123000422
Gustav Klimt
Mit gesenktem Blick, Um 1916.
Bleistiftzeichnung
Schätzpreis: € 50.000 - 60.000
Informationen zu Aufgeld, Steuern und Folgerechtsvergütung sind ab vier Wochen vor Auktion verfügbar.
Mit gesenktem Blick. Um 1916.
Bleistiftzeichnung.
Verso wohl von Gustav Zimpel bezeichnet "Nachlaß Gustav Klimt ZimpelGustav [Gustav Zimpel, der Neffe des Künstlers, 1904-1954]. Verso wohl von fremder Hand bezeichnet "Feri". Auf feinem, chamoisfarbenem Japan. 57 x 37,5 cm (22,4 x 14,7 in), Blattgröße.
• Lückenlose Provenienz.
• Arbeiten aus dieser Schaffensphase bezeugen eine außerordentliche künstlerische Entfaltung auf dem Gebiet der Zeichnung.
• Die hier angebotene Arbeit steht mit keinem ausgeführten Gemälde in Zusammenhang, sondern wird von Klimt als gänzlich eigenständiges Kunstwerk geschaffen.
• Klimt zeigt die Dargestellte mit zartem, fast verspieltem Strich ganz in sich gekehrt, mit gesenktem Blick, und verleiht ihr eine von ausgeglichener Ruhe und tiefer Konzentration geprägte, fast melancholische Ausdruckskraft.
• Vergleichbare Werke befinden sich u. a. in bedeutenden musealen Sammlungen, darunter die Albertina in Wien, das Kunsthaus Zürich, das Kunstmuseum Bern, die Staatlichen Kunstsammlungen, Dresden, und das Museum der bildenden Künste, Leipzig.
Die Arbeit wird in das Online-Werkverzeichnis der Zeichnungen Gustav Klimts, erarbeitet von Dr. Elisabeth Dutz, Albertina, Wien, aufgenommen.
PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (verso von Gustav Zimpel, dem Neffen des Künstlers, bezeichnet).
Gustav Zimpel, Wien (vom Vorgenannten erhalten).
Sammlung Ferdinand Eckhardt (1876-1952), Wien (vom Vorgenannten erworben).
Sammlung Ferdinand Eckhardt jun. (1902-1995), Wien, ab 1953 Winnipeg/Kanada (1952 durch Erbschaft vom Vorgenannten).
Sammlung Serge Sabarsky (1912-1996), New York (1987 vom Vorgenonnten erworben, C. G. Boerner, Okt. 1987).
Nachlass Serge Sabarsky, New York (1996).
Sammlung Vally Sabarsky (1909-2002), New York.
Vally Sabarsky Stiftung, New York.
AUSSTELLUNG: Gustav Klimt. Drawings, Winnipeg Art Gallery, Winnipeg, 1964, Kat.-Nr. 18.
Gustav Klimt 1862-1918, Nassau County Museum of Art, Roslyn, NY, 2.6.-14.10.1989.
Gustav Klimt. 100 Zeichnungen, Jahrhunderthalle Hoechst, Frankfurt a. Main, 1.10.-25.11.1990; Leopold-Hoesch-Museum, Düren, 27.1.-10.3.1991, Kat.-Nr. 75.
Gustav Klimt, Palazzo Strozzi, Florenz, 1.12.1991-16.3.1992, Kat.-Nr. 89.
Gustav Klimt. 100 Drawings, Tel Aviv Museum of Art, 14.4.-27.5.1992.
Gustav Klimt, Palacu Sztuki, Krakau, 9.6.-12.7.1992.
Gustav Klimt. 100 Zeichnungen, Städtische Galerie, Lovis-Kabinett, Villingen-Schwenningen, 25.7.-27.9.1992, Kat.-Nr. 75.
Gustav Klimt. 100 Drawings, Gibbes Museum of Art, Charleston, SC, 28.5.-13.6.1993.
Gustav Klimt. 100 Zeichnungen, Museum moderner Kunst, Passau, 12.6.-28.8.1994, Kat.-Nr. 75.
Gustav Klimt. Dessins, Musée-Galerie de la Seita, Paris, 5.10.-30.11.1994, Kat.-Nr. 75.
Gustav Klimt. 100 kreseb, Císaiská konírna, Prag, 24.5.-23.7.1995, Kat.-Nr. 75.
Gustav Klimt. 100 Zeichnungen, Mittelrhein Museum, Koblenz, 12.6.-31.8.1996; Städtische Galerie, Klagenfurt, 22.5.-21.9.1997, Kat.-Nr. 75.
LITERATUR: Alice Strobl, Gustav Klimt. Die Zeichnungen, Bd. III (1912-1918), Salzburg 1984, S. 144f., WVZ.-Nr. 2689 (m. Abb.).
- -
C. G. Boerner, Düsseldorf, Gustav Klimt. Zeichnungen aus Privatbesitz, Oktober 1987, Los 48 (m. ganzs. Abb.).
Bleistiftzeichnung.
