Video
Rückseite
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
Weitere Abbildung
4
Henry Moore
Working Model for Sheep Piece, 1971.
Bronze mit grünlich-brauner Patina
Schätzung:
€ 600.000 Ergebnis:
€ 1.161.200 (inklusive Aufgeld)
Working Model for Sheep Piece. 1971.
Bronze mit grünlich-brauner Patina.
Auf dem Sockel mit der Signatur und der eingeschlagenen Nummerierung. Eines von neun Exemplaren (zzgl. eines Künstlerexemplars). 103,5 x 152 x 108 cm (40,7 x 59,8 x 42,5 in). Mit dem Sockel: 110,5 x 152 x 108 cm (43,5 x 59,8 x 42,5 in).
Gegossen von Fiorini Ltd., London.
In unserem Contemporary Art Day Sale am 7. Juni 2024 kommt zudem die "Maquette for Sheep Piece" (1969), ebenfalls aus der Sammlung Dr. Theo Maier-Mohr, zum Aufruf.
Weitere Werke aus der Sammlung Dr. Maier-Mohr werden in unserem Contemporary Art Day Sale am Freitag, dem 7. Juni 2024, sowie in unserem Modern Art Day Sale am Samstag, dem 8. Juni 2024, angeboten (siehe Sonderkatalog "Eine private Sammlung – Dr. Theo Maier-Mohr").
• Eine der auf dem Auktionsmarkt seltenen großformatigen Außenskulpturen Henry Moores.
• "Sheep Piece" gilt als eine der bedeutendsten Großskulpturen seines Œuvres.
• Auf vollendete Art und Weise vereint die Arbeit Figuration und Abstraktion wie auch die zentralen Überlegungen im Schaffen des Künstlers.
• Weitere Güsse unserer Arbeit befinden sich in musealen Sammlungen in Kalifornien, Michigan und Japan.
• In den vergangenen 20 Jahren wurde kein weiteres Exemplar auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten.
• Seit Entstehung Teil derselben deutschen Privatsammlung.
Das Werk ist bei der Henry Moore Foundation, Hertfordshire, unter der Nummer LH 626 verzeichnet.
PROVENIENZ: Fischer Fine Art Ltd., London.
Sammlung Dr. Theo Maier-Mohr (1977 vom Vorgenannten erworben).
Seitdem in Familienbesitz.
AUSSTELLUNG: Henry Moore. Sculpting the 20th Century, Dallas Museum of Art, Dallas, 25.2.-27.5.2001, Fine Arts Museums of San Francisco, 24.6.-16.9.2001, National Gallery of Art, Washington D.C., 21.10.2001-27.1.2002, S. 237, Kat.-Nr. 93 (m. SW-Abb., anderes Exemplar).
LITERATUR: Alan Bowness, Henry Moore. Sculpture and Drawings, Bd. 4 (1964-1973), London 1977, WVZ-Nr. 626 (m. ganzs. SW-Abb., andere Exemplare, S. 174 u. 175).
Bronze mit grünlich-brauner Patina.
Auf dem Sockel mit der Signatur und der eingeschlagenen Nummerierung. Eines von neun Exemplaren (zzgl. eines Künstlerexemplars). 103,5 x 152 x 108 cm (40,7 x 59,8 x 42,5 in). Mit dem Sockel: 110,5 x 152 x 108 cm (43,5 x 59,8 x 42,5 in).
Gegossen von Fiorini Ltd., London.
In unserem Contemporary Art Day Sale am 7. Juni 2024 kommt zudem die "Maquette for Sheep Piece" (1969), ebenfalls aus der Sammlung Dr. Theo Maier-Mohr, zum Aufruf.
Weitere Werke aus der Sammlung Dr. Maier-Mohr werden in unserem Contemporary Art Day Sale am Freitag, dem 7. Juni 2024, sowie in unserem Modern Art Day Sale am Samstag, dem 8. Juni 2024, angeboten (siehe Sonderkatalog "Eine private Sammlung – Dr. Theo Maier-Mohr").
• Eine der auf dem Auktionsmarkt seltenen großformatigen Außenskulpturen Henry Moores.
• "Sheep Piece" gilt als eine der bedeutendsten Großskulpturen seines Œuvres.
