Auktion: 560 / Evening Sale am 06.12.2024 in München Lot 40

 

40
Franz Gertsch
Dominique, 1988/2000.
Farbholzschnitt
Schätzpreis: € 120.000 - 150.000
+
Dominique. 1988/2000.
Farbholzschnitt.
Verso signiert, datiert "imp. 17.8.2000" sowie nummeriert und bezeichnet "2. Zustand 2/4". Eines von 4 geplanten Exemplaren des zweiten Zustands, von denen jedoch nur 3 Exemplare gedruckt wurden. Auf handgeschöpftem Kumohadamashi-Japan von Heizaburo Iwano. 234 x 182,5 cm (92,1 x 71,8 in). Papier: 276 x 220 cm (108,6 x 86,6 in).
Im zweiten Zustand aus dem Jahr 2000 wurde die Zeichnungsplatte durch 187 neue Schnitte ergänzt. Gedruckt am 17.8.2000 von Nik Hausmann, Franz Gertsch, Maria Gertsch & Druckercrew. Herausgegeben von Franz Gertsch. Jeder Druck ist ein Farbunikat.

• Monumentaler Holzschnitt in einzigartiger Farbigkeit mit Unikatcharakter.
• Höchste Druckkunst auf wertvollem Kumohadamashi-Japanpapier.
• Franz Gertschs Porträts zählen zu den gefragtesten Holzschnitten des Künstlers auf dem internationalen Auktionsmarkt (Quelle: artprice.com).
• Noch bis 10. November 2024 ehrt das Louisiana Museum of Modern Art in Humlebæk den 2022 verstorbenen Künstler mit einer umfassenden Retrospektive
.

Wir danken der Familie Gertsch, Bern, für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Privatsammlung Schweiz (direkt vom Künstler erworben).
galerie im park, contemporary fine art, Burgdorf.
Sammlung Thomas Olbricht, Essen.
Privatsammlung Baden-Württemberg.

LITERATUR: Andrea Firmenich, Johannes Janssen (Hrsg.), Franz Gertsch. Holzschnitte. Aus der Natur gerissen, mit einem Register der Druckgraphik 1972-2008 als vorläufiges Werkverzeichnis von Rainer Michael Mason, Köln 2013, WVZ-Nr. 8 (m. SW-Abb. S. 117, anderes Exemplar).

"Der Holzschnitt hat es mir ab 1986 erlaubt, einen alten Traum zu verwirklichen, nämlich monochrome Farbräume zu schaffen. Ich hatte es mit der Malerei nicht zustande gebracht. Die Erfindung meines Holzschnittes hat es ermöglicht. Was ich immer noch sensationell finde."
Franz Gertsch, Gedankengänge durch Vorstellung und Natur, in: Andrea Firmenich, Franz Gertsch. Holzschnitte, Köln 2013, S. 19–23, hier S. 21.

Aufrufzeit: 06.12.2024 - ca. 18.18 h +/- 20 Min.

Überlebensgroß und in ein warmes Gelb-Orange getaucht blickt uns die junge Dominique von einem monumentalen, knapp zweieinhalb Meter hohen Holzschnitt entgegen. Ihre Konturen jedoch sind weich gezeichnet, der Blick sanft, die Haare umspielen luftig-leicht das Gesicht und erzeugen in der Gesamtheit eine unergründliche, nahezu mystische Stimmung, die einen Kontrapunkt zur rein physischen Größe ihrer Erscheinung schafft. Mit "Dominique" gelingt Franz Gertsch im Jahr 1988 ein ganz besonders eindringliches Holzschnitt-Porträt, das neben seiner ästhetischen Wirkung auch durch die aufwendige Herstellung und hochwertige Materialien besticht. In der Nahansicht werden die unzähligen kleinen, rasterartigen Strukturen sichtbar, die der Künstler in aufwendiger Kleinstarbeit mit verschiedenen Hohleisen aus dem Holzstock schneidet. Seine Motive entstehen dabei meist nach Fotografien, auch hier diente ein Bild der 25-jährigen Lehrerin Dominique Sonnen als Vorlage. Gedruckt wird anschließend mit eigens vom Künstler aus speziellen Pigmentpulvern angemischten Farben auf hochwertigem, handgeschöpftem Japanpapier aus Maulbeer- und Leinenfasern von Heizaburo Iwano, der in seinem Heimatland den Ehrentitel "National Treasure" trägt. Meist kann in dem aufwendigen, manuellen Druckverfahren nur ein Exemplar pro Tag gedruckt werden. Aufgrund der individuellen Einfärbung erhält jedes Exemplar dabei zusätzlich Unikatcharakter. Ab 1986 steht das Holzschnittwerk von Franz Gertsch völlig eigenständig neben seinem malerischen Werk. In einer bisher unbekannten Präzision der Ausführung – das gilt für das Stechen ebenso wie für das Drucken – und in Monumentalformaten, die an die Grenzen des Machbaren bei der Papierherstellung stoßen, hat Gertsch diesem traditionellen Medium ganz neue Dimensionen erschlossen. [AR]



 

Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung zu Franz Gertsch "Dominique"
Dieses Objekt wird regel- oder differenzbesteuert angeboten, Folgerechtsvergütung fällt an.

Berechnung bei Differenzbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 32 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 27 % berechnet und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 22 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Das Aufgeld enthält die Umsatzsteuer, diese wird jedoch nicht ausgewiesen.

Berechnung bei Regelbesteuerung:
Zuschlagspreis bis 800.000 Euro: hieraus Aufgeld 27 %.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 800.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 21 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 800.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf den Teil des Zuschlagspreises, der 4.000.000 Euro übersteigt, wird ein Aufgeld von 15 % erhoben und zu dem Aufgeld, das bis zu dem Teil des Zuschlagspreises bis 4.000.000 Euro anfällt, hinzuaddiert.
Auf die Summe von Zuschlag und Aufgeld wird die gesetzliche Umsatzsteuer, derzeit 19 %, erhoben. Als Ausnahme hiervon wird bei gedruckten Büchern der ermäßigte Umsatzsteuersatz von derzeit 7 % hinzugerechnet.

Wir bitten um schriftliche Mitteilung vor Rechnungsstellung, sollten Sie Regelbesteuerung wünschen.

Berechnung der Folgerechtsvergütung:
Für Werke lebender Künstler oder von Künstlern, die vor weniger als 70 Jahren verstorben sind, fällt gemäß § 26 UrhG eine Folgerechtsvergütung in folgender Höhe an:
4% des Zuschlags ab 400,00 Euro bis zu 50.000 Euro,
weitere 3 % Prozent für den Teil des Zuschlags von 50.000,01 bis 200.000 Euro,
weitere 1 % für den Teil des Zuschlags von 200.000,01 bis 350.000 Euro,
weitere 0,5 Prozent für den Teil des Zuschlags von 350.000,01 bis 500.000 Euro und
weitere 0,25 Prozent für den Teil Zuschlags über 500.000 Euro.
Der Gesamtbetrag der Folgerechtsvergütung aus einer Weiterveräußerung beträgt höchstens 12.500 Euro.

Die Folgerechtsvergütung ist umsatzsteuerfrei.