643
Franz von Stuck
Franz und Mary Stuck – Künstlerfest, 1898.
Öl auf Papier, kaschiert auf Holz
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 139.700 (inklusive Aufgeld)
Franz und Mary Stuck – Künstlerfest. 1898.
Öl auf Papier, kaschiert auf Holz.
Voss 174. Rechts unten am Medaillon signiert sowie bezeichnet und datiert "Künstlerfest 1898". Verso verschiedentlich nummeriert. 27,8 x 25 cm (10,9 x 9,8 in).
• Emblematisches seltenes Doppelporträt des berühmten Münchner Malerfürsten und seiner Gattin Mary.
• Entstanden anlässlich des legendären Künstlerfestes "In Arkadien" 1898 mit dem Paar als antiken Göttern.
• Ein Nachfolgeporträt des Motivs von 1900 befindet sich in der Sammlung der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München.
• Bewegte Provenienzgeschichte.
Wir danken Anna B. Rubin, HCPO New York, für die freundliche Unterstützung bei der Erbenermittlung.
PROVENIENZ: Galerie Oscar Hermes, München (1898/99).
Sammlung Kommerzienrat Fritz Eckel, Deidesheim (bis 19.12.1916: Hugo Helbing).
Kunstsalon Gustav Seidenader, München (vom Vorgenannten erworben).
Sammlung Paul Metz (1869-1942), Frankfurt a. Main (bis 1939).
Kunsthaus Wilhelm Ettle, Frankfurt a. Main (1939 vom Vorgenannten erworben).
Sammlung Willy Schenk (1897-1958), Maulbronn (1939 vom Vorgenannten erworben).
Monuments, Fine Arts, and Archives (MFAA), Stuttgart (1949 vom Vorgenannten erhalten).
Collecting Point, Wiesbaden (1949 vom Vorgenannten erhalten, in Verwahrung bis 1952, Nr. Wie 6263).
Sammlung Willy Schenk (1897-1958), Maulbronn (1952 vom Vorgenannten zurückerhalten).
Privatsammlung Baden-Württemberg (im Erbgang vom Vorgenannten).
Privatsammlung Baden-Württemberg (vom Vorgenannten erworben).
Gütliche Einigung mit den Erben nach Paul Metz (2023).
Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen. Das Angebot erfolgt in freundlichem Einvernehmen mit den Erben nach Paul Metz auf Grundlage einer gerechten und fairen Lösung.
AUSSTELLUNG: Internationale Kunstausstellung, Dresden 1901, Nr. 691.
LITERATUR: Die Kunst für Alle, Heft 14, 1898/99, S. 239.
Albert Kuhn, Allgemeine Kunstgeschichte. Malerei II, New York u. a. 1909, S. 1404.
Hugo Helbing, München, Ölgemälde moderner Meister: Sammlung Kommerzienrat Fritz Eckel † in Deidesheim, Auktion 19.12.1916, Nr. 121 (m. Abb. Taf. 6).
Fotografische Bildnisstudien zu Gemälden von Lenbach und Stuck, hrsg. von Josef A. Schmoll, Ausst.-Kat. Museum Folkwang, Essen 1969, Nr. 230: Fotografische Bildnisstudie aus dem Nachlass.
Franz von Stuck und die Photographie, hrsg. von Josef A. Schmoll u. a., Ausst.-Kat. Museum Villa Stuck, München 1996, S. 47, 142, zur Fotografischen Bildnisstudie aus dem Nachlass.
ARCHIVALIEN:
Records Concerning the Central Collecting Points: Wiesbaden Central Collecting Point, 1945-1952, NARA, Washington, M1947, Record Group 260: Roll 0004, S. 6, 23, 30, 51, 53; Roll 0036, S. 47-48; Roll 0074, S. 23, 39, 108; Roll 0077, S. 4, 18, 19, 31, 33, 37, 58, 95; Roll 0107, S. 1-2.