• Auf vollendete Art und Weise vereint die Arbeit Figuration und Abstraktion wie auch die zentralen Überlegungen im Schaffen des Künstlers.
• Weitere Güsse unserer Arbeit befinden sich in musealen Sammlungen in Kalifornien, Michigan und Japan.
• In den vergangenen 20 Jahren wurde kein weiteres Exemplar auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten.
• Seit Entstehung Teil derselben deutschen Privatsammlung.
Das Werk ist bei der Henry Moore Foundation, Hertfordshire, unter der Nummer LH 626 verzeichnet.
PROVENIENZ: Fischer Fine Art Ltd., London.
Sammlung Dr. Theo Maier-Mohr (1977 vom Vorgenannten erworben).
Seitdem in Familienbesitz.
AUSSTELLUNG: Henry Moore. Sculpting the 20th Century, Dallas Museum of Art, Dallas, 25.2.-27.5.2001, Fine Arts Museums of San Francisco, 24.6.-16.9.2001, National Gallery of Art, Washington D.C., 21.10.2001-27.1.2002, S. 237, Kat.-Nr. 93 (m. SW-Abb., anderes Exemplar).
LITERATUR: Alan Bowness, Henry Moore. Sculpture and Drawings, Bd. 4 (1964-1973), London 1977, WVZ-Nr. 626 (m. ganzs. SW-Abb., andere Exemplare, S. 174 u. 175).
"Schafe habe ich immer gemocht"
Nach der Zerstörung seines Londoner Ateliers zu Beginn der 1940er Jahre verlässt Henry Moore mit seiner Ehefrau Irina die Großstadt und zieht aufs Land nach Perry Green, nahe Much Hadham in Hertfordshire, wo er bis zu seinem Lebensende lebt und arbeitet (heute Sitz der Henry Moore Foundation). Das Atelier, in dem er zeichnet und seine kleineren Gips-Entwürfe, die sog. "Maquettes", anfertigt, liegt an einer weitläufigen, an einen Bauern verpachteten Wiese, auf dem alljährlich Dutzende Schafe grasen. 1969 zeichnet Moore einen ersten Entwurf für eine monumentale plastische Arbeit, die er "Sheep Piece" betitelt und die 1972 auf ebendieser Schafweide platziert wird. "Schafe habe ich immer gemocht, und es gibt eine große Plastik von mir, die ich 'Sheep Piece' genannt habe, denn ich hatte sie in einem Feld aufgestellt und sah, dass die Schafe sie mochten und dass die Lämmer um sie herum spielten. Schafe haben genau die richtige Größe für die Art von landschaftlicher Szenerie, die ich für meine Skulpturen bevorzuge [..]. Vielleicht gehören die Schafe auch zu der Landschaft meiner Jugend in Yorkshire. Wenn der Bauer hier keine Schafe hielte, würde ich mir selber welche anschaffen, rein um des Gefallens willen, den ich an ihnen habe." (Henry Moore, in: Henry Moore and Kenneth MacKenzie Clark, Sheep Sketchbook, London 1980, zit. nach: David Mitchinson (Hrsg.), Henry Moore. Plastiken, Stuttgart 1981, S. 242) Nach der Aufstellung von "Sheep Piece" beginnt Moore 1972, die grasenden und unter der Skulptur Schatten suchenden Schafe vor seinem Ateliefenster in zahlreichen Zeichnungen und einigen Druckgrafiken zu verewigen: Es entsteht eine umfangreiche grafische Werkserie.
Bei der hier angebotenen Arbeit handelt es sich um das "Working Model" zu der monumentalen, etwa 5,7 Meter breiten späteren Version desselben Motivs. Moore geht zunächst stets von kleineren Entwürfen (den sog. "Maquettes") aus, die er vergrößert als "Working Models" und zum Teil dann auch in monumentalen Dimensionen gießen lässt. Die insgesamt vier Exemplare der überlebensgroßen Arbeit "Sheep Piece" von 1971/72 befinden sich im Nelson-Atkins Museum of Art in Kansas City und in der Stadt Zürich sowie in den Donald M. Kendall Sculpture Gardens des PepsiCo World Headquarters in Purchase, New York (Künstlerexemplar in der Henry Moore Foundation in Perry Green, Hertfordshire).
