* 1889 Berlin
† 1981 Köln
Bewegung: Bauhaus Weimar; Burg Giebichenstein; Deutscher Expressionismus.
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Gerhard Marcks
Biografie
Biografie
Der Berliner Kaufmannssohn Gerhard Marcks, 1889 geboren, gilt neben Barlach, Lehmbruck und Kolbe als bedeutendster deutscher Bildhauer des vergangenen Jahrhunderts.
Als junger Mann, den der Bruder zur künstlerischen Arbeit angeregt hatte, begann Gerhard Marcks mit Tierstudien im Zoologischen Garten von Berlin, die er bald zu ersten Plastiken verarbeitete. Seine Entwicklung befruchteten neben der Ateliergemeinschaft mit Richard Scheibe, in die Gerhard Marcks 1907 eintrat, auch das Oeuvre des Tierbildhauers August Gaul sowie seine Bekanntschaften mit Georg Kolbe und Walter Gropius.
Nach dem einschneidenden Erlebnis des Ersten Weltkriegs wurde Gerhard Marcks durch Bruno Paul an die Staatliche Kunstgewerbeschule in Berlin berufen, ein Jahr darauf wechselte er an das Bauhaus in Weimar, wo er der Dornburger Töpferwerkstatt vorstand. In der ersten Hälfte der 1920er Jahre, die mit seiner Zeit am Bauhaus in eins fällt, zeigt sein Oeuvre einen deutlichen expressionistischen Einfluss, der sich in den geometrisch aufgefassten Dornburger Töpferobjekten ebenso ausdrückt wie in den leicht abstrahierten plastischen Arbeiten. Die dreidimensionalen Werke ergänzte seit den Weimarer Jahren der Holzschnitt, angeregt durch Lyonel Feininger, der bis 1925 die Druckwerkstätten am Bauhaus leitete. Klar und rein komponiert, in reduzierter Formensprache schuf Gerhard Marcks Zeit seines Lebens zahlreiche Druckstöcke; seit den 1970er Jahren verlegte er sich zunehmend auf die leichter zu handhabende Lithographie.
Nach der Auflösung des Weimarer Bauhauses wechselte Gerhard Marcks 1925 als Professor an die Kunstgewerbeschule auf Burg Giebichenstein in Halle. Reisen führten Gerhard Marcks nach Griechenland und Italien und begünstigten seine künstlerische Loslösung vom Expressionismus und die Ausbildung seines charakteristischen Personalstils, der sich ganz der Figur widmet und diese in kraftvoll reduzierter Formensprache und einer sinnlichen, archaisch-herben Natürlichkeit erfasst (etwa die lebensgroße "Thüringer Venus", 1930). Bronze wurde zum bevorzugten Material des Gerhard Marcks und zum Medium seiner bedeutendsten Werke.
Die nationalsozialistische Diktatur war für Gerhard Marcks wie für die meisten Künstler eine schwere Zeit. 1933 wurde Gerhard Marcks als Professor entlassen und war daraufhin abwechselnd in Berlin und Niehagen bei Wustrow in Mecklenburg tätig. Ein Jahr nach Hitlers Machtergreifung führte Gerhard Marcks ein Stipendium zwischenzeitlich nach Rom, während sich in Deutschland der Druck zunehmend verstärkte. 1937 wurden seine Werke auf der Ausstellung "Entartete Kunst" verspottet, 24 seiner Arbeiten wurden im selben Jahr in der Berliner Galerie Buchholz beschlagnahmt, stets drohte das Arbeitsverbot. Ein Bombeneinschlag zerstörte zudem 1943 Gerhard Marcks` Berliner Atelier und einen Teil seines Oeuvres, zwei Jahre darauf sollten 17 Kisten seiner Arbeiten, die in Halle lagerten, zu Kriegsverlusten werden. Das plastische Werk jener Jahre zeigt eine Tendenz zum träumerischen Rückzug und zur Verinnerlichung, die nach 1945 - Marcks war nun zunächst Professor an der Hamburger Kunstschule, ab 1950 freischaffender Bildhauer in Köln - in kraftvolle Tragik umschlägt.
Zu den bedeutendsten Nachkriegsprojekten des Gerhard Marcks zählt die schöpferische, ausdrucksstarke und betont zeitkritische Fortführung der von Barlach begonnenen Nischenfiguren "Gemeinschaft der Heiligen" an der Lübecker Katharinenkirche (1946-1948). Es entstanden zudem zahlreiche Mahnmale in monumentalen Formaten (etwa der "Charonsnachen", 1951, Friedhof Hamburg-Ohlsdorf), und auch hergebrachte Sujets spiegeln die Geisteshaltung der frühen Nachkriegsjahre wider (etwa "Gefesselter Prometheus II", 1948). Dagegen verströmt das bekannteste Werk des Bildhauers, die "Bremer Stadtmusikanten" von 1951, eine frische Heiterkeit. In den folgenden Jahren zeigte sich ferner die schon früher augenscheinlich gewordene Hinwendung Gerhard Marcks` zu antiken Stoffen, zudem leistete er Bedeutendes in der plastischen Bildniskunst. 1981 verstarb Gerhard Marcks 92jährig; sein umfangreicher Nachlass wird im Gerhard-Marcks-Haus in Bremen verwahrt.
