42
Albrecht Dürer
Der heilige Antonius vor der Stadt, 1519.
Kupferstich
Schätzung:
€ 10.000 Ergebnis:
€ 16.250 (inkl. Käuferaufgeld)
Der heilige Antonius vor der Stadt. 1519.
Kupferstich.
Bartsch 58. Hollstein 51. Meder 51 a (von d). Schoch/Mende/Scherbaum 87. In der Platte monogrammiert und datiert. Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender Druck auf Bütten, auf die Einfassungslinie beschnitten. 9,6 x 13,9 cm (3,7 x 5,4 in), blattgroß.
In frühen Abzügen von großer Seltenheit.
Verso zwei unbekannte Sammlerstempel. [CB].
Der Kupferstich Antonius vor der Stadt „[..] entstand mit sechs weiteren kleinformatigen Stichen vor der Reise in die Niederlande. […] Nicht die populäre, aufregende Versuchung des heiligen Antonius in der Wüste ist dargestellt, sondern, völlig außerhalb der Bildüberlieferung des Spätmittelalters, der Einsiedler Antonius, am Wegrand vor der Stadt kauernd und konzentriert in einem Buch lesend. Er ist hier Sinnbild der Vita contemplativa. Das Doppelkreuz mit dem kleinen Glöckchen, wie es die Aussätzigen zur Warnung trugen, ist sein einziges Attribut und deutet auf das wohltätige Wirken in den Siechkoben außerhalb der Stadt hin. […] Zum Greifen nah und deutlich wie ein Architekturmodell bildet die befestigte Stadt am Hügel den zweiten Hauptakzent des Blattes. Das von der Burg übertragene Stadtbild ist aus Nürnberger, Trientiner und Innsbrucker Motiven kombiniert und geht auf heute verlorene Zeichnungen der ersten Italienreise Dürers zurück […]. Das schlanke Kreuz überragt die Stadtlandschaft und vermittelt zwischen Vorder- und Hintergrund. Es steht für das Wirken des heiligen Antonius über deren Grenzen hinaus. Bis auf Nase und Bart, Hände und Füße verschwindet Antonius völlig im Mönchshabit. Die kompakte, als geometrische Figur begriffene Gestalt des Heiligen vermittelt ebenso wie die Darstellung des 'Hieronymus im Gehäuse' einen Ausdruck völligen Insichgekehrtseins und tiefer innerer Sammlung. Wie jener wird Antonius im Einklang mit seiner Umgebung geschildert. Die verschachtelte Stadtlandschaft auf dem Hügel baut sich hinter dem Heiligen als 'Echo und Vergrößerung' seiner Gestalt auf. […] Die Formenvielfalt der Kuben steht in harmonischer Analogie zur ruhigen und geschlossenen Stoffhülle des Habits. Gerade diese Verschränkung von Bildraum und Bildaussage sowie von Form und Inhalt zielte auf den Geschmack der Humanisten ab und machte das Heiligenbild auch für die Gebildeten interessant.“ (Anna Scherbaum, in: Schoch/Mende/Scherbaum, Bd. I, S. 214f.).
Kupferstich.
Bartsch 58. Hollstein 51. Meder 51 a (von d). Schoch/Mende/Scherbaum 87. In der Platte monogrammiert und datiert. Ganz ausgezeichneter, feinzeichnender Druck auf Bütten, auf die Einfassungslinie beschnitten. 9,6 x 13,9 cm (3,7 x 5,4 in), blattgroß.
In frühen Abzügen von großer Seltenheit.
Verso zwei unbekannte Sammlerstempel. [CB].
Der Kupferstich Antonius vor der Stadt „[..] entstand mit sechs weiteren kleinformatigen Stichen vor der Reise in die Niederlande. […] Nicht die populäre, aufregende Versuchung des heiligen Antonius in der Wüste ist dargestellt, sondern, völlig außerhalb der Bildüberlieferung des Spätmittelalters, der Einsiedler Antonius, am Wegrand vor der Stadt kauernd und konzentriert in einem Buch lesend. Er ist hier Sinnbild der Vita contemplativa. Das Doppelkreuz mit dem kleinen Glöckchen, wie es die Aussätzigen zur Warnung trugen, ist sein einziges Attribut und deutet auf das wohltätige Wirken in den Siechkoben außerhalb der Stadt hin. […] Zum Greifen nah und deutlich wie ein Architekturmodell bildet die befestigte Stadt am Hügel den zweiten Hauptakzent des Blattes. Das von der Burg übertragene Stadtbild ist aus Nürnberger, Trientiner und Innsbrucker Motiven kombiniert und geht auf heute verlorene Zeichnungen der ersten Italienreise Dürers zurück […]. Das schlanke Kreuz überragt die Stadtlandschaft und vermittelt zwischen Vorder- und Hintergrund. Es steht für das Wirken des heiligen Antonius über deren Grenzen hinaus. Bis auf Nase und Bart, Hände und Füße verschwindet Antonius völlig im Mönchshabit. Die kompakte, als geometrische Figur begriffene Gestalt des Heiligen vermittelt ebenso wie die Darstellung des 'Hieronymus im Gehäuse' einen Ausdruck völligen Insichgekehrtseins und tiefer innerer Sammlung. Wie jener wird Antonius im Einklang mit seiner Umgebung geschildert. Die verschachtelte Stadtlandschaft auf dem Hügel baut sich hinter dem Heiligen als 'Echo und Vergrößerung' seiner Gestalt auf. […] Die Formenvielfalt der Kuben steht in harmonischer Analogie zur ruhigen und geschlossenen Stoffhülle des Habits. Gerade diese Verschränkung von Bildraum und Bildaussage sowie von Form und Inhalt zielte auf den Geschmack der Humanisten ab und machte das Heiligenbild auch für die Gebildeten interessant.“ (Anna Scherbaum, in: Schoch/Mende/Scherbaum, Bd. I, S. 214f.).
42
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Der heilige Antonius vor der Stadt, 1519.
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