Aus der Auflage von neun Exemplaren unseres "Working Model for Sheep Piece" befinden sich drei Güsse in musealen Sammlungen: in den Fine Art Museums of San Francisco, im Hakone Open-Air Museum (Japan) und im Flint Institute of Arts in Flint (Michigan).
"Sheep Piece" im Kontext des Mutter-mit-Kind-Motivs
Die menschliche Figur bildet das zentrale Thema im Schaffen Henry Moores. Nur sehr wenige Arbeiten beziehen sich motivisch auf Tiere, darunter u. a. "Bird" (1959, LH 445), "Rearing Horse" (1959/1972, LH 447), "Fledgling" (1960, LH 446) oder "Owl" (1966, LH 546). Doch anders als diese vereinzelten plastischen Ausflüge in die Tierwelt bezieht sich "Sheep Piece" motivisch nur äußerst subtil auf die Körperformen von Schafen. Der Künstler abstrahiert die beiden sich berührenden Formen so weit, dass ohne den Titel wohl keine direkte Assoziation mehr möglich wäre. Stattdessen geht es Moore einmal mehr um die Beziehung einer größeren zu einer kleineren Form, eine Idee, die wiederum mit seiner lebenslang sehr intensiv verfolgten Motivik der Mutter-und-Kind-Figuren in Verbindung zu bringen ist und die sich auch in seinen bereits erwähnten, wenig später entstandenen Zeichnungen von Schafen wiederfindet: "I went on drawing, because the lambing season had begun, and there in front of me was the mother-and-child theme." (Henry Moore, in: ebd., zit nach: https://catalogue.henry-moore.org/objects/18352/sheep-piece)
"Sheep Piece" vereint Stabilität und Leichtigkeit. Die größere der beiden gerundeten, jedoch nicht näher bestimmbaren Formen ragt über die kleinere hinaus, wirkt aktiver und kraftvoller, während die andere Form zweifach den Boden berührt und dadurch deutlich passiver und stabiler erscheint: "One is solid and passive, resting firmly on the ground and strongly resistant – the other form, slightly larger and more active and powerful, but yet it leans on the lower form, needing it for support." (Henry Moore, zit. nach: Henry Moore Foundation, https://catalogue.henry-moore.org/objects/18352/sheep-piece)
Einander zugewandt und miteinander agierend, rufen die sich berührenden Formen des "Sheep Piece" die Intimität und Nähe der „Mutter und Kind“-Darstellungen und der "Family Groups" Henry Moores in Erinnerung, was sich bspw. in der Betrachtung des Werkes "Mother and Child" von 1959/1967 verdeutlicht (LH 453, u. a. Henry Moore Foundation). Der Künstler verwendet die abstrahierten Formen im Grunde wie eine Metapher, mit der er eine innige Beziehung zu verbildlichen vermag, ohne die menschliche Gestalt darzustellen: "We express one thing in the image of another", erklärt der Künstler. "It seems to me that I can say more about the world as a whole by means of such poetic interpenetrations than I could with the human figure alone." (Henry Moore, zit. nach: Ausst.-Kat. Henry Moore, Royal Academy, London 1988, S. 259).
