Auktion: 437 / Kunst nach 1945 I am 10.12.2016 in München Lot 806


806
Marino Marini
Cavallo e cavaliere a braccia aperte, 1949.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 60.000
Ergebnis:
€ 68.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Cavallo e cavaliere a braccia aperte. 1949.
Mischtechnik auf Papier auf Leinwand.
Scheffel 99. Rechts unten signiert und datiert. 49,8 x 33,8 cm (19,6 x 13,3 in).

PROVENIENZ: Privatsammlung Luxemburg.
Privatsammlung Berlin (vom Vorgenannten 2013 durch Erbschaft erhalten).

Marino Marinis Werk ist gekennzeichnet von drei immer wiederkehrenden Motivreihen, wobei neben den weiblichen Akten in Gestalt der Pomona und den Akrobaten beziehungsweise Tänzern das Motiv des Pferdes das wohl berühmteste ist. "'Pferd und Reiter' müssen eine starke Anziehungskraft auf Marini gehabt haben, denn sie dominieren in seinem Werk. [..] Abgesehen von seinem symbolischen Stellenwert spricht das Pferd den Künstler durch manche Eigenschaften an: durch die Erscheinung , das Spiel der Muskeln, die Anmut der Bewegung, und letztlich durch die Furcht, die es hervorruft, wenn es zornig erregt oder in Panik versetzt ist. Das Pferd ist Gegenstand vortrefflicher Kunstwerke, angefangen bei den Höhlenmalereien aus dem Paläolithikum [..]. Wenn Marini das Pferd als sein Hauptthema wählt, so zeigt er damit eine Vorliebe, die so alt ist wie die Kunst selbst." (zit. nach: Patrick Waldberg und G. di San Lazzaro, Marino Marini. Leben und Werk, Frankfurt 1971, S. 12). Die Erhabenheit der Darstellung von Pferd und Reiter ist in unserer schönen Arbeit aufs Vortrefflichste umgesetzt im Kontrast zwischen konturierter Figurenanlage und der flüchtig-intuitiven Linienführung des Hintergrundes. Es offenbart sich Marinis Meisterschaft einer Bilderzählung durch die Verdichtung auf das Wesentliche, das den Kern der Darstellung zum Vorschein bringt.



806
Marino Marini
Cavallo e cavaliere a braccia aperte, 1949.
Mischtechnik
Schätzung:
€ 60.000
Ergebnis:
€ 68.750

(inkl. Käuferaufgeld)