Auktion "Online Sale", endet in: 7 Tagen Lot 123000913
123000913
Emil Nolde
Kirche und Schiff, Sonderburg, 1907.
Farblithografie
Startpreis: € 10.800
Kirche und Schiff, Sonderburg. 1907/1915.
Farblithografie.
Signiert und wohl von Ada Nolde nummeriert "Aufl. Nr. 31" und betitelt "Kirche und Schiff". Exemplar 31 von insgesamt 37 Drucken der farbigen Auflage. Auf festem Velin. 49 x 32,5 cm (19,2 x 12,7 in). Papier: 59,7 x 43 cm (23,5 x 17 in).
Gedruckt bei Westphalen, Flensburg 1915. [AR]
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Weitere Werke der Sammlung werden in unserem Evening Sale am Freitag, 6. Dezember 2024, sowie in unserem Modern Art Day Sale am Samstag, 7. Dezember 2024, angeboten.
• Farbstarke, kontrastreiche Lithografie aus dem grafischen Schaffen des Künstlers.
• Meisterhaft inszeniert Nolde hier das Wechelspiel von Lichteffekten vor der ganz in schwarz gehaltenen Hafenkulisse des dänischen Sonderburg.
• Seit 40 Jahren in privatem Familienbesitz.
PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen (seit 1983: Hauswedell & Nolte, Ausstellung).
Seither in Familienbesitz.
LITERATUR: Gustav Schiefler, Christel Mosel, Martin Urban, Emil Nolde. Das graphische Werk, Bd. II: Holzschnitte, Lithographien, Hektographien, Köln 1996, WVZ-Nr. L 21 II (von II) (m. Abb.).
- -
Dr. Ernst Hauswedell, Hamburg, 138. Auktion, 29.5.1965, Los 768 (m. Abb. S. 98).
Roman Norbert Ketterer, Moderne Kunst III. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Campione d'Italia 1966, Kat.-Nr. 161 (m. Farbabb. S. 178).
Galerie Wolfgang Ketterer, Lagerkatalog 51, München 1968/69, Kat.-Nr. 1891 (m. Abb. S. 206).
Galerie Kornfeld, Bern, 169. Auktion, Moderne Kunst, 22.6.1979, Los 939 (m. Abb. Tafel 119).
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Seine erste Begegnung mit expressionistischer Kunst ist dem Sammler aus Hessen noch heute gegenwärtig: Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs fielen ihm bei einem Besuch im Frankfurter Kunstkabinett Gemälde von Karl Schmidt-Rottluff auf. Die Galerie bot als eine der ersten in Deutschland wieder die Gelegenheit, Arbeiten der von den Nationalsozialisten als "entartet" verfemten "Brücke"-Künstler zu sehen. Diesen Malern nach den dunklen Jahren der Nazi-Herrschaft ein Forum zu geben und sie der Öffentlichkeit neu vorzustellen, war eines der Hauptmotive, die Hanna Bekker vom Rath 1947 bewogen, das Kunstkabinett am Frankfurter Börsenplatz zu eröffnen. "Ich war hin und weg von diesen Arbeiten", beschreibt der Sammler, was er damals beim Anblick der Exponate empfunden hat. Er mochte den schroffen, holzschnittartigen Stil Schmidt-Rottluffs und entdeckte in der Folge auch die anderen Mitglieder der "Brücke" für sich, war begeistert von ihrer Art zu malen, die so gänzlich anders war als das, was in den Jahrzehnten zuvor als "schön" zu gelten hatte. Gemeinsam mit seiner Frau – der es vor allem die Werke von Otto Mueller und Emil Nolde angetan hatten – besuchte er viele weitere Ausstellungen im Frankfurter Kunstkabinett und später auch in anderen Galerien.
Und es blieb nicht beim Betrachten allein. 1962 ersteigerte das Ehepaar das erste expressionistische Werk bei einer Auktion in Stuttgart – bei Roman Norbert Ketterer, dem Onkel des heutigen Inhabers von Ketterer Kunst: Ernst Ludwig Kirchners Holzschnitt "Drei Akte im Walde" aus dem Jahr 1933 markierte den Auftakt einer umfangreichen Sammlung des Ehepaars mit Grafiken der Brücke"-Künstler.
Ein spezielles System habe er nicht verfolgt, sagt der Sammler. Aber er habe versucht, nicht nur das zu erwerben, "was auch viele andere hatten". Sein besonderes Interesse weckten dabei vor allem jene Werke, die nur in kleiner Stückzahl vorhanden waren, etwas Außergewöhnliches hatten, einen zusätzlichen Farbauftrag etwa oder dem Künstler als Probedruck dienten. In erster Linie jedoch, sagt der Sammler, "habe ich nach Gefallen gekauft".
In guter Erhaltung. Minimal gebräunt sowie mit vereinzelten braunen Fleckchen. In den Rändern kleine Knicke und Atelierspuren, oben rechts ein ganz kleiner Einriss. An der linken Blattkante mittig kleine Reste einer alten Montierung.
Farblithografie.
