* 1930 Castelmassa (Rovigo)
† 2017 Celleno (L'Aquila)
Bewegung: Gruppe Arte Nucleare; Concept Art; Kinetische Kunst und kinetische Op Art.
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Enrico Castellani
Biografie
Biografie
Zwischen 1952 und 1956 studiert Enrico Castellani Malerei und Skulptur an der Académie Royale des Beaux-Arts in Brüssel. 1956 erhält er sein Diplom im Fachbereich Architektur an der École Nationale Supérieure des Arts Visuelles de la Chambre. Noch im selben Jahr zieht der Künstler nach Mailand und arbeitet dort zunächst in einem Architekturbüro. 1959 gründet er zusammen mit Piero Manzoni (1933-1963) die einflussreiche Galerie und gleichnamige Zeitschrift "Azimuth" (1959-1960), in der er u. a. auch eigene Essays publiziert. Wie die deutschen "ZERO"-Künstler in Düsseldorf möchten sich Enrico Castellani und Manzoni von den damals vorherrschenden Kunstströmungen des Tachismus und des Informel abgrenzen und stattdessen gänzlich neue künstlerische Ansätze etablieren. In Kooperation mit Lucio Fontana (1899-1968) und der jungen Künstlerin Dadamaino (1930-2004) zeigt die Galerie dreizehn Ausstellungen - darunter Castellanis erste eigene Einzelausstellung - mit italienischen, deutschen und französischen Künstlern.
Angeregt durch das künstlerische Schaffen Lucio Fontanas und Piero Manzonis, entwickelt Enrico Castellani ab 1959 monochrome Oberflächenstrukturen, die unser traditionelles Bildverständnis zunehmend um das Element der Tiefe erweitern. Der Künstler erarbeitet sich einen eigenen Umgang mit der Leinwand, zeigt einen Weg zur Überwindung der Zweidimensionalität des Bildes auf und stellt ab den 1960er Jahren so die traditionellen Begriffe von Bild und Komposition infrage. Castellani polstert seine Leinwände, moduliert die monochrom gestaltete Oberfläche mithilfe von Haselnüssen, später mit Nägeln, die sich von hinten gegen die Leinwand drücken und den Stoff anheben und erzeugt damit rhythmisch-serielle Effekte und ein reizvolles Spiel von Licht und Schatten. Anders als bei dem "ZERO"-Künstler Günther Uecker treten die Nägel selbst nur indirekt in Erscheinung. Der sichtbare materielle und technische Eingriff in das Werk wird auf ein Minimum reduziert. Mit sparsamsten Mitteln setzt Enrico Castellani sein zentrales Thema, das Verhältnis von Licht und Raum, facettenreich ins Bild.
Anfang der 1960er Jahre setzt Enrico Castellanis wohl bedeutendste Werkgruppe der "Superficie trapunte" ein, die kunsthistorisch als einer der entscheidenden Beiträge der italienischen Nachkriegsmoderne zu werten ist. Durch eine rhythmische Gliederung der Leinwand durch die Unterfütterung derselben mit Metallstiften gelingt es Enrico Castellani, den Einfall des Lichtes als gestalterisches Element mit in die Komposition einzubeziehen. Das Spiel von Licht und Schatten wird zum Protagonisten seiner Kunst, die weder Farbe noch Linie als Ausdrucksträger benötigt. Die Werke zeichnen sich durch ihren reduzierten Perfektionismus aus, der Enrico Castelli während des praktischen Schaffensprozesses besondere Geduld, Sorgfalt und eine geradezu meditative Hingabe abverlangt. In der allmählichen Erkundung der präzisen Oberflächenmodulation aus monochromen Höhen und Tiefen, konkaven und konvexen Elementen findet das Auge schließlich einen optischen Ruhepunkt, der ein totales Aufgehen im Gegenwärtigen und geistige Entrücktheit zu stimulieren vermag. In späteren Jahren widmet sich Castellani zudem skulpturalen Werken und Installationen mit sog. Ready-Mades sowie Aluminium-Reliefs.