"Sheep Piece" und "Two Piece"
Formal ist "Sheep Piece" zudem mit Henry Moores Arbeiten aus den 1960er Jahren verwandt, in denen er das Motiv geteilter, aber miteinander verbundener Formen erforscht. Bereits in den 1930er Jahren gestaltet der Künstler erste kleine, aus mehreren Einzelteilen bestehende plastische Arbeiten, doch insbesondere ab den 1960er Jahren, nach Entstehung von "Two Piece Reclining Figure No. 1" (1959, LH 457), findet sich diese Zerteilung häufiger in seinem künstlerischen Schaffen und entwickelt sich später auch zu dreiteiligen und vierteiligen Arbeiten weiter. Die Kombination zweier unterschiedlicher, im Grunde einzelner Formen führt zu einer größeren Komplexität der dreidimensionalen Komposition und dadurch zu einer dynamischeren, aus jeder Perspektive variierenden Ansicht. "By adding two pieces together the differences are not simply doubled. As in mathematics, they are geometrically multiplied, producing an infinite variety of viewpoints." (Henry Moore, zit. nach: John Hedgecoe, Henry Moore, New York 1968, S. 504)
Anders als bei den "Two Piece"-Arbeiten sind die Formen des "Sheep Piece" jedoch eng miteinander verbunden. Somit bezieht sich die Arbeit formal zwar ein Stück weit auf die in Einzelteilen gearbeiteten, mehrteiligen Werke Henry Moores, doch durch die Nähe und Berührung der Formen ruft "Sheep Piece" die Intimität der „Mutter und Kind“-Figuren in Erinnerung und damit eines der allumfassendsten Thematiken im Œuvre des Künstlers. [CH]
Nach der Zerstörung seines Londoner Ateliers zu Beginn der 1940er Jahre verlässt Henry Moore mit seiner Ehefrau Irina die Großstadt und zieht aufs Land nach Perry Green, nahe Much Hadham in Hertfordshire, wo er bis zu seinem Lebensende lebt und arbeitet (heute Sitz der Henry Moore Foundation). Das Atelier, in dem er zeichnet und seine kleineren Gips-Entwürfe, die sog. "Maquettes", anfertigt, liegt an einer weitläufigen, an einen Bauern verpachteten Wiese, auf dem alljährlich Dutzende Schafe grasen. 1969 zeichnet Moore einen ersten Entwurf für eine monumentale plastische Arbeit, die er "Sheep Piece" betitelt und die 1972 auf ebendieser Schafweide platziert wird. "Schafe habe ich immer gemocht, und es gibt eine große Plastik von mir, die ich 'Sheep Piece' genannt habe, denn ich hatte sie in einem Feld aufgestellt und sah, dass die Schafe sie mochten und dass die Lämmer um sie herum spielten. Schafe haben genau die richtige Größe für die Art von landschaftlicher Szenerie, die ich für meine Skulpturen bevorzuge [..]. Vielleicht gehören die Schafe auch zu der Landschaft meiner Jugend in Yorkshire. Wenn der Bauer hier keine Schafe hielte, würde ich mir selber welche anschaffen, rein um des Gefallens willen, den ich an ihnen habe." (Henry Moore, in: Henry Moore and Kenneth MacKenzie Clark, Sheep Sketchbook, London 1980, zit. nach: David Mitchinson (Hrsg.), Henry Moore. Plastiken, Stuttgart 1981, S. 242) Nach der Aufstellung von "Sheep Piece" beginnt Moore 1972, die grasenden und unter der Skulptur Schatten suchenden Schafe vor seinem Ateliefenster in zahlreichen Zeichnungen und einigen Druckgrafiken zu verewigen: Es entsteht eine umfangreiche grafische Werkserie.
Bei der hier angebotenen Arbeit handelt es sich um das "Working Model" zu der monumentalen, etwa 5,7 Meter breiten späteren Version desselben Motivs. Moore geht zunächst stets von kleineren Entwürfen (den sog. "Maquettes") aus, die er vergrößert als "Working Models" und zum Teil dann auch in monumentalen Dimensionen gießen lässt. Die insgesamt vier Exemplare der überlebensgroßen Arbeit "Sheep Piece" von 1971/72 befinden sich im Nelson-Atkins Museum of Art in Kansas City und in der Stadt Zürich sowie in den Donald M. Kendall Sculpture Gardens des PepsiCo World Headquarters in Purchase, New York (Künstlerexemplar in der Henry Moore Foundation in Perry Green, Hertfordshire).
Aus der Auflage von neun Exemplaren unseres "Working Model for Sheep Piece" befinden sich drei Güsse in musealen Sammlungen: in den Fine Art Museums of San Francisco, im Hakone Open-Air Museum (Japan) und im Flint Institute of Arts in Flint (Michigan).
