Auktion: 591 / Day Sale am 07.06.2025 in München button next Lot 124001492

 
abbildung folgt


124001492
Jean Fautrier
Le canard, 1926.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 50.000 - 70.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Le canard. 1926.
Öl auf Leinwand.
Links unten in der nassen Farbe signiert. 60 x 73 cm (23,6 x 28,7 in).

• Jean Fautrier definiert die Stilllebenmalerei in den 20er Jahren neu.
• Ein Werk aus der Reihe der berühmten "œuvres noires" von Jean Fautrier.
• Ursprünglich aus der Sammlung seines Kunsthändlers Paul Guillaume, der auch Amadeo Modigliani vertrat.
• Jean Fautrier: Ein Pionier der Informellen Kunst
.

PROVENIENZ: Sammlung Paul Guillaume, Paris
Sammlung Wagowski, Paris (bis 1971).
Helce Achenbach collection
HypoVereinsbank, München
Privatsammlung Süddeutschland (2003 vom Vorgenannten).

AUSSTELLUNG: Jean Fautrier. Ölbilder 1925-1959, Galerie Thomas Borgmann, Köln 17.10 - 13.11.1976, Kat.-Nr. 3 (m. Farbabb) und Galerie Neuendorf, Hamburg, 15.11.-31.12.1976, (Maße hier 50 x 61 cm).
Josef Haubrich Kunsthalle, Köln 23.2.-7.4.1980, Kat. Nr. 29, S/W-Abb. S. 81 (Maße hier: 50 x 61 cm)
Jean Fautrier 1925-1935, Stedelijk Museet, Amsterdam, 11.2-2.3.1986; Kunsthaus Zürich, 15.3. - 4.5.1986, Kat.-Nr.28 (Maße hier fälschlich: 86 x 60 cm).
Jean Fautrier. Bilder 1926-56,Galerie Monika Sprüth, Köln, 21.3.-22.4.1989, Farbabb. S. 13.

LITERATUR: Palma Bucarelli, Jean Fautrier pittura e materia, Mailand, in: Il Saggiatore, 1960, S. 286, Abb. S. 287
Bolaffi, Catalogo internazinale d'arte moderna, Turin 1976, Bd.2, Nr.2, Abb.S. 24
Barbara Catoir, Welch ein Tag! Welch eine Tragödie, FAZ 4.November 1980, m.Abb.
Marcel-André Stalter, Recherches sur la vie et l'oeuvre de Jean Fautrier 81898-1964) de leurs commencement `1940, unveröff. Diss. Paris 1982, Nr. 261
Pierre Cabanne, Fautrier. La matieère corcheé, , Beaux-Arts Magazine, Paris, Nr. 69, Juni 1989, S.64ff, Farbabb.S.69
Yves Peyré, Fautrier ou les Outrages de l'impossible, Paris 1990, Farbabb.S. 53.
"Le peintre le plus révolutionnaire du siècle depuis Picasso "
Ponge
„Eigentlich empfindet man immer nur das, was ist, noch einmal, stellt die Wirklichkeit durch emotionale Nuancen wieder her, jene Wirklichkeit, die sich verkörpert in Stoff, Form und Farbe: Augenblicksschöpfungen, gewandelt ins Unwandelbare.“
Jean Fautrier nach: www.freunde-der-nationalgalerie.de/blog/erwerbungen/jean-fautrier/

Jean Fautrier ist eine der prägenden Künstlerpersönlichkeiten des frühen 20.Jahrhunderts, ein maßgeblicher Wegbereiter und Visionär des Informel. Schon in seinen ganz frühen Arbeiten der "Dunklen Periode" findet er einen singulären Weg der Gestaltung, der ihn von seinen Zeitgenossen abhebt.

