Das internationale Auktionshaus für den Kauf und Verkauf von Werken von Asger Jorn
*  1914 Vejrum/Jütland
† 1973 Aarhus



Bewegung:  Gruppe CoBrA; Gruppe SPUR; Situationistische Internationale.

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Asger Jorn
Biografie
Der als Asger Oluf Jørgensen geborene Jorn beginnt nach einer Lehrerausbildung 1930 zu malen. Seine frühen Bilder sind kleine Landschaften und Porträts, die von der zeitgenössischen dänischen Kunst beeinflusst sind. Erste abstrakte Arbeiten entstehen ab 1935. 1937 arbeitet Jorn zusammen mit Fernand Léger an großformatigen Dekorationen für Le Corbusiers "Pavillon des Temps Nouveaux" anlässlich der Pariser Weltausstellung. Jorns Frühwerk zeigt deutlich die Beeinflussung durch Paul Klee, Joan Miró und Max Ernst. Er entwickelt eine Form des gestischen Expressionismus, die nicht nur seine Malerei, sondern auch seine Keramiken und Wandteppiche bestimmt. 1948 gründet Jorn zusammen mit Appel, Constant, Corneille, Dotremont und Noiret die Künstlergruppe "COBRA", deren erste große Ausstellung 1949 im Stedelijk Museum in Amsterdam stattfindet. Erklärtes Ziel ist es, Spontaneität und Expressivität in der Kunst verstärkt Geltung zu verschaffen und die künstlerische Vorherrschaft von Paris in Frage zu stellen. Gedichte und Aufsätze zur Kunst entstehen 1951-53, ein Jahr später gründet Jorn - als Antwort auf Max Bills Ulmer Hochschule für Gestaltung - mit Enrico Bay das "Mouvement International pour un Bauhaus imaginiste". Ende der 1950er Jahre gelingt Asgar Jorn der internationale Durchbruch. 1959 und 1964 stellt der Künstler auf der documenta in Kassel aus. Als Haupt der Bewegung "Situationistische Internationale", einer Gruppe von Künstlern, die gegen den kapitalistischen Funktionalismus Stellung bezieht, verfasst Jorn bis 1961 wichtige Manifeste. Aufsehen erregt seine Ablehnung des Guggenheim-Preises im Jahr 1964. In den 1960er Jahren übermalt er Ölbilder und Öldrucke von Kaufhaus- und Salonbildern des 19. Jahrhunderts, die sog. "Modifications" oder "Défigurations", zudem schafft er Keramikarbeiten und Collagen, 1964 Décollagen und Papierabrisse, die er neu zusammenfügt. Nach intensiver Beschäftigung mit skandinavischer Fotografie und dem Aufbau einer Fotosammlung beginnt Jorn 1966 wieder intensiv zu malen; zwischen 1970 und 1972 entsteht noch einmal ein großes malerisches Œuvre. In seinen letzten Lebensjahren widmet sich der Künstler vor allem der Plastik. In seinem Todesjahr - Asgar Jorn stibt am 1. Mai 1973 in Aarhus - wird eine große Retrospektive in der Kestner Gesellschaft Hannover eröffnet und anschließend von der Berliner Nationalgalerie sowie den Museen in Brüssel, Aalborg und Humlebaek übernommen.