Signiert und wohl von Ada Nolde nummeriert "Aufl. Nr. 31" und betitelt "Kirche und Schiff". Exemplar 31 von insgesamt 37 Drucken der farbigen Auflage. Auf festem Velin. 49 x 32,5 cm (19,2 x 12,7 in). Papier: 59,7 x 43 cm (23,5 x 17 in).
Gedruckt bei Westphalen, Flensburg 1915. [AR]
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Weitere Werke der Sammlung werden in unserem Evening Sale am Freitag, 6. Dezember 2024, sowie in unserem Modern Art Day Sale am Samstag, 7. Dezember 2024, angeboten.
• Farbstarke, kontrastreiche Lithografie aus dem grafischen Schaffen des Künstlers.
• Meisterhaft inszeniert Nolde hier das Wechelspiel von Lichteffekten vor der ganz in schwarz gehaltenen Hafenkulisse des dänischen Sonderburg.
• Seit 40 Jahren in privatem Familienbesitz.
PROVENIENZ: Privatsammlung Hessen (seit 1983: Hauswedell & Nolte, Ausstellung).
Seither in Familienbesitz.
LITERATUR: Gustav Schiefler, Christel Mosel, Martin Urban, Emil Nolde. Das graphische Werk, Bd. II: Holzschnitte, Lithographien, Hektographien, Köln 1996, WVZ-Nr. L 21 II (von II) (m. Abb.).
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Dr. Ernst Hauswedell, Hamburg, 138. Auktion, 29.5.1965, Los 768 (m. Abb. S. 98).
Roman Norbert Ketterer, Moderne Kunst III. Gemälde, Aquarelle, Zeichnungen, Campione d'Italia 1966, Kat.-Nr. 161 (m. Farbabb. S. 178).
Galerie Wolfgang Ketterer, Lagerkatalog 51, München 1968/69, Kat.-Nr. 1891 (m. Abb. S. 206).
Galerie Kornfeld, Bern, 169. Auktion, Moderne Kunst, 22.6.1979, Los 939 (m. Abb. Tafel 119).
Die "Brücke": Expressionismus auf Papier – Passion eines deutschen Sammlers
Seine erste Begegnung mit expressionistischer Kunst ist dem Sammler aus Hessen noch heute gegenwärtig: Kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs fielen ihm bei einem Besuch im Frankfurter Kunstkabinett Gemälde von Karl Schmidt-Rottluff auf. Die Galerie bot als eine der ersten in Deutschland wieder die Gelegenheit, Arbeiten der von den Nationalsozialisten als "entartet" verfemten "Brücke"-Künstler zu sehen. Diesen Malern nach den dunklen Jahren der Nazi-Herrschaft ein Forum zu geben und sie der Öffentlichkeit neu vorzustellen, war eines der Hauptmotive, die Hanna Bekker vom Rath 1947 bewogen, das Kunstkabinett am Frankfurter Börsenplatz zu eröffnen. "Ich war hin und weg von diesen Arbeiten", beschreibt der Sammler, was er damals beim Anblick der Exponate empfunden hat. Er mochte den schroffen, holzschnittartigen Stil Schmidt-Rottluffs und entdeckte in der Folge auch die anderen Mitglieder der "Brücke" für sich, war begeistert von ihrer Art zu malen, die so gänzlich anders war als das, was in den Jahrzehnten zuvor als "schön" zu gelten hatte. Gemeinsam mit seiner Frau – der es vor allem die Werke von Otto Mueller und Emil Nolde angetan hatten – besuchte er viele weitere Ausstellungen im Frankfurter Kunstkabinett und später auch in anderen Galerien.
Und es blieb nicht beim Betrachten allein. 1962 ersteigerte das Ehepaar das erste expressionistische Werk bei einer Auktion in Stuttgart – bei Roman Norbert Ketterer, dem Onkel des heutigen Inhabers von Ketterer Kunst: Ernst Ludwig Kirchners Holzschnitt "Drei Akte im Walde" aus dem Jahr 1933 markierte den Auftakt einer umfangreichen Sammlung des Ehepaars mit Grafiken der Brücke"-Künstler.
Ein spezielles System habe er nicht verfolgt, sagt der Sammler. Aber er habe versucht, nicht nur das zu erwerben, "was auch viele andere hatten". Sein besonderes Interesse weckten dabei vor allem jene Werke, die nur in kleiner Stückzahl vorhanden waren, etwas Außergewöhnliches hatten, einen zusätzlichen Farbauftrag etwa oder dem Künstler als Probedruck dienten. In erster Linie jedoch, sagt der Sammler, "habe ich nach Gefallen gekauft".
In guter Erhaltung. Minimal gebräunt sowie mit vereinzelten braunen Fleckchen. In den Rändern kleine Knicke und Atelierspuren, oben rechts ein ganz kleiner Einriss. An der linken Blattkante mittig kleine Reste einer alten Montierung.
123000913
Emil Nolde
Kirche und Schiff, Sonderburg, 1907.
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Startpreis: € 10.800
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