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Jasper Johns Biografie
Jasper Johns zählt zu den führenden Künstlern der amerikanischen Pop Art. Durch seine Darstellungen von Buchstaben, Zahlen, Zielscheiben und Flaggen in einer einfachen, klaren Bildsprache setzt er neue Akzente und legt den Grundstein nicht nur für die Pop Art, sondern auch für den amerikanischen Minimalismus. 1930 in Augusta, Georgia, geboren und in South Carolina aufgewachsen, zieht Johns 22-jährig aus den Südstaaten fort um sich in New York niederzulassen. Er folgt damit seinem Kindheitstraum Künstler zu werden. In New York lernt Johns zahlreiche Künstler, darunter Robert Rauschenberg, John Cage und Merce Cunningham kennen, mit denen er in den folgenden Jahren einen regen Austausch hat. 1954/55 entsteht sein bahnbrechendes Gemälde "Flag", eine Arbeit, die aus der schichtweisen Übermalung collagierter Zeitungspapierstreifen besteht. In der Folge verlegt Johns sich vom bisher verwendeten Anstreicherlack auf die schneller trocknenden Wachsfarben. Diese Farbe ermöglicht ihm, Pinselstriche in rascher Folge übereinander zu setzen, ohne ihre Eigenständigkeit zu zerstören. Sie wird zum Kennzeichen seiner Arbeiten. Das Jahr 1958 markiert den künstlerischen Durchbruch. Johns erhält in der gerade eröffneten Galerie Leo Castelli in New York seine erste Einzelausstellung. Seine Arbeiten werden auf der Biennale in Venedig gezeigt, das Museum of Modern Art kauft drei seiner Werke an und man beschäftigt sich in der Kunstwelt mit seinem Œuvre. Doch nach seinem Galeriedebut löst sich Johns teilweise von dem Malstil, der ihm in kürzester Zeit hohe Anerkennung eingebracht hat. Er geht, wie in Fortführung der formalen Strategien des Abstrakten Expressionismus dazu über, das oft ungegenständliche Bildfeld mit aggressiven, teils gebündelten Pinselstrichen in Weiß, Schwarz, Grau und den drei Primärfarben sowie deren unmittelbaren Ableitungen zu malen. Der Malprozess an sich wird nun wichtiger als externe Zeichen. Dieses Interesse am Prozesscharakter führt Johns Anfang der 1960er Jahre zur Druckgrafik. Die Arbeitsweise entspricht seiner Experimentierfreude und ermutigt ihn zu entscheidenden Neuerungen beim Siebdruck, der Lithografie und der Radierung. In den 1980er Jahren ändert sich Johns' Malstil abermals. Autobiografische Züge und realistische Figuration gewinnen an Bedeutung. Diese Praxis, in der Malerei einen neuen Stil einzuführen und sich zu gleicher Zeit bei grafischen Arbeiten früheren Motiven zuzuwenden und sie zu wiederholen, zu spiegeln und seriell auszuarbeiten, wird zu einem Schlüsselmotiv von Johns künstlerischer Arbeitspraxis. Im Laufe der letzten 50 Jahre hat Johns ein umfangreiches und komplexes Œuvre geschaffen, das in allen wichtigen Museen und Sammlungen der Kunst des 20. Jahrhunderts vertreten ist. Jasper Johns lebt und arbeitet in New York.