lebens neben ihrer künstlerischen Arbeit für pazifistische Belange.