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Rosemarie Trockel Biografie
Nach einem Studium der Malerei an der Kölner Werkkunstschule 1974-78 macht Rosemarie Trockel ihre ersten künstlerischen Schritte in unmittelbarer Nachbarschaft der Künstlergruppe 'Mühlheimer Freiheit'. Ihre Arbeiten sind weder auf eine künstlerische Gattung beschränkt, noch lassen sie sich auf eine Stilrichtung festlegen. Die Zeichnungen, Bilder, Videos, Skulpturen und Objekte, die seit Beginn der 1980er Jahre parallel entstehen, verbindet inhaltlich die immer wiederkehrende Thematisierung spezifisch weiblicher Perspektiven sowie der Funktion gesellschaftlich und kulturell geprägter Symbole und Kodierungen. Die Zeichnung, der sie sich während ihrer Ausbildung nahezu ausschließlich widmet, bleibt bis heute ein eigenständiger Bereich innerhalb ihres künstlerischen Schaffens, wobei hier oftmals Zeichen oder Situationen entwickelt werden, die in den dreidimensionalen Arbeiten, mit denen die Künstlerin um 1981 beginnt, eine direkte Umsetzung erfahren. Die äußerliche Heterogenität der Skulpturen und Objektassemblagen scheint Programm, denn Trockel sucht nach visuellen Gestaltungen und Materialitäten, die als starke Ausdrucksträger fungieren können . Dabei benutzt sie häufig auch Fundstücke oder bezieht vorgefertigte Gegenstände mit ein. 1983 erhält sie ihre erste Einzelausstellung in der Galerie Monika Sprüht in Köln. In dieser Zeit, ab Mitte der 1980er Jahre, entstehen die Strickbilder und Strickobjekte, mit denen sie international bekannt wird. Trockel wählt bewusst ein Medium, das gemeinhin mit typischer Frauenarbeit assoziiert wird. Dieses negativ befrachtete Klischee konfrontiert sie zum einen mit der mechanischen Herstellungsweise durch die Strickmaschine, zum anderen mit der Wahl der am Computer entworfenen Zeichen: Hammer und Sichel, Playboy-Bunnies oder Firmensignets überziehen die wie Leinwände aufgespannten Strickbilder oder zieren Kleidungsstücke. Mit den 1990er Jahren gewinnt der Videofilm, ein zuvor im Kontext ihres Gesamtwerkes eher marginales Medium, zunehmend an Bedeutung. Wesentlich für Trockels Arbeiten ist ihre aus dem musealen Kontext herrührende Präsentationsform: Die Vitrinen, Sockel, Kartonagen oder Hänge- und Stellvorrichtungen zeichnen sich durch handwerkliche Präzision und schlichte Funktionalität aus. Bei aller thematischen Vielfalt und gestalterischen Bandbreite ihres Werkes erscheint das Unprätentiöse der Darbietung als eine Gemeinsamkeit. Neben zahlreichen Beteiligungen an Gruppenausstellungen im In- und Ausland erhält Trockel repräsentative Werkschauen 1985 im Rheinischen Landesmuseum in Bonn, 1988 im Museum of Modern Art, New York und in der Kunsthalle Basel. 1991 erscheint ihre erste Monografie anlässlich der Ausstellung im Institute of Contemporary Art, Boston, 1997 ist Rosemarie Trockel in Zusammenarbeit mit Carsten Höller bei der dokumenta X in Kassel vertreten.