Lucio Fontana gilt in den frühen 1960er Jahren als eine Art Vorbildfigur für die jüngeren Künstler des "ZERO"-Kreises und ist bis 1965 auf allen großen Ausstellungen der Gruppe vertreten. Von Fontana inspiriert sucht dann auch der gut 30 Jahre jüngere Enrico Castellani den Kontakt zur Künstlergruppe "ZERO" und nimmt bis 1965 ebenfalls an deren wichtigsten Ausstellungen teil, so auch 1962 und 1965 im Stedelijk Museum in Amsterdam und 1964 im Institute of Contemporary Art in der University of Pennsylvania in Philadelphia.
Ab 1958 wird das Werk Enrico Castellanis in internationalen Einzelausstellungen präsentiert, darunter im Centro Studi e Archivio della Comunicazione (CSAC) in Parma (1976), in der Fondazione Prada in Mailand (2001), in der University of Cambridge (2002) und im Puschkin-Museum / Staatliches Museum für Bildende Künste in Moskau (2005). 1964, 1966 und 1984 werden Enrico Castellanis Arbeiten auf der Biennale von Venedig gezeigt. 1965 ist seine Arbeit "White Surface" teil der legendären Ausstellung "The Responsive Eye" im Museum of Modern Art in New York. 1968 stellt Enrico Castellani auf der documenta 4 in Kassel aus und 1981 wird sein Schaffen in der umfassenden Ausstellung "Identité Italienne. L'Art en Italie de 1959 à aujourd'hui" im Centre Pompidou in Paris präsentiert. Insbesondere nach der Jahrtausendwende wird Enrico Castellanis herausragendem, international bedeutsamen künstlerischen Schaffen wieder größere Aufmerksamkeit zuteil. Seitdem werden seine Werke u. a. neben Arbeiten von Dan Flavin, Donald Judd, Fred Sandback oder Günther Uecker präsentiert. 2010 erhält er als erster italienischer Künstler den renommierten Praemium Imperiale für Malerei. Enrico Castellanis Werke sind zudem auf den großen "ZERO"-Ausstellungen im Museum Kunstpalast in Düsseldorf und im Museum der Moderne in Salzburg (2006) vertreten und werden 2013 in der Ausstellung "Postwar. Italien Protagonists" in der Peggy Guggenheim Collection in Venedig gezeigt. 2014/2015 sind sie Teil der umfassenden "ZERO"-Ausstellung "ZERO. Countdown to Tomorrow, 1950s-60s" im Solomon R. Guggenheim Museum in New York und im Martin Gropius Bau, Berlin.
Ausstellungen
"Enrico Castellani"
Museo d'arte, Mendrisio
24.3.–7.7.2024
Angeregt durch das künstlerische Schaffen Lucio Fontanas und Piero Manzonis, entwickelt Enrico Castellani ab 1959 monochrome Oberflächenstrukturen, die unser traditionelles Bildverständnis zunehmend um das Element der Tiefe erweitern. Der Künstler erarbeitet sich einen eigenen Umgang mit der Leinwand, zeigt einen Weg zur Überwindung der Zweidimensionalität des Bildes auf und stellt ab den 1960er Jahren so die traditionellen Begriffe von Bild und Komposition infrage. Castellani polstert seine Leinwände, moduliert die monochrom gestaltete Oberfläche mithilfe von Haselnüssen, später mit Nägeln, die sich von hinten gegen die Leinwand drücken und den Stoff anheben und erzeugt damit rhythmisch-serielle Effekte und ein reizvolles Spiel von Licht und Schatten. Anders als bei dem "ZERO"-Künstler Günther Uecker treten die Nägel selbst nur indirekt in Erscheinung. Der sichtbare materielle und technische Eingriff in das Werk wird auf ein Minimum reduziert. Mit sparsamsten Mitteln setzt Enrico Castellani sein zentrales Thema, das Verhältnis von Licht und Raum, facettenreich ins Bild.