Vgl.: Gerhard Marcks. 1889-1981. Retrospektive, Kat. Ausst. Josef-Haubrich-Kunsthalle Köln; Nationalgalerie Berlin; Gerhard-Marcks-Haus Bremen, hrsg. von Martina Rudloff im Auftrag d. Gerhard Marcks-Stiftung Bremen, Bremen u.a. 1989.
Als junger Mann, den der Bruder zur künstlerischen Arbeit angeregt hatte, begann Gerhard Marcks mit Tierstudien im Zoologischen Garten von Berlin, die er bald zu ersten Plastiken verarbeitete. Seine Entwicklung befruchteten neben der Ateliergemeinschaft mit Richard Scheibe, in die Gerhard Marcks 1907 eintrat, auch das Oeuvre des Tierbildhauers August Gaul sowie seine Bekanntschaften mit Georg Kolbe und Walter Gropius.
Nach dem einschneidenden Erlebnis des Ersten Weltkriegs wurde Gerhard Marcks durch Bruno Paul an die Staatliche Kunstgewerbeschule in Berlin berufen, ein Jahr darauf wechselte er an das Bauhaus in Weimar, wo er der Dornburger Töpferwerkstatt vorstand. In der ersten Hälfte der 1920er Jahre, die mit seiner Zeit am Bauhaus in eins fällt, zeigt sein Oeuvre einen deutlichen expressionistischen Einfluss, der sich in den geometrisch aufgefassten Dornburger Töpferobjekten ebenso ausdrückt wie in den leicht abstrahierten plastischen Arbeiten. Die dreidimensionalen Werke ergänzte seit den Weimarer Jahren der Holzschnitt, angeregt durch Lyonel Feininger, der bis 1925 die Druckwerkstätten am Bauhaus leitete. Klar und rein komponiert, in reduzierter Formensprache schuf Gerhard Marcks Zeit seines Lebens zahlreiche Druckstöcke; seit den 1970er Jahren verlegte er sich zunehmend auf die leichter zu handhabende Lithographie.
Nach der Auflösung des Weimarer Bauhauses wechselte Gerhard Marcks 1925 als Professor an die Kunstgewerbeschule auf Burg Giebichenstein in Halle. Reisen führten Gerhard Marcks nach Griechenland und Italien und begünstigten seine künstlerische Loslösung vom Expressionismus und die Ausbildung seines charakteristischen Personalstils, der sich ganz der Figur widmet und diese in kraftvoll reduzierter Formensprache und einer sinnlichen, archaisch-herben Natürlichkeit erfasst (etwa die lebensgroße "Thüringer Venus", 1930). Bronze wurde zum bevorzugten Material des Gerhard Marcks und zum Medium seiner bedeutendsten Werke.
Die nationalsozialistische Diktatur war für Gerhard Marcks wie für die meisten Künstler eine schwere Zeit. 1933 wurde Gerhard Marcks als Professor entlassen und war daraufhin abwechselnd in Berlin und Niehagen bei Wustrow in Mecklenburg tätig. Ein Jahr nach Hitlers Machtergreifung führte Gerhard Marcks ein Stipendium zwischenzeitlich nach Rom, während sich in Deutschland der Druck zunehmend verstärkte. 1937 wurden seine Werke auf der Ausstellung "Entartete Kunst" verspottet, 24 seiner Arbeiten wurden im selben Jahr in der Berliner Galerie Buchholz beschlagnahmt, stets drohte das Arbeitsverbot. Ein Bombeneinschlag zerstörte zudem 1943 Gerhard Marcks` Berliner Atelier und einen Teil seines Oeuvres, zwei Jahre darauf sollten 17 Kisten seiner Arbeiten, die in Halle lagerten, zu Kriegsverlusten werden. Das plastische Werk jener Jahre zeigt eine Tendenz zum träumerischen Rückzug und zur Verinnerlichung, die nach 1945 - Marcks war nun zunächst Professor an der Hamburger Kunstschule, ab 1950 freischaffender Bildhauer in Köln - in kraftvolle Tragik umschlägt.
Zu den bedeutendsten Nachkriegsprojekten des Gerhard Marcks zählt die schöpferische, ausdrucksstarke und betont zeitkritische Fortführung der von Barlach begonnenen Nischenfiguren "Gemeinschaft der Heiligen" an der Lübecker Katharinenkirche (1946-1948). Es entstanden zudem zahlreiche Mahnmale in monumentalen Formaten (etwa der "Charonsnachen", 1951, Friedhof Hamburg-Ohlsdorf), und auch hergebrachte Sujets spiegeln die Geisteshaltung der frühen Nachkriegsjahre wider (etwa "Gefesselter Prometheus II", 1948). Dagegen verströmt das bekannteste Werk des Bildhauers, die "Bremer Stadtmusikanten" von 1951, eine frische Heiterkeit. In den folgenden Jahren zeigte sich ferner die schon früher augenscheinlich gewordene Hinwendung Gerhard Marcks` zu antiken Stoffen, zudem leistete er Bedeutendes in der plastischen Bildniskunst. 1981 verstarb Gerhard Marcks 92jährig; sein umfangreicher Nachlass wird im Gerhard-Marcks-Haus in Bremen verwahrt.
Vgl.: Gerhard Marcks. 1889-1981. Retrospektive, Kat. Ausst. Josef-Haubrich-Kunsthalle Köln; Nationalgalerie Berlin; Gerhard-Marcks-Haus Bremen, hrsg. von Martina Rudloff im Auftrag d. Gerhard Marcks-Stiftung Bremen, Bremen u.a. 1989.
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