Von Anbeginn seines künstlerischen Schaffens an beschreitet Jean Fautrier diesen eigenen, ganz besonderen Weg. Schon sehr früh wird in Jugendjahren sein Talent erkannt. Nach dem plötzlichen Tod seiner Großmutter, bei der er überwiegend in Obhut war, und dem Tod seines Vaters im selben Jahr, zieht er mit seiner Mutter 1908 im Alter von 10 Jahren nach London. Bald bricht er dort die Schule ab und wird als einer der jüngsten mit nur 14 Jahren an der Royal Academy of Arts aufgenommen. 1915 wechselt Jean Fautrier an die Slade School of fine Arts. In den Museen der Stadt beeindrucken ihn die Werke von William Turner nachhaltig.
Sicherlich einschneidend waren seine Erlebnisse als Freiwilliger für die Französische Armee, er meldet sich 1917 um dabei zu helfen den Krieg zu beenden. Auf Grund einer Verletzung bei einem Gasangriff leidet zeitlebens an einem chronischen Lungenleiden. Es folgen für den Künstler Jahre, die mit Reisen gefüllt sind: zum einen muss er krankheitsbedingt viel Zeit in den Alpenregionen verbringen, zum anderen besucht er Museen, wo immer er kann. 1922 schließlich zieht er nach Paris und wird sogleich zum den Salon d'Automne eingeladen. In seinem Atelier am Montparnasse entstehen diese ungewöhnlich reduzierten Gemälde der "œuvres noires" die aus dem Schwarz heraus entwickelt sind. Sein persönliches zu Hause findet er im Umfeld von Dichtern wie René Char, Paul Eluard, André Malraux und Georges Bataille. André Malraux wird als einer der ersten formulieren, dass in diesen Werken der Weg zur Informellen Malerei beschritten wird.
Zur "œuvres noires" gehören auch die berühmten Jagdstillleben, zu denen unser Werk "Le canard" gehört. Der diagonal ins Bild gesetzte Körper ist aus dem Dunkel heraus entwickelt; ein heller Schein umfängt ihn aus dem undefinierten Bildgrund heraus. Man ahnt die Pracht des Federkleids durch die hell aufscheinenden Partien. Der Kreaturen wird durch diese durchaus würdevoll zu nennende Darstellung eine verletzliche Individualität gegeben, ohne sie zu individuell zu charakterisieren.

Jean Fautrier gibt den seinem Sujet eine neue Form in dem er sie zum einzigen Thema seiner Gemälde macht, selbst die Farbe muss weitestgehend in fein nuanciertem Dunkel zurücktreten, zugleich er beraubt den Gegenstände nicht der Form. Dieses Vorgehen findet seine Fortsetzung im Informel: iIm Gegensatz zur abstrakten Kunst gibt die Kunst des Informel dem Objekt eine neue Form und beraubt sie nicht ihrer Form. [EH]



124001492
Jean Fautrier
Le canard, 1926.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 50.000 - 70.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.

 


München
Hauptsitz
Joseph-Wild-Str. 18
81829 München
Tel.: +49 (0)89 55 244-0
Fax: +49 (0)89 55 244-177
info@kettererkunst.de
Hamburg
Louisa von Saucken / Christoph Calaminus
Holstenwall 5
20355 Hamburg
Tel.: +49 (0)40 37 49 61-0
Fax: +49 (0)40 37 49 61-66
infohamburg@kettererkunst.de
Berlin
Dr. Simone Wiechers
Fasanenstr. 70
10719 Berlin
Tel.: +49 (0)30 88 67 53-63
Fax: +49 (0)30 88 67 56-43
infoberlin@kettererkunst.de
Köln
Cordula Lichtenberg
Gertrudenstraße 24-28
50667 Köln
Tel.: +49 (0)221 510 908-15
infokoeln@kettererkunst.de
Baden-Württemberg
Hessen
Rheinland-Pfalz

Miriam Heß
Tel.: +49 (0)62 21 58 80-038
Fax: +49 (0)62 21 58 80-595
infoheidelberg@kettererkunst.de
Norddeutschland
Nico Kassel, M.A.
Tel.: +49 (0)89 55244-164
Mobil: +49 (0)171 8618661
n.kassel@kettererkunst.de
Keine Auktion mehr verpassen!
Wir informieren Sie rechtzeitig.

 
Jetzt zum Newsletter anmelden >

© 2025 Ketterer Kunst GmbH & Co. KG Datenschutz Impressum