Auktion: 570 / Evening Sale am 06.06.2025 in München button next Lot 125000172

 

125000172
Eduardo Chillida
Lurra G-49, 1984.
Schamotte-Ton
Schätzpreis: € 100.000 - 150.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Lurra G-49. 1984.
Schamotte-Ton.
Mit dem Künstlersignet. Unikat. 38 x 28 x 30 cm (14,9 x 11 x 11,8 in).
[AR].

• Allansichtiges Unikat aus der "Lurra"-Werkserie.
• Trotz des eher kleinen Formats von ungemeiner Kraft und archaischer Wirkung.
• Chillida gelingt ein äußerst sinnlicher Dialog verschiedener Kräfteverhältnisse, von harten und weichen Elementen, von Statik und Bewegung.
• Der Titel "Lurra" ist Baskisch und bedeutet "Erde" – auf wunderbare Weise betont er die Ursprünglichkeit des Materials und den rauen Charakter der Plastiken.
• Chillidas kleinformatige Ton-Arbeiten sind sehr gesucht und befinden sich größtenteils in Privatbesitz; nur äußerst selten wird ein Exemplar auf dem deutschen Auktionsmarkt angeboten (Quelle: artprice.com).
• Im Entstehungsjahr erhält der vielfach ausgezeichnete Künstler in Frankreich den Prix National des Beaux-Arts, ein Jahr später u. a. den Kaiserring der Stadt Goslar
.

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (seit 1992: Christie's London 29.5.1992).
Seitdem in Familienbesitz.

AUSSTELLUNG: Chillida. Sculptures de terre, Galerie Maeght Lelong, Zürich, Nov. 1985-Jan. 1986, Kat.-Nr. 20.
Eduardo Chillida. Ich stelle nichts dar, ich frage, Museum Lothar Fischer, Neumarkt, 13.10.2013-12.1.2014.

LITERATUR: Ignacio Chillida, Alberto Cobo, Eduardo Chillida. Catálogo razonado de escultura, Bd. III (1983-1990), Donostia-San Sebastián 2019, WVZ-Nr. 1984066 (m. Abb. S. 137).
- -
Christie's London, Auktion 29.5.1992, Spanish Art, Los 471.

Trotz ihres kleinen Formats strahlen die kompakten, erdfarbenen "Lurra"-Arbeiten von Eduardo Chillida eine ungemeine Kraft und archaische Wirkung aus. Als Titel tragen sie das baskische Wort für Erde, das auf so wunderbare Weise ihrem ursprünglich anmutenden Charakter gerecht wird. Obwohl sie mitunter ein beträchtliches Gewicht aufweisen und mit ihrer blockartigen Grundform zunächst eher statisch wirken, gelingt es dem Künstler in dieser Werkgruppe dennoch, mit vielfältigen Arten von Eingriffen spannungsreiche Wechselspiele verschiedener Kräfteverhältnisse herzustellen. In einer kleinen Untergruppe, der sich auch die hier angebotene Arbeit von 1984 zuordnen lässt, erweitert er den Ton-Kubus etwa durch additive Elemente. Über die eckigen Kanten des massiven Würfels winden sich auf der Oberseite drei ineinander verschlungenen Tonrollen, die im Gegensatz zum statischen Block weich und beweglich wirken. Im Ausstellungskatalog der Galerie Maeght, wo die Arbeit bereits ein Jahr nach ihrer Entstehung ausgestellt wird, beschäftigt sich Peter Frey mit dieser Art der "Lurras" und schreibt: "Wie die Arme eines Tintenfisches sind sie ineinander verschränkt. Werden sie sich einmal entfalten? Wird die Eigengesetzlichkeit der Schamotte es zulassen, dass aus den Blöcken Tentakeln wachsen, um den Aussenraum einzufangen?" (Peter Frey, Eduardo Chillida, in: Ausst.-Kat. Chillida, Galerie Maeght Lelong, Zürich 1985, S. 14).

Weltweit bekannt wurde der 1924 in San Sebastián geborene Künstler zu Beginn seiner Karriere zwar zunächst mit raumgreifenden Eisenskulpturen. Doch auch seine kleinformatigen Tonskulpturen, die sich überwiegend in Privatbesitz befinden und nur selten auf dem deutschen Auktionsmarkt angeboten werden, sind mit mehr als 500 Arbeiten ein wichtiger Bestandteil seines Schaffens. Als Eduardo Chillida in jungen Jahren zum ersten Mal mit Ton in Kontakt kommt, kann er dem glatten und weichen Material noch nicht viel abgewinnen. Erst in den 1970er Jahren, als er im Atelier der Fondation Maeght in Südfrankreich den härteren und feuerfesten Schamott zu sehen bekommt, findet er plötzlich einen ganz neuen Zugang zum ehemals so unliebsamen Ton. In Zusammenarbeit mit dem deutschen Keramiker Hans Spinner entstehen daraufhin schon bald seine ersten Tonskulpturen. 1984 hält er sich für einige Zeit erneut in Frankreich auf und fertigt eine größere Gruppe von Arbeiten an, darunter auch "Lurra G-49". Bis heute wird das vielseitige Schaffen des 2002 verstorbenen Künstlers vielfach ausgezeichnet. Im Entstehungsjahr unserer "Lurra"-Arbeit erhält er in Frankreich den Prix National des Beaux-Arts, ein Jahr später wird ihm unter anderem der Kaiserring der Stadt Goslar verliehen. [AR]



125000172
Eduardo Chillida
Lurra G-49, 1984.
Schamotte-Ton
Schätzpreis: € 100.000 - 150.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.

 


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