Lexikon

Russischer Neoprimitivismus
Der Neoprimitivismus bezeichnet eine frühe Phase der russischen Avantgarde, die wichtige Grundlagen für den Futurismus, den Rayonismus, den Suprematismus und den Konstruktivismus schuf. Michail Larionov (1881-1964) und Natalja Goncharova (1881-1962) sind die Hauptvertreter des russischen Neoprimitivismus. Die ersten Gemälde, die dem Neoprimitivismus zugerechnet werden, sind 1907 entstanden, obwohl die Bewegung erst 1909 der Öffentlichkeit präsentiert wurde.
Michail Larionov und Natalja Goncharova ließen sich von der Formensprache der Volkskunst inspirieren, vor allem die russischen Volksbilderbögen nahmen dabei eine herausragende Stellung ein. Die Figuren werden verzerrt und zunehmend isoliert dargestellt, sie erscheinen statisch und unmodelliert, wobei an die für die frühen Bilderbögen verwendete Technik des Holzschnittes erinnert wird. Gleichermaßen an die Volkskunst angelehnt sind die Betonung der Vertikalen, die ikonenartige Stilisierung der Gestik und die Aufhebung der Perspektive, wobei Vorder- und Hintergrund zusammenfallen. Die beliebtesten Themen des russischen Neoprimitivismus stammen aus dem ländlichen Leben und aus der volkstümlichen Religiosität. Der Stil von Michail Larionov und Natalja Goncharova unterscheidet sich durch den feineren und weicheren Duktus sowie die wärmere Palette der Malerin. Ihr gelang es, die jenseitige Welt der Ikonen mit der lebendigen Ästhetik des Neoprimitivismus in Einklang zu bringen.
Ausgangspunkt des russischen Neoprimitivismus ist die in der Avantgarde im Allgemeinen und im Expressionismus im Speziellen zentrale Idealisierung der Volkskunst zu einem unverdorbenen künstlerischen Ausdruck, worin die Künstler die Befreiung von der akademischen Tradition zu erkennen glaubten. Die Verbindung des Expressionismus mit dem russischen Neoprimitivismus wird im Almanach "Der Blaue Reiter" aufgezeigt, in dem nicht nur David Burljuks (1882-1967) Aufsatz "Die 'Wilden' Russlands", sondern auch russische Volkskunst veröffentlicht wurde. Auch Kasimir Malewitsch (1878-1935) und Wladimir Tatlin (1885-1953) beschäftigten sich in einer frühen Phase mit dem russischen Neoprimitivismus.
Der Neoprimitivismus bezeichnet eine frühe Phase der russischen Avantgarde, die wichtige Grundlagen für den Futurismus, den Rayonismus, den Suprematismus und den Konstruktivismus schuf. Michail Larionov (1881-1964) und Natalja Goncharova (1881-1962) sind die Hauptvertreter des russischen Neoprimitivismus. Die ersten Gemälde, die dem Neoprimitivismus zugerechnet werden, sind 1907 entstanden, obwohl die Bewegung erst 1909 der Öffentlichkeit präsentiert wurde.
Michail Larionov und Natalja Goncharova ließen sich von der Formensprache der Volkskunst inspirieren, vor allem die russischen Volksbilderbögen nahmen dabei eine herausragende Stellung ein. Die Figuren werden verzerrt und zunehmend isoliert dargestellt, sie erscheinen statisch und unmodelliert, wobei an die für die frühen Bilderbögen verwendete Technik des Holzschnittes erinnert wird. Gleichermaßen an die Volkskunst angelehnt sind die Betonung der Vertikalen, die ikonenartige Stilisierung der Gestik und die Aufhebung der Perspektive, wobei Vorder- und Hintergrund zusammenfallen. Die beliebtesten Themen des russischen Neoprimitivismus stammen aus dem ländlichen Leben und aus der volkstümlichen Religiosität. Der Stil von Michail Larionov und Natalja Goncharova unterscheidet sich durch den feineren und weicheren Duktus sowie die wärmere Palette der Malerin. Ihr gelang es, die jenseitige Welt der Ikonen mit der lebendigen Ästhetik des Neoprimitivismus in Einklang zu bringen.
Ausgangspunkt des russischen Neoprimitivismus ist die in der Avantgarde im Allgemeinen und im Expressionismus im Speziellen zentrale Idealisierung der Volkskunst zu einem unverdorbenen künstlerischen Ausdruck, worin die Künstler die Befreiung von der akademischen Tradition zu erkennen glaubten. Die Verbindung des Expressionismus mit dem russischen Neoprimitivismus wird im Almanach "Der Blaue Reiter" aufgezeigt, in dem nicht nur David Burljuks (1882-1967) Aufsatz "Die 'Wilden' Russlands", sondern auch russische Volkskunst veröffentlicht wurde. Auch Kasimir Malewitsch (1878-1935) und Wladimir Tatlin (1885-1953) beschäftigten sich in einer frühen Phase mit dem russischen Neoprimitivismus.
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