Auktion: 419 / Klassische Moderne am 05.12.2014 in München Lot 16

 

16
Christian Rohlfs
Herbstlandschaft, 1903.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 15.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Herbstlandschaft. 1903.
Öl auf Holz.
Nicht bei Vogt. Rechts unten zweifach monogrammiert und einmal datiert. 31,5 x 47,9 cm (12,4 x 18,8 in).

Bedeutende Arbeit auf dem Weg zum Spätstil des Künstlers.
Mit einer schriftlichen Echtheitsbestätigung des Christian Rohlfs Archivs am Osthaus Museum Hagen vom 14. Oktober 2013. Die Arbeit wird unter der Nummer CRA 86/13 in das Christian Rohlfs Archiv aufgenommen.

PROVENIENZ: Galerie Commeter, Hamburg (mit dem Galerieaufkleber rückseitig).

Nach einer pointillistischen Phase findet Christian Rohlfs wieder zu einer Malweise, die spätimpressionistische Tendenzen mit einem neuen expressiven Formen- und Farbengut vereint. Baumgruppen in Reihung, oft entlang eines Baches, sind ein beliebtes Motiv der Jahrhundertwende und im Jugendstil - dem Rohlfs allerdings kaum Beachtung schenkt - das Landschaftsmotiv schlechthin. Für Christian Rohlfs war die Landschaft in ihrem erinnerlichen Ausdruckswert auch ein Vorwand, sich den neu gesehenen Farb- und Formproblemen zu stellen. Der noch vorhandene Bezug zum Spätimpressionismus, der in unserem Bild deutlich nachzuvollziehen ist, wird durch ein bemerkenswertes technisches Element in Frage gestellt. Ein lockeres Liniengeflecht, wohl mit dem Pinselstil in die nasse Farbschicht geritzt, lockert die Farbschicht auf und gibt ihr so den Charakter des Unstetigen. Die flirrenden Lichter einer tiefstehenden Sonne im Herbst mögen Rohlfs dazu angeregt haben, und doch ist hier der Wille zu einem Neuanfang zu erkennen, der weg von der reinen Impression führt und sich ausdrucksstark seine Position im späteren Werk des Künstlers sichert.




16
Christian Rohlfs
Herbstlandschaft, 1903.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 14.000
Ergebnis:
€ 15.000

(inkl. Käuferaufgeld)