Entschädigungsakten Paul Metz und Paul Clemens Metz, Hessisches Hauptstaatsarchiv, Wiesbaden, Bestand 518, Nr. 41621, fol. 54, 99, 101.
Annotiertes Exemplar des Auktionskataloges Hugo Helbing, 19.12.1916, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München (https://doi.org/10.11588/diglit.56127).
Handexemplar des Auktionskataloges Hugo Helbing, 19.12.1916, Kunsthaus Zürich, Bibliothek (https://doi.org/10.11588/diglit.48747).
Öl auf Papier, kaschiert auf Holz.
Voss 174. Rechts unten am Medaillon signiert sowie bezeichnet und datiert "Künstlerfest 1898". Verso verschiedentlich nummeriert. 27,8 x 25 cm (10,9 x 9,8 in).
• Emblematisches seltenes Doppelporträt des berühmten Münchner Malerfürsten und seiner Gattin Mary.
• Entstanden anlässlich des legendären Künstlerfestes "In Arkadien" 1898 mit dem Paar als antiken Göttern.
• Ein Nachfolgeporträt des Motivs von 1900 befindet sich in der Sammlung der Städtischen Galerie im Lenbachhaus, München.
• Bewegte Provenienzgeschichte.
Wir danken Anna B. Rubin, HCPO New York, für die freundliche Unterstützung bei der Erbenermittlung.
PROVENIENZ: Galerie Oscar Hermes, München (1898/99).
Sammlung Kommerzienrat Fritz Eckel, Deidesheim (bis 19.12.1916: Hugo Helbing).
Kunstsalon Gustav Seidenader, München (vom Vorgenannten erworben).
Sammlung Paul Metz (1869-1942), Frankfurt a. Main (bis 1939).
Kunsthaus Wilhelm Ettle, Frankfurt a. Main (1939 vom Vorgenannten erworben).
Sammlung Willy Schenk (1897-1958), Maulbronn (1939 vom Vorgenannten erworben).
Monuments, Fine Arts, and Archives (MFAA), Stuttgart (1949 vom Vorgenannten erhalten).
Collecting Point, Wiesbaden (1949 vom Vorgenannten erhalten, in Verwahrung bis 1952, Nr. Wie 6263).
Sammlung Willy Schenk (1897-1958), Maulbronn (1952 vom Vorgenannten zurückerhalten).
Privatsammlung Baden-Württemberg (im Erbgang vom Vorgenannten).
Privatsammlung Baden-Württemberg (vom Vorgenannten erworben).
Gütliche Einigung mit den Erben nach Paul Metz (2023).
Das Werk ist frei von Restitutionsansprüchen. Das Angebot erfolgt in freundlichem Einvernehmen mit den Erben nach Paul Metz auf Grundlage einer gerechten und fairen Lösung.
AUSSTELLUNG: Internationale Kunstausstellung, Dresden 1901, Nr. 691.
LITERATUR: Die Kunst für Alle, Heft 14, 1898/99, S. 239.
Albert Kuhn, Allgemeine Kunstgeschichte. Malerei II, New York u. a. 1909, S. 1404.
Hugo Helbing, München, Ölgemälde moderner Meister: Sammlung Kommerzienrat Fritz Eckel † in Deidesheim, Auktion 19.12.1916, Nr. 121 (m. Abb. Taf. 6).
Fotografische Bildnisstudien zu Gemälden von Lenbach und Stuck, hrsg. von Josef A. Schmoll, Ausst.-Kat. Museum Folkwang, Essen 1969, Nr. 230: Fotografische Bildnisstudie aus dem Nachlass.
Franz von Stuck und die Photographie, hrsg. von Josef A. Schmoll u. a., Ausst.-Kat. Museum Villa Stuck, München 1996, S. 47, 142, zur Fotografischen Bildnisstudie aus dem Nachlass.
