Auktion: 560 / Evening Sale am 06.12.2024 in München Lot 124001022
Weitere Abbildung
124001022
Günther Förg
Ohne Titel, 1992.
Acryl auf Holz
Schätzpreis: € 150.000 - 250.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Ohne Titel. 1992.
Acryl auf Holz.
Verso signiert, datiert und mit der Werknummer "59/92" bezeichnet. 200 x 170 cm (78,7 x 66,9 in), in original Künstlerleiste. [JS].
• Förgs großformatige "Gitterbilder" sind faszinierende Zeugnisse seines intuitiven Schaffensprozesses und gehören zu den Höhepunkten seines Œuvres.
• Eine der seltenen, frühen Arbeiten dieser bedeutenden Werkserie, die ihre besondere Stärke aus dem Eigenwert der Farbe und dem Kontrast aus Fläche und Struktur gewinnt.
• Meisterliches Spiel mit der Adaption kunsthistorischer Traditionen: Die "Gitterbilder" basieren auf der Auseinandersetzung mit dem Spätwerk von Edvard Munch, dessen freien Gestus Förg in abstrahierter Form im großen Format inszeniert.
• Zahlreiche internationale Museen haben Förgs Schaffen in den letzten Jahren mit großen Einzelausstellungen geehrt, u. a. das Museum Brandhorst, München (2014), das Stedelijk Museum, Amsterdam (2018), sowie das Long-Museum, Shanghai (2023).
Wir danken Herrn Michael Neff vom Estate Günther Förg für die freundliche Bestätigung der Authentizität dieser Arbeit. Das Werk ist unter der Nummer WVF.92.B.0396 im Archiv des Estate Günther Förg registriert.
PROVENIENZ: Galerie Vera Munro, Hamburg (direkt vom Künstler).
Privatsammlung Rheinland (um 1995 vom Vorgenannten erworben).
"A Fragile Beauty explores the work of a rebellious artist whose oeuvre embodies a critical, witty, yet rigorous and penetrating critique of the canon of modern art."
Stedelijk Museum, Amsterdam, zur Ausstellung "Günther Förg. A Fragile Beauty", 26.5.-14.10.2018.
Acryl auf Holz.
Verso signiert, datiert und mit der Werknummer "59/92" bezeichnet. 200 x 170 cm (78,7 x 66,9 in), in original Künstlerleiste. [JS].
• Förgs großformatige "Gitterbilder" sind faszinierende Zeugnisse seines intuitiven Schaffensprozesses und gehören zu den Höhepunkten seines Œuvres.
• Eine der seltenen, frühen Arbeiten dieser bedeutenden Werkserie, die ihre besondere Stärke aus dem Eigenwert der Farbe und dem Kontrast aus Fläche und Struktur gewinnt.
• Meisterliches Spiel mit der Adaption kunsthistorischer Traditionen: Die "Gitterbilder" basieren auf der Auseinandersetzung mit dem Spätwerk von Edvard Munch, dessen freien Gestus Förg in abstrahierter Form im großen Format inszeniert.
• Zahlreiche internationale Museen haben Förgs Schaffen in den letzten Jahren mit großen Einzelausstellungen geehrt, u. a. das Museum Brandhorst, München (2014), das Stedelijk Museum, Amsterdam (2018), sowie das Long-Museum, Shanghai (2023).
Wir danken Herrn Michael Neff vom Estate Günther Förg für die freundliche Bestätigung der Authentizität dieser Arbeit. Das Werk ist unter der Nummer WVF.92.B.0396 im Archiv des Estate Günther Förg registriert.
PROVENIENZ: Galerie Vera Munro, Hamburg (direkt vom Künstler).
Privatsammlung Rheinland (um 1995 vom Vorgenannten erworben).
"A Fragile Beauty explores the work of a rebellious artist whose oeuvre embodies a critical, witty, yet rigorous and penetrating critique of the canon of modern art."
Stedelijk Museum, Amsterdam, zur Ausstellung "Günther Förg. A Fragile Beauty", 26.5.-14.10.2018.
Die entscheidende Inspirationsquelle für Günther Förgs ab Anfang der 1990er Jahre entstehenden "Gitterbilder", zu denen unsere frühe, großformatige Komposition auf Holz zählt, liefert neben den gitter- oder kreuzartigen linearen Strukturen, die in Paul Klees Aquarellen ab 1913 regelmäßig auftauchen, das Spätwerk Edvard Munchs. Förgs "Gitterbilder" transformieren und verfremden diese für die Entwicklung der modernen Malerei so bedeutenden kunsthistorischen Impulse, und überführen Munchs Motivik und Gestik in die abstrakte Malerei. Klees Arbeiten sind klein und zeichnerisch, Munchs Gemälde sind gegenständlich, aber in freiem, kreuzartig schraffiertem Duktus auf die Leinwand gesetzt. Förgs Schöpfungen hingegen sind abstrakt, monumental und malerisch. In seinen berühmten "Gitterbildern" erreicht Förgs Malerei eine besondere Stärke, die aus dem Eigenwert der Farbe und dem Kontrast aus Linie und Fläche, aus zeichnerischem Duktus und kompositorischer Strenge gewonnen wird.
