Auktion: 560 / Evening Sale am 06.12.2024 in München Lot 34

 

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Gotthard Graubner
Ohne Titel, 1983/84.
Mischtechnik auf Leinwand über Synthetikwatte a...
Schätzpreis: € 140.000 - 180.000
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Ohne Titel. 1983/84.
Mischtechnik auf Leinwand über Synthetikwatte auf Leinwand.
Verso signiert und datiert sowie mit Richtungspfeil. 102 x 102 x 10 cm (40,1 x 40,1 x 3,9 in). [JS].

• Innovative Ästhetik: Graubners berühmte "Farbraumkörper" sprengen die Grenzen des klassischen Tafelbildes.
• Maximal befreite, offene und tiefe Farbwirkung von faszinierender räumlicher Präsenz.
• Graubners dreidimensionale "Farbraummalerei" wird zu seinem künstlerischen Alleinstellungsmerkmal.
• Zuletzt würdigte u. a. das MKM Museum Küppersmühle in Duisburg Graubners Œuvre in der Ausstellung "Farbe Absolut. Katharina Grosse x Gotthard Graubner" (2019/20).
• Vergleichbare Arbeiten finden sich im Städel Museum, Frankfurt a. Main, in der Sammlung zeitgenössische Kunst der Bundesrepublik Deutschland, Berlin, sowie in der Neuen Nationalgalerie, Berlin
.

PROVENIENZ: Galerie m, Bochum.
Privatsammlung Hessen (1986 vom Vorgenannten erworben).

"Die Oberflächen zeigen offene, oftmals wolkige, bewegte, entgrenzte Strukturen, sind nicht verfestigt und gewährleisten einen stetigen Austausch zwischen innen und außen, gleich einer regelmäßigen Atmung. Die Malereien entfalten sich durch die Farbe zu einer spürbaren Sinnesempfindung."
Julia Mattern, Wandlungen / Transformations, in: Gotthard Graubner. Mit den Bildern atmen / Breathing with the Paintings, Köln 2018, S. 22.

Aufrufzeit: 06.12.2024 - ca. 18.06 h +/- 20 Min.

Während Graubner seine frühen Kissenbilder zunächst noch mit feinem Nylongewebe bespannt, verwendet er für seine späteren, großformatigeren "Farbraumkörper" wie auch in unserer leuchtenden Arbeit zunehmend feste Leinwandgewebe, die er mit Polsterwatte hinterfüttert. Der eine wolkige Farbtiefe erzeugende Farbauftrag erfolgt meist mit besenartigen Pinseln auf den am Boden liegenden Bildträger. Geradezu soogartig wird der Betrachter in unserer herausragenden Komposition in die Tiefen des Grüns gezogen. Um die Vielschichtigkeit der einzelnen Farbwerte zu einem "Farbraumkörper" von oszillierender Wirkung und einzigartiger ästhetischer Präsenz zu steigern, erfordert es zahlreiche Trocknungsprozesse sowie eine besondere kompositionelle Sensibilität, die Graubners malerisches Schaffen in entscheidender Weise auszeichnet. Um die räumliche Wirkung der Farbflächen zu verstärken, verlegt sich Graubner bereits Anfang der 1960er Jahre darauf, bildgroße Farbkissen mit Perlongewebe zu überspannen. Durch das vorherige Tränken und Bemalen der Stoffkissen mittels mehrerer Lagen verdünnter Acrylfarben schafft Graubner eine fluktuierende, atmende Verdichtung gleich einem auf den Betrachter zugreifenden Farbraum. 1970 ersetzt Graubner schließlich die älteren Werkbezeichnungen "Farbleib" bzw. "Kissenbild" durch die Bezeichnung "Farbraumkörper". Diese beeindruckenden malerischen Schöpfungen werden zuerst vom bedeutenden Düsseldorfer Galeristen Alfred Schmela ausgestellt, der in den 1960er Jahren auch als einer der Ersten die jungen "ZERO"-Künstler und 1964 die erste Einzelausstellung Gerhard Richters in seiner Galerie präsentiert. 1968 ist Graubner mit seinen frühen "Kissenbildern" auf der documenta in Kassel vertreten. 1969 erhält er eine Professur an der Hochschule für bildende Künste in Hamburg. Ab den 1980er Jahren gelingt Graubner in seinen großformatigen "Farbraumkörpern" eine maximale Entgrenzung der Farbwirkung, von der die vorliegende Arbeit ein faszinierendes Zeugnis gibt. Aufgrund der innovativen Ästhetik seiner dreidimensionalen Malerei gelten Graubners "Farbraumkörper" als der zentrale Werkkomplex im Œuvre des Künstlers. [JS]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Gotthard Graubner "Ohne Titel"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.