Verso wohl von Gustav Zimpel bezeichnet "Nachlaß Gustav Klimt ZimpelGustav [Gustav Zimpel, der Neffe des Künstlers, 1904-1954]. Verso wohl von fremder Hand bezeichnet "Feri". Auf feinem, chamoisfarbenem Japan. 57 x 37,5 cm (22,4 x 14,7 in), Blattgröße.
• Lückenlose Provenienz.
• Arbeiten aus dieser Schaffensphase bezeugen eine außerordentliche künstlerische Entfaltung auf dem Gebiet der Zeichnung.
• Die hier angebotene Arbeit steht mit keinem ausgeführten Gemälde in Zusammenhang, sondern wird von Klimt als gänzlich eigenständiges Kunstwerk geschaffen.
• Klimt zeigt die Dargestellte mit zartem, fast verspieltem Strich ganz in sich gekehrt, mit gesenktem Blick, und verleiht ihr eine von ausgeglichener Ruhe und tiefer Konzentration geprägte, fast melancholische Ausdruckskraft.
• Vergleichbare Werke befinden sich u. a. in bedeutenden musealen Sammlungen, darunter die Albertina in Wien, das Kunsthaus Zürich, das Kunstmuseum Bern, die Staatlichen Kunstsammlungen, Dresden, und das Museum der bildenden Künste, Leipzig.
Die Arbeit wird in das Online-Werkverzeichnis der Zeichnungen Gustav Klimts, erarbeitet von Dr. Elisabeth Dutz, Albertina, Wien, aufgenommen.
PROVENIENZ: Nachlass des Künstlers (verso von Gustav Zimpel, dem Neffen des Künstlers, bezeichnet).
Gustav Zimpel, Wien (vom Vorgenannten erhalten).
Sammlung Ferdinand Eckhardt (1876-1952), Wien (vom Vorgenannten erworben).
Sammlung Ferdinand Eckhardt jun. (1902-1995), Wien, ab 1953 Winnipeg/Kanada (1952 durch Erbschaft vom Vorgenannten).
Sammlung Serge Sabarsky (1912-1996), New York (1987 vom Vorgenonnten erworben, C. G. Boerner, Okt. 1987).
Nachlass Serge Sabarsky, New York (1996).
Sammlung Vally Sabarsky (1909-2002), New York.
Vally Sabarsky Stiftung, New York.
AUSSTELLUNG: Gustav Klimt. Drawings, Winnipeg Art Gallery, Winnipeg, 1964, Kat.-Nr. 18.
Gustav Klimt 1862-1918, Nassau County Museum of Art, Roslyn, NY, 2.6.-14.10.1989.
Gustav Klimt. 100 Zeichnungen, Jahrhunderthalle Hoechst, Frankfurt a. Main, 1.10.-25.11.1990; Leopold-Hoesch-Museum, Düren, 27.1.-10.3.1991, Kat.-Nr. 75.
Gustav Klimt, Palazzo Strozzi, Florenz, 1.12.1991-16.3.1992, Kat.-Nr. 89.
Gustav Klimt. 100 Drawings, Tel Aviv Museum of Art, 14.4.-27.5.1992.
Gustav Klimt, Palacu Sztuki, Krakau, 9.6.-12.7.1992.
Gustav Klimt. 100 Zeichnungen, Städtische Galerie, Lovis-Kabinett, Villingen-Schwenningen, 25.7.-27.9.1992, Kat.-Nr. 75.
Gustav Klimt. 100 Drawings, Gibbes Museum of Art, Charleston, SC, 28.5.-13.6.1993.
Gustav Klimt. 100 Zeichnungen, Museum moderner Kunst, Passau, 12.6.-28.8.1994, Kat.-Nr. 75.
Gustav Klimt. Dessins, Musée-Galerie de la Seita, Paris, 5.10.-30.11.1994, Kat.-Nr. 75.
Gustav Klimt. 100 kreseb, Císaiská konírna, Prag, 24.5.-23.7.1995, Kat.-Nr. 75.
Gustav Klimt. 100 Zeichnungen, Mittelrhein Museum, Koblenz, 12.6.-31.8.1996; Städtische Galerie, Klagenfurt, 22.5.-21.9.1997, Kat.-Nr. 75.
LITERATUR: Alice Strobl, Gustav Klimt. Die Zeichnungen, Bd. III (1912-1918), Salzburg 1984, S. 144f., WVZ.-Nr. 2689 (m. Abb.).
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C. G. Boerner, Düsseldorf, Gustav Klimt. Zeichnungen aus Privatbesitz, Oktober 1987, Los 48 (m. ganzs. Abb.).
