Auktion: 562 / 19th Century Art am 07.12.2024 in München Lot 116

 

116
Felix Schlesinger
Kinder mit Hasen im Stall, Um 1870.
Öl auf Leinwand
Schätzpreis: € 3.000 - 4.000
+
Kinder mit Hasen im Stall. Um 1870.
Öl auf Leinwand.
Links am unteren Bildrand im Holzschemel signiert. 38 x 49 cm (14,9 x 19,2 in).


• Schlesinger gehört zu den bedeutendsten Vertretern der Düsseldorfer Schule, die der Genremalerei gegen Ende des 19. Jahrhunderts zu neuer Blüte verhelfen.
• Neben Genre-Größen wie Ludwig Knaus, Benjamin Vautier und Franz Defregger zeichnen sich Schlesingers Werke besonders durch ihre poetisch-beschreibende, humoristische Erzählkraft aus.
• Seine Kindermotive sind zu seinen Lebzeiten bereits international gesucht
.

PROVENIENZ: Privatsammlung Deutschland.

Aufrufzeit: 07.12.2024 - ca. 13.21 h +/- 20 Min.

Felix Schlesinger gilt als bedeutender Genremaler des 19. Jahrhunderts, der im Besonderen das kindliche, unschuldig-idyllische Leben in den Blick nimmt. Ab den 1860er Jahren zeigt er vor allem kleine Bauernkinder beim Spiel oder mit ländlichen Tieren. Neben der Landschaftsmalerei verhilft besonders die Düsseldorfer Schule ebenfalls ab den 1840er Jahren der Genremalerei zu neuer Beliebtheit. So macht auch Schlesinger dort Station, nachdem er zunächst in seiner Heimatstadt Hamburg und anschließend in Antwerpen studiert hatte. Anschließend an seinen Aufenthalt in Düsseldorf begibt er sich nach Paris. 1861–1863 ist er kurzzeitig in Frankfurt tätig, bevor er sich schließlich in München als Genremaler niederlässt. Stilprägend in dieser Zeit sind die Vertreter der Düsseldorfer sowie Münchner Malerei, etwa Ludwig Knaus, Benjamin Vautier und Franz Defregger. Hatte noch Gustave Courbet in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts mit seinem anti-akademischen und programmatisch zu verstehenden Realismus für Skandale gesorgt, wird in der akademischen Genremalerei dieser Realismus nun in seiner poetisch-beschreibenden, humoristischen Erzählkraft das Ausdrucksmittel der Wahl. Eine sentimentalistische Verklärung, Stilisierung und Arrangiertheit solcher alltäglichen Szenen dient jedoch der Betonung des "künstlichen" – sprich künstlerischen – Charakters der Darstellung, die keinesfalls vermitteln sollte, einfach eine reine Kopie der Wirklichkeit zu sein. Bereits in den Niederlanden des 17. Jahrhunderts war Alltägliches bildwürdig geworden, wobei zumeist moralisierende Implikationen oder allgemeine Aussagen zu menschlichem Verhalten vom Betrachter mitzulesen waren. Die Genremalerei des 19. Jahrhunderts konzentriert sich vor allem auf die sentimentalisierte Darstellung bäuerlichen oder bürgerlichen Lebens, oftmals im Mittelpunkt dabei die Familie, in der sämtliche Altersstufen als Ausprägung des Lebens vertreten sind. Besonders beliebt sind dabei auch die Motive mit Kindern, wie Schlesinger sie darstellt, die schon im 19. Jahrhundert international gesucht und vor allem in England und Amerika Anklang finden. [KT]



 

Aufgeld und Steuern zu Felix Schlesinger "Kinder mit Hasen im Stall"
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