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Hans Fronius Biografie
Der in Jugoslawien geborene Hans Fronius übersiedelt nach dem Ersten Weltkrieg gemeinsam mit seiner Familie nach Graz. Von 1922 bis 1928 studiert er an der Wiener Akademie der bildenden Künste bei Karl Sterrer und Alois Delug. Während dieser Zeit unternimmt Fronius mehrere Studienreisen nach Italien, Deutschland, Holland, Dänemark und Frankreich. Sein künstlerisches Vorbild ist Alfred Kubin, zu dem er eine enge Freundschaft entwickelt. Der Briefwechsel der beiden beginnt, als er Kubin 1931 zehn Holzschnitte zu Kafkas "Verwandlung" zusendet. 1931 nimmt Hans Fronius eine Stellung als Kunsterzieher am Realgymnasium in Fürstenfeld/Steiermark an, wo er fast drei Jahrzehnte tätig ist. Nach frühen malerischen Arbeiten konzentriert er sich nun auf die Zeichnung und den Holzschnitt. Seine Lehrtätigkeit wie auch seine künstlerische Arbeit wird durch die Teilnahme am Zweiten Weltkrieg unterbrochen. Nach 1945 beginnt Fronius mit der langen Folge von Illustrationen zu Werken der Weltliteratur. Er veröffentlicht insgesamt 115 Bücher und Mappenwerke. Besonders bedeutend sind hier seine Illustrationen zu Werken von Franz Kafka und E.A. Poe, die einem breiten Publikum bekannt sind. 1961 siedelt Fronius nach Perchtoldsdorf bei Wien um. Nach weiteren drei Jahren im Schuldienst ist er ab 1964 als freier Maler tätig. Eine intensive Schaffensphase beginnt, die erst 1988 mit seinem Tod endet. Die Malerei tritt nun in den Mittelpunkt von Fronius' Schaffen. In der Druckgrafik dominiert die Lithografie, später wendet sich der Künstler der Radierung zu. Fronius' malerisches wie grafisches Werk wird aufgrund seines spontanen Gestus, der großen Erzählkraft und fantastischen Einbildungskraft dem "Expressiven Realismus" zugerechnet. Die thematische Spannbreite reicht von Porträts über literarische Motive bis hin zu Natur- und Städtebildern. Das künstlerische Werk von Hans Fronius erfährt seit langem eine beachtliche kunsthistorische Würdigung. Monografische Ausstellungen und Publikationen erschließen sein umfangreiches künstlerisches Œuvre, das einen prominenten Stellenwert in der österreichischen Kunstgeschichte des 20. Jahrhunderts einnimmt und bisher mit zahlreichen Preisen geehrt wurde.