Lexikon
Gruppe Geflecht
1965 vereinten sich die beiden Münchner Künstlergruppen "WIR" und "SPUR". Ein Jahr später verständigte man sich auf den richtungsweisenden Namen "GEFLECHT", der einerseits Sinnbild für die Verbindung von Leben und Kunst war, andererseits auf eine ornamentale Ordnungsstruktur verwies. In der Anfangsphase 1965/66 bestand der neue Zusammenschluss aus Lothar Fischer, Heimrad Prem, Hans Matthäus Bachmayer, Reinhold Heller, Florian Köhler, Heino Naujoks, Helmut Rieger, Helmut Sturm und HP (Hans Peter) Zimmer.
Die künstlerische Positionierung von "GEFLECHT" war Resultat eines fruchtbaren Dialoges zwischen "WIR" und "SPUR" ab 1965. Die Einflussquellen sind vielgestaltig und reichen von der Gotik und dem Barock bis hin zum Surrealismus; daneben sind Wassily Kandinsky und Paul Klee zu nennen.
Der motivische Schwerpunkt war zunächst den Bereichen Technik und Automobil entlehnt, was beispielsweise die 1965 in der ersten Nummer der Zeitschrift "SPUR WIR" abgedruckten Linolschnitte anschaulich belegen. Der Prozess der künstlerischen Formfindung führte, zunächst durch die Integration von Pappkarton, in die Dreidimensionalität und damit zur Entwicklung der sogenannten "Antiobjekte". Gestalterische Kennzeichen der Antiobjekte, die später auch in Holz, Blech und Draht ausgeführt wurden, sind vorwiegend geschwungene, kreis- und spiralförmig von der Grundfläche dynamisch in den Raum ausgreifende, in leuchtend bunte Farben gefasste Formen. Die Antiobjekte scheinen damit gleichsam visueller Ausdruck des Gruppennamens zu sein. Ferner entstanden die Antiobjekte nicht länger aus dem Schaffensakt jedes einzelnen Künstlers, sondern waren Ergebnis einer gemeinschaftlichen Suche nach einer kollektiven Ausdrucksform. Dieses Ergebnis wurde im Oktober 1965 im Antiobjekt-Manifest fixiert. Unzufrieden mit dieser Entwicklung verließen Lothar Fischer und Heimrad Prem, noch vor der offiziellen Konstitution von "GEFLECHT", die Gruppe im Frühjahr 1966.
1967 bezog die Gruppe das Atelier "GEFLECHT"-Keller in der Münchner Herzogstraße, das zugleich zum Ort gesellschaftspolitischer Debatten, 1968 auch zum Ausstellungsraum wurde. Zu dieser Zeit stand die Beschäftigung mit Druckgraphik im Vordergrund, gleichzeitig trat die kollektive Arbeit allmählich wieder in den Hintergrund.
1968 erfolgte die Auflösung der Gruppe "GEFLECHT", deren Erbe jedoch ab 1975 im "Kollektiv Herzogstraße", dem unter anderem Heimrad Prem, Hans Matthäus Bachmayer und Helmut Sturm angehörten, erneut auflebte.
1965 vereinten sich die beiden Münchner Künstlergruppen "WIR" und "SPUR". Ein Jahr später verständigte man sich auf den richtungsweisenden Namen "GEFLECHT", der einerseits Sinnbild für die Verbindung von Leben und Kunst war, andererseits auf eine ornamentale Ordnungsstruktur verwies. In der Anfangsphase 1965/66 bestand der neue Zusammenschluss aus Lothar Fischer, Heimrad Prem, Hans Matthäus Bachmayer, Reinhold Heller, Florian Köhler, Heino Naujoks, Helmut Rieger, Helmut Sturm und HP (Hans Peter) Zimmer.
Die künstlerische Positionierung von "GEFLECHT" war Resultat eines fruchtbaren Dialoges zwischen "WIR" und "SPUR" ab 1965. Die Einflussquellen sind vielgestaltig und reichen von der Gotik und dem Barock bis hin zum Surrealismus; daneben sind Wassily Kandinsky und Paul Klee zu nennen.
Der motivische Schwerpunkt war zunächst den Bereichen Technik und Automobil entlehnt, was beispielsweise die 1965 in der ersten Nummer der Zeitschrift "SPUR WIR" abgedruckten Linolschnitte anschaulich belegen. Der Prozess der künstlerischen Formfindung führte, zunächst durch die Integration von Pappkarton, in die Dreidimensionalität und damit zur Entwicklung der sogenannten "Antiobjekte". Gestalterische Kennzeichen der Antiobjekte, die später auch in Holz, Blech und Draht ausgeführt wurden, sind vorwiegend geschwungene, kreis- und spiralförmig von der Grundfläche dynamisch in den Raum ausgreifende, in leuchtend bunte Farben gefasste Formen. Die Antiobjekte scheinen damit gleichsam visueller Ausdruck des Gruppennamens zu sein. Ferner entstanden die Antiobjekte nicht länger aus dem Schaffensakt jedes einzelnen Künstlers, sondern waren Ergebnis einer gemeinschaftlichen Suche nach einer kollektiven Ausdrucksform. Dieses Ergebnis wurde im Oktober 1965 im Antiobjekt-Manifest fixiert. Unzufrieden mit dieser Entwicklung verließen Lothar Fischer und Heimrad Prem, noch vor der offiziellen Konstitution von "GEFLECHT", die Gruppe im Frühjahr 1966.
1967 bezog die Gruppe das Atelier "GEFLECHT"-Keller in der Münchner Herzogstraße, das zugleich zum Ort gesellschaftspolitischer Debatten, 1968 auch zum Ausstellungsraum wurde. Zu dieser Zeit stand die Beschäftigung mit Druckgraphik im Vordergrund, gleichzeitig trat die kollektive Arbeit allmählich wieder in den Hintergrund.
1968 erfolgte die Auflösung der Gruppe "GEFLECHT", deren Erbe jedoch ab 1975 im "Kollektiv Herzogstraße", dem unter anderem Heimrad Prem, Hans Matthäus Bachmayer und Helmut Sturm angehörten, erneut auflebte.
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