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103
Günther Uecker
Ohne Titel, 1960.
Nägel und weiße Farbe auf Nessel über Holz
Schätzung:
€ 180.000 Ergebnis:
€ 212.500 (inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel. 1960.
Nägel und weiße Farbe auf Nessel über Holz.
Honisch 199 (Abb. dort um 180° gedreht). Verso signiert und datiert. 35,7 x 37 x 4 cm (14 x 14,5 x 1,5 in).
• Eines der ersten Nagelfelder.
• Bedeutendes Werk aus der wichtigen Übergangsphase zwischen den streng gereihten rhytmischen Feldern und den freien rhythmischen Feldern.
Dieses Werk ist im Uecker-Archiv registriert unter der Nummer GU.60.014 und wird vorgemerkt für die Aufnahme in das entstehende Uecker-Werkverzeichnis.
PROVENIENZ: Sammlung Olaf Jacobsen, Düsseldorf (direkt vom Künstler erworben).
"Am Anfang benutzte ich streng gereihte Rhythmen, mathematische Folgen, die sich später auflösen in einen freien Rhythmus..; was mich in der Folge beschäftigte, war eine Integration von Licht zu erreichen, welche diese Weißstrukturen durch Lichtwechsel zu einer Schwingung brachte und als ein freier, artikulierter Lichtraum verstanden werden konnte. Ich habe mich für eine weiße Zone entschieden, als äußerste Farbigkeit, als Höhepunkt des Lichtes, als Triumph über das Dunkel."
Günther Uecker, 1968, zit. nach: Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, S. 14.
Nägel und weiße Farbe auf Nessel über Holz.
Honisch 199 (Abb. dort um 180° gedreht). Verso signiert und datiert. 35,7 x 37 x 4 cm (14 x 14,5 x 1,5 in).
• Eines der ersten Nagelfelder.
• Bedeutendes Werk aus der wichtigen Übergangsphase zwischen den streng gereihten rhytmischen Feldern und den freien rhythmischen Feldern.
Dieses Werk ist im Uecker-Archiv registriert unter der Nummer GU.60.014 und wird vorgemerkt für die Aufnahme in das entstehende Uecker-Werkverzeichnis.
PROVENIENZ: Sammlung Olaf Jacobsen, Düsseldorf (direkt vom Künstler erworben).
"Am Anfang benutzte ich streng gereihte Rhythmen, mathematische Folgen, die sich später auflösen in einen freien Rhythmus..; was mich in der Folge beschäftigte, war eine Integration von Licht zu erreichen, welche diese Weißstrukturen durch Lichtwechsel zu einer Schwingung brachte und als ein freier, artikulierter Lichtraum verstanden werden konnte. Ich habe mich für eine weiße Zone entschieden, als äußerste Farbigkeit, als Höhepunkt des Lichtes, als Triumph über das Dunkel."
Günther Uecker, 1968, zit. nach: Kritisches Lexikon der Gegenwartskunst, S. 14.
Günther Uecker, der Protagonist der "ZERO"-Bewegung, hat mit seinen berühmten Nagelfeldern Kunstgeschichte geschrieben. Die ersten Nagelarbeiten entstanden im 1957. Die hier angebotene Arbeit schuf Uecker im Jahr 1960. Es ist das Jahr der endgültigen Zuwendung hin zu den Nagelfedern, welche bereits ein Jahr vor Ueckers Eintritt in die Gruppe „Zero“ erfolgte.
Gerade die frühen Arbeiten überzeugen, wie auch die vorliegende Komposition aus dem Jahr 1960, durch ihre enorme handwerkliche Präzision: streng parallel ausgerichtet, ragen die Nagelhälse aus der weißen Fläche und rufen allein durch die Tiefe des Einschlags und ihre punktuelle Verdichtung ein beeindruckendes und je nach Betrachterstandpunkt wechselndes Spiel aus Licht und Schatten hervor. Unser Nagelfeld überzeugt darüber hinaus durch seine Objekthaftigkeit und Stringenz. Die abgerundeten Kanten erzeugen eine Objekthaftigkeit und bieten dem Auge eine haptische Erfahrbarkeit. Die frei aber präzise über dem Bildträger verteilten Nägel folgen einer faszinierenden Stringenz und weisen über sich hinaus. Die altbekannte Formel des Kunsthistorikers Johann Joachim Winkelmann vermag dieses Werk Ueckers in wenigen Worten zu umschreiben, als „edle Einfalt und stille Größe“.
