Auktion: 554 / Modern Art Day Sale am 08.06.2024 in München Lot 490


490
Erich Heckel
Im Bleniotal, 1956.
Tempera auf Leinwand
Schätzpreis: € 30.000 - 40.000
+
Im Bleniotal. 1956.
Tempera auf Leinwand.
Rechts unten signiert und datiert. Verso auf der Leinwand signiert und datiert. Auf dem Keilrahmen signiert, datiert „1925/1956” und betitelt. 87,5 x 97,5 cm (34,4 x 38,3 in).
Das Bleniotal führt zwischen Graubünden und Uri südlich zum Kanton Tessin. [CH].

• Bereits zu Lebzeiten des Künstlers mehrfach ausgestellt, u. a. 1964 im Museum Folkwang, Essen.
• Die Darstellung basiert auf Zeichnungen und Aquarellen, die während Heckels Tessin-Reise 1925 entstehen.
• Durch die motivische Wiederholung knüpft der Künstler eine Verbindung zwischen seinem Spätwerk und seinem expressionistischen Schaffen zu Beginn des 20. Jahrhunderts.
• Mit dynamischem Pinselstrich, in der farbigen Fläche aufgelösten Formen und spannungsvollem Kalt-Warm-Kontrast schafft Heckel eine stimmungsvolle und äußerst moderne abstrahierte Landschaftsszenerie
.

Das Werk ist im Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen am Bodensee, verzeichnet. Wir danken Frau Renate Ebner für die freundliche Unterstützung.

PROVENIENZ: Nachlass Erich Heckel, Hemmenhofen.
Sammlung Hermann Gerlinger, Würzburg (1985 vom Vorgenannten erworben, mit dem Sammlerstempel, Lugt 6032).

AUSSTELLUNG: Erich Heckel, Kunstverein Konstanz, 8.10.-19.11.1961, Kat.-Nr. 28.
Erich Heckel. Zur Vollendung des achten Lebensjahrzehntes, Museum Folkwang, Essen, 2.11.1963-5.1.1964; Kunstverein in Hamburg, 16.1.-1.3.1964, Kat.-Nr. 60.
Schleswig-Holsteinisches Landesmuseum, Schloss Gottorf, Schleswig (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 1995-2001).
Kunstmuseum Moritzburg, Halle an der Saale (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2001-2017).
Buchheim Museum, Bernried (Dauerleihgabe aus der Sammlung Hermann Gerlinger, 2017-2022).

LITERATUR: Paul Vogt, Erich Heckel, Recklinghausen 1965, WVZ-Nr. 1956-4 (m. SW-Abb.).
Andreas Hüneke, Erich Heckel. Werkverzeichnis der Gemälde, Wandbilder und Skulpturen, München 2017, WVZ-Nr. 1956-3, S. 359 (m. Abb.).
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Heinz Spielmann (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Sammlung Hermann Gerlinger, Stuttgart 1995, S. 351, SHG-Nr. 571 (m. Abb.).
Hermann Gerlinger, Katja Schneider (Hrsg.), Die Maler der Brücke. Bestandskatalog Sammlung Hermann Gerlinger, Halle (Saale) 2005, S. 264, SHG-Nr. 599 (m. Abb.).

Aufrufzeit: 08.06.2024 - ca. 19.01 h +/- 20 Min.

Bereits zu Beginn der 1920er Jahre verbringen Erich und Siddi Heckel die Frühjahrsmonate mit Vorliebe in südlicheren Gefilden, insbesondere in den bayrischen und Schweizer Alpen. Aber auch in späteren Jahren zwischen 1955 und 1965 weilen sie im Frühjahr und im Sommer gerne in den Alpenregionen, vorwiegend im Oberengadin, aber auch wieder im Tessin. Womöglich inspiriert Heckel eine dieser späteren Reisen zu einem Rückgriff auf eines seiner früheren Aquarelle, denn mit dem hier angebotenen Gemälde "Im Bleniotal" aus den 1950er Jahren bezieht sich der Künstler auf das motivisch eng verwandte Aquarell "Bergwasser", das er 1925 während einer Tessin-Reise geschaffen hatte (bis 2023 Teil der Sammlung Hermann Gerlinger, Ketterer Kunst, 539. Auktion).

Das hier dargestellte Bergpanorama des Bleniotals liegt mittig zwischen den Kantonen Graubünden, Uri und Tessin. Heckel inszeniert eine monumentale, frühlingshafte und expressive Bergkulisse in abendlichem Licht. Er wählt größtenteils warme, satte und dennoch zarte Farben, um den Abendhimmel, das frische Grün und die vom Licht der Goldenen Stunde erleuchteten Gipfel zu gestalten. Ein Gebirgsbach sucht sich seinen Weg den Berg hinunter und durchzieht die in Farbflächen und kräftigen Schattierungen gestaltete Komposition mit seiner Zickzack-Form. Das klare Weiß des eisig-frischen Schmelzwassers wiederholt sich in den mit Schnee bedeckten Gipfeln im Hintergrund. Heckel unterzieht die Stimmungslandschaft einer deutlichen Abstrahierung. Die Landschaft wird fast gänzlich in schwungvoll geformte Farbflächen, dynamische Pinselstriche und mutig gesetzte, kräftige Akzente aufgelöst, ohne jedoch die stimmungsvolle Ausdruckskraft des eindrucksvollen Panoramas einzubüßen. [CH]




Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Erich Heckel "Im Bleniotal"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

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Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.