Ab 1977 studiert Karin Kneffel zunächst Germanistik und Philosophie an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster und an der Gesamthochschule Duisburg. 1981 bis 1987 absolviert sie ihr Studium der Malerei an der Staatlichen Kunstakademie in Düsseldorf, u. a. bei Norbert Tadeusz und zuletzt als Meisterschülerin Gerhard Richters. Bereits 1984 kann Karin Kneffel ihre Werke in einer ersten Ausstellung in der Galerie Rüdiger Schöttle in München präsentieren. Im Laufe der Jahre erhält Kneffel bedeutende Auszeichnungen, darunter 1991 das Karl Schmidt-Rottluff Stipendium und 1996 das Stipendium der Villa Massimo in Rom. Es folgen zahlreiche, auch internationale Ausstellungsbeteiligungen und Einzelausstellungen: u. a. in der Kunsthalle Emden (2001), in der Kunsthalle Tübingen (2010), im Mies van der Rohe Pavillon in Barcelona (2014), im Kunstmuseum Bonn (2017), in der Kunsthalle Bremen und im Museum Frieder Burda, Baden-Baden (2019), im Franz Marc Museum in Kochel am See (2022) und im MKM Museum Kuppersmühle für Moderne Kunst in Duisburg (2024). Seit 2012 wird die Künstlerin von der renommierten Gagosian Gallery vertreten.

Charakteristisch für Karin Kneffels Malerei ist die naturgetreue Wiedergabe alltäglicher Dinge in nahezu fotorealistischer Malweise, in der sich jedoch stets ein sorgfältig ausgearbeiteter Moment der Verunsicherung und Irritation verbirgt. Mit raffinierten malerischen Mitteln erzeugt Karin Kneffel den Eindruck von Unschärfe, Verzerrung und verschwommenen Motiven, sie spielt mit der Wahrnehmung von Malerei und der Grenze zwischen Wirklichkeit und Illusion. Zu ihren bekanntesten Werkserien gehören zunächst die Tier- und Feuerbilder, später ihre auf Teppichen und Fliesen schlafenden oder trapsenden Hunde, Kneffels berühmte Früchtestillleben, ihre Fensterbilder sowie ihre malerische Beschäftigung mit der Mies van der Rohe-Villa und der einst darin befindlichen Kunstsammlung von Hermann Lange in Krefeld. In ihren neuesten Arbeiten setzt sich Karin Kneffel erstmals mit dem menschlichen Gesicht auseinander, indem sie historische polychrome Holzfiguren aus der Frührenaissance porträtiert und durch starke Vergrößerung und einen außergewöhnlichen Bildausschnitt in ihre ganz besondere Bildsprache überführt.

Im Laufe ihrer Karriere übt Karin Kneffel zudem verschiedene Lehrtätigkeiten aus, 2000 bis 2008 hält sie eine Professur an der Hochschule für Künste in Bremen und lehrt anschließend von 2008 bis 2023 als Professorin für Malerei an der Akademie der Bildenden Künste in München.
Karin Kneffel lebt und arbeitet in Düsseldorf.


Ausstellungen

"Karin Kneffel"
Museum Franz Gertsch, Burgdorf (Schweiz)
23.3.-1.9.2024

"Karin Kneffel"
MKM Museum Küppersmühle für Moderne Kunst, Duisburg
23.5.-1.9.2024