Lexikon

Informel
Die Entwicklung des Informel begann in der Mitte der 1940er Jahre, hatte man sich doch seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf die Suche nach einer neuen abstrakten Kunst begeben.
Der Ausdruck "Informel" selbst leitet sich ab von der französischen Wendung "art informel" (dt.: formlose Kunst), die seit den späten 1940er Jahren verwendet wurde. Für die kunsthistorische Festschreibung des Begriffes war zudem die von Michel Tapié 1951 im Pariser Studio Facchetti kuratierte Ausstellung "Signifiants de l' Informel" von größter Bedeutung.
Im Rückgriff auf die surrealistische "écriture automatique" und die von Paul Klee als "psychische Improvisation" bezeichneten Kunstäußerungen ist die informelle Kunst gekennzeichnet durch eine Abkehr von der streng rationalen geometrischen Abstraktion zugunsten eines freien und spontanen Schaffensprozesses. Dabei wurde der Formoffenheit - genauer dem Oszillieren zwischen Formverlust und Formerhalt -, dem Gestischen, der Farbe und den bildimmanenten Texturen größte Bedeutung zuerkannt. Bisweilen entstehen fein vernetzte Farbspuren, die an kalligraphische Zeichen gemahnen. Die Quelle allen künstlerischen Schaffens wurde im Unbewussten lokalisiert. Indem diese innere Kreativität ebenso dynamisch wie rhythmisch im Malvorgang impulsiv zutage treten sollte, war der prozesshaft sich gebärdende Malakt selbst wichtiger als das fertige Kunstwerk. Daher ist das Informel weniger eine Stildefinition als vielmehr eine Haltung gegenüber dem Malprozess.
Die informelle Kunst, die sich einmal mehr von Paris aus in ganz Europa verbreitete, teilt sich in verschiedene Ausprägungen auf: In diesem Sinne sind Tachismus, Lyrische Abstraktion, Art autre oder Art Brut als Spielarten des Informel zu werten. Aufgrund der sprachlichen Unschärfe werden die Begriffe gelegentlich auch synonym verwendet. Grundsätzlich sind Gemeinsamkeiten mit der parallel entstandenen gestischen Malerei des amerikanischen Abstrakten Expressionismus fassbar zu machen.
Wichtige Künstler des Informel sind in Frankreich Wols (d.i. Alfred Otto Wolfgang Schulze), Jean Fautrier, Pierre Soulages, Henri Michaux und Jean Dubuffet. In Deutschland erreichte das Informel vor allem in den 1950er und 1960er Jahren Höhepunkte. Zu den Hauptvertretern des deutschen Informel gehören unter anderem Hubert Berke, Peter Brüning, Carl Buchheister, Rolf Cavael, Karl Fred Dahmen, Karl Otto Götz, Hans Hartung, Gerhard Hoehme, Peter Kuckei, Otto Ritschl, Hans-Jürgen Schlieker, Bernard Schultze, Emil Schumacher, K.R.H. Sonderborg (d.i. Kurt R. Hoffmann), Walter Stöhrer, Fred Thieler, Hann Trier und Fritz Winter. Graphische Arbeiten, vor allem Zeichnungen, Buchillustrationen und Mappenwerke, vervollständigen das breite Spektrum des deutschen Informel. Hervorzuheben ist darüber hinaus das plastische Werk von Norbert Kricke.
Künstlergruppen wie "SPUR", "WIR", "GEFLECHT", "ZEN 49" und "CoBrA" entwickelten die Theorien und künstlerischen Positionen des Informel weiter.
Die Entwicklung des Informel begann in der Mitte der 1940er Jahre, hatte man sich doch seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs auf die Suche nach einer neuen abstrakten Kunst begeben.
Der Ausdruck "Informel" selbst leitet sich ab von der französischen Wendung "art informel" (dt.: formlose Kunst), die seit den späten 1940er Jahren verwendet wurde. Für die kunsthistorische Festschreibung des Begriffes war zudem die von Michel Tapié 1951 im Pariser Studio Facchetti kuratierte Ausstellung "Signifiants de l' Informel" von größter Bedeutung.
Im Rückgriff auf die surrealistische "écriture automatique" und die von Paul Klee als "psychische Improvisation" bezeichneten Kunstäußerungen ist die informelle Kunst gekennzeichnet durch eine Abkehr von der streng rationalen geometrischen Abstraktion zugunsten eines freien und spontanen Schaffensprozesses. Dabei wurde der Formoffenheit - genauer dem Oszillieren zwischen Formverlust und Formerhalt -, dem Gestischen, der Farbe und den bildimmanenten Texturen größte Bedeutung zuerkannt. Bisweilen entstehen fein vernetzte Farbspuren, die an kalligraphische Zeichen gemahnen. Die Quelle allen künstlerischen Schaffens wurde im Unbewussten lokalisiert. Indem diese innere Kreativität ebenso dynamisch wie rhythmisch im Malvorgang impulsiv zutage treten sollte, war der prozesshaft sich gebärdende Malakt selbst wichtiger als das fertige Kunstwerk. Daher ist das Informel weniger eine Stildefinition als vielmehr eine Haltung gegenüber dem Malprozess.
Die informelle Kunst, die sich einmal mehr von Paris aus in ganz Europa verbreitete, teilt sich in verschiedene Ausprägungen auf: In diesem Sinne sind Tachismus, Lyrische Abstraktion, Art autre oder Art Brut als Spielarten des Informel zu werten. Aufgrund der sprachlichen Unschärfe werden die Begriffe gelegentlich auch synonym verwendet. Grundsätzlich sind Gemeinsamkeiten mit der parallel entstandenen gestischen Malerei des amerikanischen Abstrakten Expressionismus fassbar zu machen.
Wichtige Künstler des Informel sind in Frankreich Wols (d.i. Alfred Otto Wolfgang Schulze), Jean Fautrier, Pierre Soulages, Henri Michaux und Jean Dubuffet. In Deutschland erreichte das Informel vor allem in den 1950er und 1960er Jahren Höhepunkte. Zu den Hauptvertretern des deutschen Informel gehören unter anderem Hubert Berke, Peter Brüning, Carl Buchheister, Rolf Cavael, Karl Fred Dahmen, Karl Otto Götz, Hans Hartung, Gerhard Hoehme, Peter Kuckei, Otto Ritschl, Hans-Jürgen Schlieker, Bernard Schultze, Emil Schumacher, K.R.H. Sonderborg (d.i. Kurt R. Hoffmann), Walter Stöhrer, Fred Thieler, Hann Trier und Fritz Winter. Graphische Arbeiten, vor allem Zeichnungen, Buchillustrationen und Mappenwerke, vervollständigen das breite Spektrum des deutschen Informel. Hervorzuheben ist darüber hinaus das plastische Werk von Norbert Kricke.
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