Uecker hat ganz im Sinne der "ZERO"-Bewegung die Kunst mit seinen Nagelbildern neu erfunden, sie von der bis dahin prägenden Bedeutung des malerischen Duktus als künstlerischer Handschrift befreit. Ueckers frühe Nagelfelder, deren sanfte Zurückhaltung und formale Strenge ab den 1980er Jahren zunehmend aufgebrochen wird, rufen Erinnerungen an frühe Landschaftseindrücke wach: "Das Feld [..] ist wohl die engste Nahtstelle von Natur und Mensch, vom ursprünglich brüderlichen Umgang des Menschen mit der Natur und deren Dank an den Menschen." (zit. nach: Wirklichkeit der Farbe - Farben der Wirklichkeit. Max Ackermann - Günther Uecker, Stuttgart 1992, S. 115). Die scheinbar endlose Monochromie und die sanfte Bewegung der Kornhalme auf dem Feld, die dem Nagelkopf entsprechend an ihren Spitzen in Form der Ähren eine deutliche Akzentuierung tragen, haben Ueckers berühmte ungegenständliche und doch auf ihre Weise sehr naturnahen Schöpfungen maßgeblich beeinflusst. Bereits im Jahr 2005 wird Günther Ueckers Schaffen in einer groß angelegten Retrospektive im Martin-Gropius-Bau in Berlin gewürdigt. Seine Werke befinden sich heute in einer Vielzahl bedeutender öffentlicher und privater Sammlungen, etwa dem Folkwang Museum Essen, dem Museum Frieder Burda, Baden-Baden, sowie der Neuen Nationalgalerie und dem Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwartskunst, in Berlin. [JS]
Gerade die frühen Arbeiten überzeugen, wie auch die vorliegende Komposition aus dem Jahr 1960, durch ihre enorme handwerkliche Präzision: streng parallel ausgerichtet, ragen die Nagelhälse aus der weißen Fläche und rufen allein durch die Tiefe des Einschlags und ihre punktuelle Verdichtung ein beeindruckendes und je nach Betrachterstandpunkt wechselndes Spiel aus Licht und Schatten hervor. Unser Nagelfeld überzeugt darüber hinaus durch seine Objekthaftigkeit und Stringenz. Die abgerundeten Kanten erzeugen eine Objekthaftigkeit und bieten dem Auge eine haptische Erfahrbarkeit. Die frei aber präzise über dem Bildträger verteilten Nägel folgen einer faszinierenden Stringenz und weisen über sich hinaus. Die altbekannte Formel des Kunsthistorikers Johann Joachim Winkelmann vermag dieses Werk Ueckers in wenigen Worten zu umschreiben, als „edle Einfalt und stille Größe“.
Uecker hat ganz im Sinne der "ZERO"-Bewegung die Kunst mit seinen Nagelbildern neu erfunden, sie von der bis dahin prägenden Bedeutung des malerischen Duktus als künstlerischer Handschrift befreit. Ueckers frühe Nagelfelder, deren sanfte Zurückhaltung und formale Strenge ab den 1980er Jahren zunehmend aufgebrochen wird, rufen Erinnerungen an frühe Landschaftseindrücke wach: "Das Feld [..] ist wohl die engste Nahtstelle von Natur und Mensch, vom ursprünglich brüderlichen Umgang des Menschen mit der Natur und deren Dank an den Menschen." (zit. nach: Wirklichkeit der Farbe - Farben der Wirklichkeit. Max Ackermann - Günther Uecker, Stuttgart 1992, S. 115). Die scheinbar endlose Monochromie und die sanfte Bewegung der Kornhalme auf dem Feld, die dem Nagelkopf entsprechend an ihren Spitzen in Form der Ähren eine deutliche Akzentuierung tragen, haben Ueckers berühmte ungegenständliche und doch auf ihre Weise sehr naturnahen Schöpfungen maßgeblich beeinflusst. Bereits im Jahr 2005 wird Günther Ueckers Schaffen in einer groß angelegten Retrospektive im Martin-Gropius-Bau in Berlin gewürdigt. Seine Werke befinden sich heute in einer Vielzahl bedeutender öffentlicher und privater Sammlungen, etwa dem Folkwang Museum Essen, dem Museum Frieder Burda, Baden-Baden, sowie der Neuen Nationalgalerie und dem Hamburger Bahnhof, Museum für Gegenwartskunst, in Berlin. [JS]
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Ohne Titel, 1960.
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