Ein Großteil der Zeichnungen Gustav Klimts können als vorbereitende Studien bestimmten Gemälden zugeordnet werden. Obwohl diese Einteilungen in Klimts Œuvre zum Teil fließenden Übergängen unterworfen sind, entstehen insbesondere um 1916/17 Zeichnungen wie das hier angebotene Werk, die keinem spezifischen Porträt zuzuordnen, sondern als eigenständige, individuelle Werke zu verstehen sind.In der Wiener Kunstszene gibt es zur damaligen Zeit Bestrebungen, den modernen grafischen Arbeiten eine ihrem künstlerischen Wert entsprechende Eigenständigkeit gegenüber der Malerei und Plastik einzuräumen. So ist Klimt bspw. 1913 mit über 100 Zeichnungen auf der vom Akademischen Verband für Literatur und Musik kuratierten "Internationalen Schwarz-Weiß-Ausstellung" in Wien vertreten, in der ausschließlich autonome Zeichnungen gezeigt werden, die nicht als vorbereitende Zeichnungen für Gemälde oder Skulpturen geschaffen wurden.
Trotz ihrer Eigenständigkeit dienen diese autonomen Zeichnungen wie auch die hier angebotene Arbeit dem Künstler als Möglichkeit zur Konkretisierung eines bestimmten Bildthemas. Gerade in späteren Zeichnungen fokussiert sich Klimt vermehrt auf den psychischen Ausdruck der Dargestellten, der auch in diesem Blatt in der tiefen Konzentration und Insichgekehrtheit der mit gesenktem Blick gezeigten jungen Frau mit fast melancholischer Ausdruckskraft zur Darstellung kommt.
In dieser Schaffensphase ist in Klimts grafischen Arbeiten zudem ein gewisses "Malerischwerden" der Zeichnungen zu beobachten. Mit zartem, fast verspieltem Strich, in geschwungenen, teils mehrfach nebeneinandergesetzten kurzen Linien formt Klimt die Umrisslinien seiner ausdrucksstarken figürlichen Formen und erzeugt so eine nahezu flimmernde Rhythmik und Lebendigkeit der Darstellung. Er gelangt zu einem ganz eigenen, neuen Zeichenstil, der sich in diesen Jahren sogar auf sein malerisches Œuvre auswirkt. Anders als Schiele bleibt er dem Schönheitsbegriff der klassischen Kunst dabei stets eng verbunden und nutzt für seine Figurenkompositionen keine künstlerische Deformation und Verfremdung.
Die Zeichnungen Gustav Klimts nehmen gerade in seinem letzten Lebensjahrzehnt eine bedeutende Rolle innerhalb seines künstlerischen Schaffens ein und bezeugen die Vollendung seiner Meisterschaft auf dem Gebiet der grafischen Kunst. Auch Alice Strobl, die Verfasserin des Werkverzeichnis der Zeichnungen Gustav Klimts, schreibt in ihrem einleitenden Text zu Klimts später Schaffensphase: "Es waren in erster Linie Klimts späte Blätter, die zur Begründung seines Weltruhmes als Zeichner beigetragen hatten." (Alice Strobl, Gustav Klimt. Die Zeichnungen, Bd. III (1912-1918), Salzburg 1984, S. 7). [CH]
Trotz ihrer Eigenständigkeit dienen diese autonomen Zeichnungen wie auch die hier angebotene Arbeit dem Künstler als Möglichkeit zur Konkretisierung eines bestimmten Bildthemas. Gerade in späteren Zeichnungen fokussiert sich Klimt vermehrt auf den psychischen Ausdruck der Dargestellten, der auch in diesem Blatt in der tiefen Konzentration und Insichgekehrtheit der mit gesenktem Blick gezeigten jungen Frau mit fast melancholischer Ausdruckskraft zur Darstellung kommt.
In dieser Schaffensphase ist in Klimts grafischen Arbeiten zudem ein gewisses "Malerischwerden" der Zeichnungen zu beobachten. Mit zartem, fast verspieltem Strich, in geschwungenen, teils mehrfach nebeneinandergesetzten kurzen Linien formt Klimt die Umrisslinien seiner ausdrucksstarken figürlichen Formen und erzeugt so eine nahezu flimmernde Rhythmik und Lebendigkeit der Darstellung. Er gelangt zu einem ganz eigenen, neuen Zeichenstil, der sich in diesen Jahren sogar auf sein malerisches Œuvre auswirkt. Anders als Schiele bleibt er dem Schönheitsbegriff der klassischen Kunst dabei stets eng verbunden und nutzt für seine Figurenkompositionen keine künstlerische Deformation und Verfremdung.
Die Zeichnungen Gustav Klimts nehmen gerade in seinem letzten Lebensjahrzehnt eine bedeutende Rolle innerhalb seines künstlerischen Schaffens ein und bezeugen die Vollendung seiner Meisterschaft auf dem Gebiet der grafischen Kunst. Auch Alice Strobl, die Verfasserin des Werkverzeichnis der Zeichnungen Gustav Klimts, schreibt in ihrem einleitenden Text zu Klimts später Schaffensphase: "Es waren in erster Linie Klimts späte Blätter, die zur Begründung seines Weltruhmes als Zeichner beigetragen hatten." (Alice Strobl, Gustav Klimt. Die Zeichnungen, Bd. III (1912-1918), Salzburg 1984, S. 7). [CH]
123000422
Gustav Klimt
Mit gesenktem Blick, Um 1916.
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