ARCHIVALIEN:
Records Concerning the Central Collecting Points: Wiesbaden Central Collecting Point, 1945-1952, NARA, Washington, M1947, Record Group 260: Roll 0004, S. 6, 23, 30, 51, 53; Roll 0036, S. 47-48; Roll 0074, S. 23, 39, 108; Roll 0077, S. 4, 18, 19, 31, 33, 37, 58, 95; Roll 0107, S. 1-2.
Entschädigungsakten Paul Metz und Paul Clemens Metz, Hessisches Hauptstaatsarchiv, Wiesbaden, Bestand 518, Nr. 41621, fol. 54, 99, 101.
Annotiertes Exemplar des Auktionskataloges Hugo Helbing, 19.12.1916, Zentralinstitut für Kunstgeschichte, München (https://doi.org/10.11588/diglit.56127).
Handexemplar des Auktionskataloges Hugo Helbing, 19.12.1916, Kunsthaus Zürich, Bibliothek (https://doi.org/10.11588/diglit.48747).
Das Doppelporträt von Franz von Stuck und Mary Lindpainter, mit der er seit 1897 verheiratet ist, entsteht anlässlich eines der großartigen Feste der Münchner Künstlergemeinschaft der Jahrhundertwende. Im Medaillon in Anlehnung an römische Bildnisse, am unteren Rand versehen mit einer Inschrift-artigen gemalten Plakette zeigt sich das schöne Paar, Stuck mit dem grünen Lorbeerkranz des Künstlers, Mary mit dem goldenen Reif einer Göttin. Der sich selbst gern als wilder Faun sehende Stuck verleiht sich einen dunkleren Hautton, während Mary im Vordergrund hell strahlt. Das Motto des Festes, ausgerichtet von der Münchner Künstlergemeinschaft Allotria und der Münchner Secession hat das Motto "In Arcadia" und findet in imposanter Kulisse im Königlichen Hoftheater statt. Dahinter steht nicht zuletzt der gemeinnützige Zweck, ein neues Künstlerhaus errichten zu können. Die feierfreudige Bohème findet sich in antiken Kulissen eines Parthenons zusammen, verkleidet als mythologische Figuren, Götter, Faune, Bacchantinnen, Gladiatoren und Pharaos. Stuck und Mary erscheinen als römisches Patrizier- oder griechisches Götterpaar. Das Motto ist zu verstehen als Anspielung an das Arkadien der Kunst, Musik und Literatur, das – zwar mit Bezug zu Griechenland und der Antike – als eine Vorstellung eines Ortes und einer Zeit existiert, in der Zufriedenheit und Glück herrschen. Zugleich verweist es auf die Epoche der Renaissance als der Wiedergeburt der Antike und als Höhepunkt europäischen Kunstschaffens nicht nur aus der Sicht Stucks. Als Vertreter einer erneuten Renaissance und Kunstblüte um die Jahrhundertwende, die sich ihrer Bedeutung bewusst ist, zeigt sich Stuck hier mit seiner Gattin mit dem von Lorbeer gekrönten Haupt des Malerfürsten.
Das Kunstwerk blickt auf eine ebenso bedeutende wie bewegende Provenienzgeschichte zurück. Bis zu dessen Tod befindet es sich in der Sammlung des Kommerzienrates Fritz Eckel, Inhaber eines großen Weingutes. Später, mit hoher Wahrscheinlichkeit vor 1931, geht das Werk in die Sammlung des bekannten Frankfurter Fabrikanten Paul Metz ein. Metz, Inhaber der Offenbacher Schrauben Industrie, ist eine Größe im Frankfurter Gesellschaftsleben, bewohnt eine luxuriöse Villa in Frankfurt und eine weitere am Starnberger See. Die 30er Jahre bringen jedoch den Umbruch. Von den Folgen der Weltwirtschaftskrise kann sich der lutherische getaufte Paul Metz, der nach der NS-Rassenlehre als jüdisch eingestuft wird, nach 1933 nicht mehr erholen. Von dem Gemälde von Franz Stuck trennt er sich jedoch lange nicht. Erst 1939 verkauft er das Bild gemeinsam mit einem weiteren Werk für insgesamt 600 RM an den Kunsthändler Wilhelm Ettle. 1942 wird Paul Metz von den Nationalsozialisten nach Theresienstadt und anschließend nach Treblinka deportiert und ermordet.