"Sheep Piece" im Kontext des Mutter-mit-Kind-Motivs
Die menschliche Figur bildet das zentrale Thema im Schaffen Henry Moores. Nur sehr wenige Arbeiten beziehen sich motivisch auf Tiere, darunter u. a. "Bird" (1959, LH 445), "Rearing Horse" (1959/1972, LH 447), "Fledgling" (1960, LH 446) oder "Owl" (1966, LH 546). Doch anders als diese vereinzelten plastischen Ausflüge in die Tierwelt bezieht sich "Sheep Piece" motivisch nur äußerst subtil auf die Körperformen von Schafen. Der Künstler abstrahiert die beiden sich berührenden Formen so weit, dass ohne den Titel wohl keine direkte Assoziation mehr möglich wäre. Stattdessen geht es Moore einmal mehr um die Beziehung einer größeren zu einer kleineren Form, eine Idee, die wiederum mit seiner lebenslang sehr intensiv verfolgten Motivik der Mutter-und-Kind-Figuren in Verbindung zu bringen ist und die sich auch in seinen bereits erwähnten, wenig später entstandenen Zeichnungen von Schafen wiederfindet: "I went on drawing, because the lambing season had begun, and there in front of me was the mother-and-child theme." (Henry Moore, in: ebd., zit nach: https://catalogue.henry-moore.org/objects/18352/sheep-piece)
"Sheep Piece" vereint Stabilität und Leichtigkeit. Die größere der beiden gerundeten, jedoch nicht näher bestimmbaren Formen ragt über die kleinere hinaus, wirkt aktiver und kraftvoller, während die andere Form zweifach den Boden berührt und dadurch deutlich passiver und stabiler erscheint: "One is solid and passive, resting firmly on the ground and strongly resistant – the other form, slightly larger and more active and powerful, but yet it leans on the lower form, needing it for support." (Henry Moore, zit. nach: Henry Moore Foundation, https://catalogue.henry-moore.org/objects/18352/sheep-piece)
Einander zugewandt und miteinander agierend, rufen die sich berührenden Formen des "Sheep Piece" die Intimität und Nähe der „Mutter und Kind“-Darstellungen und der "Family Groups" Henry Moores in Erinnerung, was sich bspw. in der Betrachtung des Werkes "Mother and Child" von 1959/1967 verdeutlicht (LH 453, u. a. Henry Moore Foundation). Der Künstler verwendet die abstrahierten Formen im Grunde wie eine Metapher, mit der er eine innige Beziehung zu verbildlichen vermag, ohne die menschliche Gestalt darzustellen: "We express one thing in the image of another", erklärt der Künstler. "It seems to me that I can say more about the world as a whole by means of such poetic interpenetrations than I could with the human figure alone." (Henry Moore, zit. nach: Ausst.-Kat. Henry Moore, Royal Academy, London 1988, S. 259).
"Sheep Piece" und "Two Piece"
Formal ist "Sheep Piece" zudem mit Henry Moores Arbeiten aus den 1960er Jahren verwandt, in denen er das Motiv geteilter, aber miteinander verbundener Formen erforscht. Bereits in den 1930er Jahren gestaltet der Künstler erste kleine, aus mehreren Einzelteilen bestehende plastische Arbeiten, doch insbesondere ab den 1960er Jahren, nach Entstehung von "Two Piece Reclining Figure No. 1" (1959, LH 457), findet sich diese Zerteilung häufiger in seinem künstlerischen Schaffen und entwickelt sich später auch zu dreiteiligen und vierteiligen Arbeiten weiter. Die Kombination zweier unterschiedlicher, im Grunde einzelner Formen führt zu einer größeren Komplexität der dreidimensionalen Komposition und dadurch zu einer dynamischeren, aus jeder Perspektive variierenden Ansicht. "By adding two pieces together the differences are not simply doubled. As in mathematics, they are geometrically multiplied, producing an infinite variety of viewpoints." (Henry Moore, zit. nach: John Hedgecoe, Henry Moore, New York 1968, S. 504)
Anders als bei den "Two Piece"-Arbeiten sind die Formen des "Sheep Piece" jedoch eng miteinander verbunden. Somit bezieht sich die Arbeit formal zwar ein Stück weit auf die in Einzelteilen gearbeiteten, mehrteiligen Werke Henry Moores, doch durch die Nähe und Berührung der Formen ruft "Sheep Piece" die Intimität der „Mutter und Kind“-Figuren in Erinnerung und damit eines der allumfassendsten Thematiken im Œuvre des Künstlers. [CH]
4
Henry Moore
Working Model for Sheep Piece, 1971.
Bronze mit grünlich-brauner Patina
Schätzung:
€ 600.000 Ergebnis:
€ 1.161.200 (inklusive Aufgeld)
Ihre Lieblingskünstler im Blick!
- Neue Angebote sofort per E-Mail erhalten
- Exklusive Informationen zu kommenden Auktionen und Veranstaltungen
- Kostenlos und unverbindlich