Förgs Malerei ist eine Hingabe an die Farbe, der unablässige Versuch, ihr Eigenleben und ihren schier unendlichen Variationsreichtum durch immer neue Kombinationen herauszuarbeiten. Seine Malerei bringt das scheinbar Unvereinbare nahezu mühelos auf verschiedensten Bildträgern zusammen, vereint Elemente der konkreten Kunst mit gestischen Komponenten: Geometrische Strenge trifft auf expressive Spontanität, ein kalkuliertes System auf die spontane Intuition des Farbauftrages. Förg, der seinen Gemälden bis in die 1980er Jahre maximal grobe Konstruktionsskizzen vorausgehen lässt und dessen Arbeiten stets aus nur einer einzigen Malschicht bestehen, hat im Gespräch mit Siegfried Gohr den intuitiv-spontanen Entstehungsprozess seiner Arbeiten mit den folgenden Worten beschrieben: "Es gibt z. B. keinen Ausschuß bei Bildern, also auch nicht beim Bleibild, weil ich notfalls sehr intuitiv etwas entscheide; z. B., um jetzt irgendeine Farbe zu nehmen, male ich etwas Curryfarbenes, aber wenn es überhaupt nicht funktioniert, setzte ich ein Violett daneben und rette das Bild." (G. Förg, zit. nach: G. Förg im Gespräch mit Siegfried Gohr, Köln 1997, S. 41). Egal ob in seinen seriellen Arbeiten, seinen Gitterbildern, Bleibildern oder späten Großformaten, Förgs Malerei muss auf einen Schlag gelingen, in einem Zug muss das Bildereignis in nur einer Malschicht realisiert werden. Immer wieder sucht Förgs Malerei dabei stilistisch die Auseinandersetzung mit anderen Künstlern. Neben Einflüssen aus der Vorkriegsmoderne spielt dabei in den 1970er Jahren auch das Schaffen des früh verstorbenen Blinky Palermo für den Kunststudenten Förg eine prägende Rolle. Später dann tritt das amerikanische Action- und Color-Field-Painting, etwa die Malerei Willem de Koonings, Clifford Stills und Barnett Newmans, als Inspirationsquelle hinzu. Förg adaptiert und transformiert Gesehenes, macht auf diese Weise in farblicher oder formaler Hinsicht immer wieder neuartige Impulse für sein eigenes, facettenreiches Werk nutzbar.
2014 präsentierte das Museum Brandhorst, München, eine erste postume Werkübersicht des Künstlers. Im Jahr 2018 folgte dann die Retrospektive "Günther Förg. A Fragile Beauty", die im Stedelijk Museum, Amsterdam, und im Dallas Museum of Art zu sehen war. 2023 zeigte das Long-Museum, Shanghai, eine große Übersichtsausstellung. Förgs Gemälde befinden sich in zahlreichen internationalen Museumssammlungen, wie u. a. dem Museum of Modern Art, New York, und der Pinakothek der Moderne, München. [JS]
Förgs Malerei ist eine Hingabe an die Farbe, der unablässige Versuch, ihr Eigenleben und ihren schier unendlichen Variationsreichtum durch immer neue Kombinationen herauszuarbeiten. Seine Malerei bringt das scheinbar Unvereinbare nahezu mühelos auf verschiedensten Bildträgern zusammen, vereint Elemente der konkreten Kunst mit gestischen Komponenten: Geometrische Strenge trifft auf expressive Spontanität, ein kalkuliertes System auf die spontane Intuition des Farbauftrages. Förg, der seinen Gemälden bis in die 1980er Jahre maximal grobe Konstruktionsskizzen vorausgehen lässt und dessen Arbeiten stets aus nur einer einzigen Malschicht bestehen, hat im Gespräch mit Siegfried Gohr den intuitiv-spontanen Entstehungsprozess seiner Arbeiten mit den folgenden Worten beschrieben: "Es gibt z. B. keinen Ausschuß bei Bildern, also auch nicht beim Bleibild, weil ich notfalls sehr intuitiv etwas entscheide; z. B., um jetzt irgendeine Farbe zu nehmen, male ich etwas Curryfarbenes, aber wenn es überhaupt nicht funktioniert, setzte ich ein Violett daneben und rette das Bild." (G. Förg, zit. nach: G. Förg im Gespräch mit Siegfried Gohr, Köln 1997, S. 41). Egal ob in seinen seriellen Arbeiten, seinen Gitterbildern, Bleibildern oder späten Großformaten, Förgs Malerei muss auf einen Schlag gelingen, in einem Zug muss das Bildereignis in nur einer Malschicht realisiert werden. Immer wieder sucht Förgs Malerei dabei stilistisch die Auseinandersetzung mit anderen Künstlern. Neben Einflüssen aus der Vorkriegsmoderne spielt dabei in den 1970er Jahren auch das Schaffen des früh verstorbenen Blinky Palermo für den Kunststudenten Förg eine prägende Rolle. Später dann tritt das amerikanische Action- und Color-Field-Painting, etwa die Malerei Willem de Koonings, Clifford Stills und Barnett Newmans, als Inspirationsquelle hinzu. Förg adaptiert und transformiert Gesehenes, macht auf diese Weise in farblicher oder formaler Hinsicht immer wieder neuartige Impulse für sein eigenes, facettenreiches Werk nutzbar.
2014 präsentierte das Museum Brandhorst, München, eine erste postume Werkübersicht des Künstlers. Im Jahr 2018 folgte dann die Retrospektive "Günther Förg. A Fragile Beauty", die im Stedelijk Museum, Amsterdam, und im Dallas Museum of Art zu sehen war. 2023 zeigte das Long-Museum, Shanghai, eine große Übersichtsausstellung. Förgs Gemälde befinden sich in zahlreichen internationalen Museumssammlungen, wie u. a. dem Museum of Modern Art, New York, und der Pinakothek der Moderne, München. [JS]
124001022
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Ohne Titel, 1992.
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