Anfang der 1960er Jahre setzt Enrico Castellanis wohl bedeutendste Werkgruppe der "Superficie trapunte" ein, die kunsthistorisch als einer der entscheidenden Beiträge der italienischen Nachkriegsmoderne zu werten ist. Durch eine rhythmische Gliederung der Leinwand durch die Unterfütterung derselben mit Metallstiften gelingt es Enrico Castellani, den Einfall des Lichtes als gestalterisches Element mit in die Komposition einzubeziehen. Das Spiel von Licht und Schatten wird zum Protagonisten seiner Kunst, die weder Farbe noch Linie als Ausdrucksträger benötigt. Die Werke zeichnen sich durch ihren reduzierten Perfektionismus aus, der Enrico Castelli während des praktischen Schaffensprozesses besondere Geduld, Sorgfalt und eine geradezu meditative Hingabe abverlangt. In der allmählichen Erkundung der präzisen Oberflächenmodulation aus monochromen Höhen und Tiefen, konkaven und konvexen Elementen findet das Auge schließlich einen optischen Ruhepunkt, der ein totales Aufgehen im Gegenwärtigen und geistige Entrücktheit zu stimulieren vermag. In späteren Jahren widmet sich Castellani zudem skulpturalen Werken und Installationen mit sog. Ready-Mades sowie Aluminium-Reliefs.
Lucio Fontana gilt in den frühen 1960er Jahren als eine Art Vorbildfigur für die jüngeren Künstler des "ZERO"-Kreises und ist bis 1965 auf allen großen Ausstellungen der Gruppe vertreten. Von Fontana inspiriert sucht dann auch der gut 30 Jahre jüngere Enrico Castellani den Kontakt zur Künstlergruppe "ZERO" und nimmt bis 1965 ebenfalls an deren wichtigsten Ausstellungen teil, so auch 1962 und 1965 im Stedelijk Museum in Amsterdam und 1964 im Institute of Contemporary Art in der University of Pennsylvania in Philadelphia.
Ab 1958 wird das Werk Enrico Castellanis in internationalen Einzelausstellungen präsentiert, darunter im Centro Studi e Archivio della Comunicazione (CSAC) in Parma (1976), in der Fondazione Prada in Mailand (2001), in der University of Cambridge (2002) und im Puschkin-Museum / Staatliches Museum für Bildende Künste in Moskau (2005). 1964, 1966 und 1984 werden Enrico Castellanis Arbeiten auf der Biennale von Venedig gezeigt. 1965 ist seine Arbeit "White Surface" teil der legendären Ausstellung "The Responsive Eye" im Museum of Modern Art in New York. 1968 stellt Enrico Castellani auf der documenta 4 in Kassel aus und 1981 wird sein Schaffen in der umfassenden Ausstellung "Identité Italienne. L'Art en Italie de 1959 à aujourd'hui" im Centre Pompidou in Paris präsentiert. Insbesondere nach der Jahrtausendwende wird Enrico Castellanis herausragendem, international bedeutsamen künstlerischen Schaffen wieder größere Aufmerksamkeit zuteil. Seitdem werden seine Werke u. a. neben Arbeiten von Dan Flavin, Donald Judd, Fred Sandback oder Günther Uecker präsentiert. 2010 erhält er als erster italienischer Künstler den renommierten Praemium Imperiale für Malerei. Enrico Castellanis Werke sind zudem auf den großen "ZERO"-Ausstellungen im Museum Kunstpalast in Düsseldorf und im Museum der Moderne in Salzburg (2006) vertreten und werden 2013 in der Ausstellung "Postwar. Italien Protagonists" in der Peggy Guggenheim Collection in Venedig gezeigt. 2014/2015 sind sie Teil der umfassenden "ZERO"-Ausstellung "ZERO. Countdown to Tomorrow, 1950s-60s" im Solomon R. Guggenheim Museum in New York und im Martin Gropius Bau, Berlin.
Ausstellungen
"Enrico Castellani"
Museo d'arte, Mendrisio
24.3.–7.7.2024
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