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Harmen Meurs Biografie
Der holländische Maler Hermanus Meurs, genannt Harmen, studiert von 1909 bis 1911 an der Staatlichen Kunstgewerbeschule und der Reichsakademie in Amsterdam. In den kommenden Jahren enstehen vorwiegend Stillleben, Landschaften und Figuren aus dem Bauernleben. Durch die mehrfachen Aufenthalte in Frankreich ändert sich Meurs' Malstil und läßt fortan den Einfluss des Expressionismus erkennen. 1918 schließt sich Meurs der Künstlervereinigung "De Onafhankelijen" (Die Unabhängigen) an, die als das holländische Pendent zu der "Societé des Artistees Indépendants" in Paris gilt. Bis Mitte der dreißiger Jahre gehört Meurs zu den wichtigsten Mitgliedern dieser Gesellschaft, zeitweise ist er sogar ihr Vorsitzender. Besondere Aufmerksamkeit wird 1922 dem von "De Onafhankelijken" veranstalteten DADA-Abend mit Kurt Schwitters und Theo van Doesburg zuteil. 1933 legt Meurs den Vorsitz für "De Onafhankelijken" nieder. Im gleichen Jahr werden seine Werke für die "Berliner Kunstausstellung" nicht angenommen und auch in Amsterdam zieht man das Gemälde "Tijdebeeld 1933-34", das einen Juden darstellt, dem inmitten einer Gruppe von Anhängern Hitlers das Hakenkreuz in die Brust gerammt wird, bereits nach einem Tag aus politischen Gründen zurück. Auch "Die Unabhängigen" nehmen seine Werke nicht mehr für ihre Ausstellungen an, was 1934 die Kündigung von Meurs' Mitgliedschaft zur Folge hat. Trotzdem gewinnt die soziale Thematik in seinem Werk an Bedeutung. Während der Kriegsjahre verlässt Meurs Amsterdam und lässt sich in der Nähe der Stadt Putten ein Haus bauen. Durch seine Weigerung, Mitglied der Reichskulturkammer zu werden, gerät Meurs, der zuvor internationale Kontakte gepflegt hat, in die Isolation. In den Kriegsjahren beschäftigt er sich mit Anti-Kriegs Themen, wie z.B. in der Serie "Auf der Flucht erschossen". Nach Kriegsende unternimmt Meurs ausgedehnte Reisen nach Frankreich und Spanien. 1953 findet in Rotterdam eine große Retrospektive seines künstlerischen Schaffens statt. Die letzten Jahre seines Lebens verbringt Harmen Meurs in ländlicher Abgeschiedenheit, sein künstlerisches Schaffen bleibt jedoch bis zu seinem Tod 1964 ungebrochen.