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Ernst Geitlinger Biografie
Nach Abschluss der Oberrealschule 1912 zieht Ernst Geitlinger mit seinen Eltern nach New York. Er beschließt, Theatermaler zu werden und schreibt sich an der Academy of Design ein. Ab 1914 arbeitet Geitlinger als Zeichenlehrer in der Malschule des Galeristen Puzzi Hanfstaengel. 1922 geht Geitlinger nach München und schreibt sich in der Akademie der Künste ein, um bei Carl Kaspar Malerei zu studieren. 1931 verlässt er die Akademie und beteiligt sich in den folgenden Jahren an Ausstellungen des "Deutschen Künstlerbundes", der "Neuen Sezession" und der "Juryfreien". In der Zeit des Nationalsozialismus erhält Geitlinger Ausstellungsverbot, seine Kunst gilt als "entartet". Emigrationsversuche in die USA, UdSSR und nach Kolumbien scheitern. Geitlinger zieht sich in die innere Emigration zurück. In der Nachkriegsära beteiligt er sich am Kunst- und Ausstellungsbetrieb in Deutschland und gehört 1946 zu den Mitbegründern der Münchner Künstlervereinigung "Neue Gruppe". 1950 übernehmen die Münchner Künstlerverbände die Ausstellungsleitung im Haus der Kunst und Geitlinger erreicht, dass die gegenstandslose Malerei mehr Beachtung findet. Zum Wintersemester 1951/52 erhält Geitlinger einen Ruf als Professor für Malerei und Graphik an die Münchner Akademie, die er bis zu seinem siebzigsten Geburtstag innehat. Danach gründet er eine private Malschule in der Münchner Kurfürstenstraße 1, die ein beliebter Treffpunkt seiner Schüler und Ort des geistigen und künstlerischen Austauschs wird. Am 28. März 1972 stirbt Ernst Geitlinger im Alter von 77 Jahren in seinem Haus in Seeshaupt am Starnberger See. Geitlingers Werk liest sich wie ein Spiegel der Kunstentwicklung des 20. Jahrhunderts: Über die Neue Sachlichkeit hin zu einem bewegten Lyrismus der dreißiger und vierziger Jahre, von einem strengen Bildaufbau in den fünfziger Jahren bis zu Untersuchungen der Raum-Fläche-Beziehungen spannt sich sein Werk.