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Raoul Hausmann Biografie
In Wien geboren, zieht Raoul Hausmann als Vierzehnjähriger mit seinen Eltern nach Berlin. Von seinem Vater, der als Akademiemaler hauptsächlich Dekorationsarbeiten ausführt, erfährt Raoul seine erste künstlerische Unterweisung in der Malerei. Der junge Raoul Hausmann interessiert sich für die Ziele des gerade in Deutschland entstehenden Expressionismus und engagiert sich als Mitarbeiter der Zeitschrift "Der Sturm". Neben der Malerei beschäftigt sich Hausmann ausführlich mit Philosophie und Literatur und veröffentlicht in mehreren Kulturzeitschriften Artikel und Gedichte. So hat er u. a. ab 1913 Kontakt mit Autoren der Zeitschrift "Die Aktion". Bis er 1917 mit den Gedanken und Ideen des Dadaismus in Berührung kommt, die ihm einerseits die aktuelle Literatur wie z.B. die Zeitschrift "Cabaret Voltaire" und darüber hinaus der Arzt und Schriftsteller Richard Huelsenbeck vermitteln, ist Hausmann überzeugter Anhänger des Expressionismus. Ab 1918 finden erste Dada-Soireen statt, an denen neben Hausmann u.a. Huelsenbeck, Heartfield und Grosz teilnehmen. Im selben Jahr wird der "Club Dada" gegründet und das erste "Dadaistische Manifest" erscheint. Hausmann entwickelt das Photomontage-Verfahren und druckt erste "Plakatgedichte" und phonetische Poeme. 1919 wird er Herausgeber der Zeitschrift "Der Dada". Nach weiteren Dada-Soireen in Berlin, Dresden, Leipzig und Prag ist 1920 das Ende der Bewegung abzusehen. 1926 beginnt der Künstler mit seinem Roman "Hyle". Nebenbei führen elektroakustische und optische Analysen zum Optophon, einem Gerät, das Schall- und Lichtwellen in Korrespondenz bringen soll und das in London 1935 als Patent angenommen wird. 1930 entstehen erste systematische Kameraphotographien, die Hausmann 1933, als er nach Ibiza emigriert, weiterentwickelt. Diese Dokumentarphotos und phototechnischen Experimente sind für längere Zeit die einzige Tätigkeit, der Hausmann einigermaßen ungehindert nachgehen kann, da er als verbannter Künstler bis 1944 ständig auf der Flucht ist. Von Spanien aus geht er 1936 nach Zürich, 1937 nach Prag, im folgenden Jahr nach Paris und schließlich über Peyrat-le-Château nach Limoges, wo er sich endgültig niederlässt. Dort lebt er, abgesehen von ausführlichen und z.T. konfliktreichen Briefwechseln mit seinen ehemaligen Freunden aus der Dada-Bewegung, aber auch mit jungen Schriftstellern und Künstlern wie Jasper Johns, Wolf Vostell und Daniel Spoerri, bis zu seinem Tod im Jahr 1971 sehr isoliert.