Das Gemälde von Stuck befindet sich derweilen bei dem Maulbronner Unternehmer Willy Schenk, dem Ettle es unverzüglich nach der Übernahme von Paul Metz verkauft. Nach dem Krieg wird es, ein Verdachtsfall für NS-Raubkunst, durch die Besatzungsmächte überprüft. Bis 1952 verbleibt das Werk im Collecting Point in Wiesbaden. Das Bild wird dann jedoch an Willy Schenk zurückgegeben, obwohl Clemens Metz, der einzige Sohn von Paul Metz, das verlorene "Selbstgemälde der Eheleute Stuck auf einem Künstlerfest" nach dem Krieg als Verlust angemeldet hatte. Nach dem Tod von Willy Schenk 1958 verbleibt das Gemälde in dessen Familie.
Heute kann Franz von Stucks beeindruckendes "Künstlerfest" im besten Einvernehmen mit den Erben nach Paul Metz frei von Restitutionsansprüchen angeboten werden. [KT/AT]
Das Kunstwerk blickt auf eine ebenso bedeutende wie bewegende Provenienzgeschichte zurück. Bis zu dessen Tod befindet es sich in der Sammlung des Kommerzienrates Fritz Eckel, Inhaber eines großen Weingutes. Später, mit hoher Wahrscheinlichkeit vor 1931, geht das Werk in die Sammlung des bekannten Frankfurter Fabrikanten Paul Metz ein. Metz, Inhaber der Offenbacher Schrauben Industrie, ist eine Größe im Frankfurter Gesellschaftsleben, bewohnt eine luxuriöse Villa in Frankfurt und eine weitere am Starnberger See. Die 30er Jahre bringen jedoch den Umbruch. Von den Folgen der Weltwirtschaftskrise kann sich der lutherische getaufte Paul Metz, der nach der NS-Rassenlehre als jüdisch eingestuft wird, nach 1933 nicht mehr erholen. Von dem Gemälde von Franz Stuck trennt er sich jedoch lange nicht. Erst 1939 verkauft er das Bild gemeinsam mit einem weiteren Werk für insgesamt 600 RM an den Kunsthändler Wilhelm Ettle. 1942 wird Paul Metz von den Nationalsozialisten nach Theresienstadt und anschließend nach Treblinka deportiert und ermordet.
Das Gemälde von Stuck befindet sich derweilen bei dem Maulbronner Unternehmer Willy Schenk, dem Ettle es unverzüglich nach der Übernahme von Paul Metz verkauft. Nach dem Krieg wird es, ein Verdachtsfall für NS-Raubkunst, durch die Besatzungsmächte überprüft. Bis 1952 verbleibt das Werk im Collecting Point in Wiesbaden. Das Bild wird dann jedoch an Willy Schenk zurückgegeben, obwohl Clemens Metz, der einzige Sohn von Paul Metz, das verlorene "Selbstgemälde der Eheleute Stuck auf einem Künstlerfest" nach dem Krieg als Verlust angemeldet hatte. Nach dem Tod von Willy Schenk 1958 verbleibt das Gemälde in dessen Familie.
Heute kann Franz von Stucks beeindruckendes "Künstlerfest" im besten Einvernehmen mit den Erben nach Paul Metz frei von Restitutionsansprüchen angeboten werden. [KT/AT]
643
Franz von Stuck
Franz und Mary Stuck – Künstlerfest, 1898.
Öl auf Papier, kaschiert auf Holz
Schätzung:
€ 30.000 Ergebnis:
€ 139.700 (inklusive Aufgeld)
Ihre Lieblingskünstler im Blick!
- Neue Angebote sofort per E-Mail erhalten
- Exklusive Informationen zu kommenden Auktionen und Veranstaltungen
- Kostenlos und unverbindlich