Auktion: 561 / Contemporary Day Sale am 07.12.2024 in München Lot 363

 

363
Olivier Mosset
Ohne Titel, 1974.
Acryl auf Leinwand
Schätzpreis: € 40.000 - 60.000
+
Ohne Titel. 1974.
Acryl auf Leinwand.
Verso auf der umgeschlagenen Leinwand signiert und datiert. 100,5 x 100,5 cm (39,5 x 39,5 in).
[KA].

• Zusammen mit Daniel Buren, Michel Parmentier und Niele Toroni gehört Olivier Mosset der ephemeren Gruppe "BMPT" an.
• Die Kreisbilder der späten 1960er und frühen 1970er Jahren gehören zu den meistgesuchten Werken des Künstlers.
• Die Werke von Olivier Mosset sind u. a. in den Sammlungen der Pinault Collection, Paris, und dem Museum of Modern Art, New York, vertreten
.

PROVENIENZ: Privatsammlung Süddeutschland (seit ca. 1984, Art & Public, Genf, verso auf dem Keilrahmen mit einem Etikett).

"A practice – which is really a mixture of confusions and certainties – begins as a concrete reality that gets the better of the analysis by obliterating the practice it wanted to actualize."
Olivier Mosset 1999, zit. nach: Olivier Mosset. Sans illusions, in: L’art c’est l’art, Neuchâtel, Musée d’etnographie, S. 178.

Aufrufzeit: 07.12.2024 - ca. 17.09 h +/- 20 Min.

Mit seinen beeindruckenden monochromen, abstrakten, geometrischen Gemälden ist Olivier Mosset eine Schlüsselfigur der Nachkriegsabstraktion. Obwohl sich sein Werk einer einfachen Kategorisierung und Fragen nach der beabsichtigten Bedeutung entzieht, lässt es sich am besten als rebellische Form der konzeptuellen Abstraktion beschreiben.
Unser Werk "Ohne Titel" von 1974 gehört zu der berühmten Serie, die der Künstler 1966–1974 schafft: eine Folge von nahezu identischen Ölgemälden mit einem schwarzen Kreis in der Mitte auf weißer Leinwand. Die Werke sind alle gleich; die Leinwände sind ein 1 Meter x 1 Meter großes, weiß bemaltes Quadrat mit einem schwarzen, 3,25 Zentimeter dicken mittigen Kreis. Der Kreis – der wegen seiner Radikalität oft als Null oder als "O" interpretiert wird, das auf den ersten Buchstaben von Mossets Vornamen verweist – ruft ein anderes allografisches System auf: die Rundheit der musikalischen Notation. Durch seine Wiederholung wird der Kreis als stummes oder leises Pulsieren entschlüsselt.
Olivier Mosset arbeitet damals bereits seit fast einem Jahrzehnt an dieser Serie und entwickelt eine klare, scharfe mechanische Bildsprache, die jeden Eindruck menschlicher Autorschaft verneint. Ähnlich wie Andy Warhol, dem Mosset 1967 begegnet, es damals mit seinen "Campbell's Soup Cans" tut, stellen die Kreismalereien die Konzepte künstlerischer Urheberschaft, Authentizität und Wert in Frage. Mosset beginnt erstmals mit dieser Bildsprache zu experimentieren, als er Teil der Pariser anti-expressiven, anti-individualistischen "BMPT"-Gruppe wird, zu der auch Daniel Buren, Michel Parmentier und Niele Toroni gehören. Mit ihrem experimentellen Ansatz in der Malerei versucht die Gruppe, etablierte Methoden der Kunstproduktion in Frage zu stellen und eine neue soziale und politische Funktion für Kunst und Künstler zu theoretisieren. In den zehn Jahren, in denen Olivier Mosset seine Kreisbilder sowie seine späteren Versuche mit weiteren Formen und Farben schafft, repräsentiert sein Werk weiterhin reine Materialität und regt zu offenen physischen Erfahrungen von Oberfläche, Maßstab und Muster an.
Olivier Mossets Werke wurden in zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen in den USA und Europa gezeigt. Er hat mehrere Retrospektiven und präsentiert 1990 seine Arbeiten im Schweizer Pavillon auf der 44. Biennale von Venedig und 2014 auf der Manifesta 10 in St. Petersburg. Die Werke von Olivier Mosset sind auch in bedeutenden ständigen Sammlungen zu sehen, darunter im Museum of Modern Art in New York, im Centre Pompidou in Paris und im Musée des beaux-arts in La Chaux-de-Fonds in der Schweiz. [KA]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Olivier Mosset "Ohne Titel"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.