Auktion: 474 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 23.11.2018 in München Lot 116

 

116
Carl Paul Jennewein
Cupido und Kranich, 1923/24.
Bronze
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 18.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Cupido und Kranich. 1923/24.
Bronze , gold- und dunkelbraun patiniert.
Oben auf dem Sockel bezeichnet und datiert "C. P. Jennewein © 1931". Gesamthöhe 55,5 cm (21,8 in). Sockel 27 x 13,2 cm ( 10,6 x 5,1 in).
Gegossen 1931 von Priessmann Bauer & Co, München (seitlich rechts an der Sockelkante mit dem Gießerstempel).
Eines von vier in den letzten 18 Jahren auf dem Kunstmarkt angebotenen Exemplaren. Mit vollendeter goldbrauner Patina (Quelle: artnet, Stand 19.6.18).

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland.

LITERATUR: The National Sculpture Society, Contemporary American Sculpture, New York 1929, Abb. S. 170 (wohl anderes Exemplar).
Shirley Reiff Howarth, C. Paul Jennewein Sculptor, The Tampa Museum, Tampa, Florida 1980, S. 20, 81; Abb. S. 23, Nr. 31 und S. 81, Nr. 141 (wohl anderes Exemplar).
Janis C. Conner, Rediscoveries in American Sculpture. Studio works 1893-1939, Austin 1989, S. Abb. S. 83 (wohl anderes Exemplar).
R. Salmon, Brookgreen Gardens Sculpture, Bd. II, Murrells Inlet, South Carolina 1993, S. 60f. (wohl anderes Exemplar).

Die hier angebotene Kleinbronze "Cupido und Kranich" zeigt einen geflügelten Knaben, der auf einem schreitenden Kranich reitet. Der lange Federkamm des schlanken Vogelkopfes dient dem balancesuchenden Kind dabei als Zügel. Eine Entwurfsskizze zu unserer Figur zeigt den reitenden Knaben noch ohne Flügel und den Kranich mit durch den geöffneten Schnabel geführten Zügeln. Die Skulptur bringt Jennewein anlässlich der Geburt seines zweiten Sohnes Alessandro im Jahr 1923 heraus. Sie entsteht als Pedant zu der Kleinbronze "Cupido und Gazelle", die zur Geburt des erstgeborenen Sohnes Paul 1919 entsteht. Die Entwürfe zu beiden Skulpturen fertigt Jennewein noch während seines Rom-Aufenthalts. Seine Kinder sind dem Künstler nicht nur Anlass zur Figurenfindung, sondern auch direkte Inspiration. An ihrem Modell studiert Jennewein kindliche Körperformen und Bewegungsabläufe. Die Konstellation aus Kind und Kranich variiert Jennewein auf Reliefs und Medaillen über die Jahre mehrmals. Auf einer Soloausstellung in der New Yorker Pearson Gallery of Sculpture in den späten 1920er Jahren werden 15 seiner Kleinbronzen gezeigt, die von der Münchner Gießerei Priessmann, Bauer & Co gegossen werden. Daneben arbeitet er auch mit römischen und amerikanischen Gießereien zusammen. Seine Kleinbronzen gibt Jennewein in Editionen heraus, nach eigener Aussage setzt er dabei zur Wertsteigerung geringe Auflagenzahlen an. Beispielsweise sind von der Gruppe "Cupido und Gazelle" 16 Exemplare bekannt, die sich - wie unser Werk - in den 1920er Jahren großer Beliebtheit erfreuen und sich im Besitz namhafter Sammlungen wie dem Museum of Modern Art in New York befinden. Ein Exemplar unserer Skulptur "Cupido und Kranich" wird erstmals 1929 in der Ausstellung "Contemporary American Sculpture" im California Palace of the Legion of Honor in San Francisco gezeigt. Bekannte Exemplare befinden sich im Wadsworth Athenaeum, Hartford/Connecticut, Fine Arts Museums of San Francisco/Kalifornien, The Newark Museum, New Jersey, The Museum of Fine Arts, St. Petersburg/Florida, sowie in der Skulpturensammlung Brookgreen Gardens, South Carolina.



116
Carl Paul Jennewein
Cupido und Kranich, 1923/24.
Bronze
Schätzung:
€ 15.000
Ergebnis:
€ 18.750

(inkl. Käuferaufgeld)