* 1877 Leitmeritz/Böhmen
† 1959 Zwickledt bei Wernstein am Inn
Bewegung: Symbolismus im deutschsprachigen Raum; Der Blaue Reiter; Vorexpressionismus; Österreichischer Expressionismus.
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Alfred Kubin
Biografie
Biografie
Alfred Kubin beginnt seine künstlerische Ausbildung 1898 in München. An der privaten Kunstschule von Ludwig Schmidt-Reutte erhält er eine solide Ausbildung als Zeichner. Zwei Jahre später besucht er auf Wunsch des Vaters die Zeichenklasse von Nikolaus Gys an der Akademie. Bedeutender als die akademische Ausbildung wird nach Einschätzung des Künstlers jedoch das Selbststudium in der Alten Pinakothek und im Kupferstichkabinett. Bei zahlreichen Besuchen setzt sich Kubin intensiv mit dem grafischen Werk Goyas und zeitgenössischer Künstler wie Klinger, de Groux, Rops, Munch, Ensor und Redon auseinander. Kubin gerät in einen Schaffensrausch - in den Jahren bis 1904 entstehen hunderte Blätter des berühmt gewordenen "Frühwerks". Die Freundschaft mit dem Sammler und Mäzen Hans von Weber bringt für Kubin auch erste künstlerische und finanzielle Erfolge. 1906 kauft Kubin das "Schlössl" in Zwickledt bei Wernstein am Inn, wo er bis zu seinem Tod lebt. 1909 schließt sich der Künstler der Neuen Künstlervereinigung München an, die er auf Aufforderung Kandinskys und Gabriele Münters 1911 verlässt, um der neu gegründeten Gruppe des "Blauen Reiter" beizutreten und zusammen mit seinen Freunden Paul Klee und Franz Marc auszustellen. Kubin schafft Tausende von Federzeichnungen, zahlreiche Mappenwerke - darunter den berühmten Totentanz von 1918 - und Illustrationen zu mehr als 70 Büchern von Autoren wie Dostojewski, E.T.A. Hoffmann, Poe, Nerval und Strindberg. Sein schriftstellerisches Werk, v.a. der Roman "Die andere Seite", ist wesentlicher Bestandteil seine Oeuvres. Kubins Beschäftigung mit Psychoanalyse, Parapsychologie und Philosophie geht unmittelbar in sein Werk ein. Stilistisch vom Symbolismus ausgehend, wird er jeweils von den aktuellen Kunstströmungen beeinflusst, bleibt jedoch ein Einzelgänger, dessen Werk als erratischer Block in den -Ismen der Klassischen Moderne steht. Kubin wird mit wichtigen Einzelausstellungen und durch die Veröffentlichung zahlreicher Werke gewürdigt. Zudem wird er 1930 Mitglied der Akademie der Preußischen Künste und erhält 1937 den Professorentitel. Ab 1949 ist er Mitglied der Bayrischen Akademie der Schönen Künste und zwei Jahre später erhält er den österreichischen Staatspreis für bildende Kunst. Im Jahre 1959 verstirbt Kubin zurückgezogen in Zwickledt. Sein künstlerischer Nachlass wird zwischen der Albertina Wien und dem Oberösterreichischen Landesmuseum Linz aufgeteilt. Sein Wohnhaus und die Bibliothek in Zwickledt werden 1962 zur "Kubin-Gedenkstätte Zwickledt", die von der Landesgalerie Linz betreut wird.
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