Auktion: 527 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 11.06.2022 in München Lot 349

 

349
Otto Strützel
Faun, 1906.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 1.000
Ergebnis:
€ 4.125

(inklusive Aufgeld)
Faun. 1906.
Öl auf Holz.
Links unten signiert, rechts oben datiert "10.11.06". Verso auf der Rückpappe mit diversen alten typografisch sowie handschriftlich nummerierten Etiketten, dort von fremder Hand mit dem Künstlernamen bezeichnet und betitelt. 27 x 21,5 cm (10,6 x 8,4 in).

PROVENIENZ: Galerie Ernst Arnold, Dresden (mit dem Etikett).
Privatsammlung.

Nach 1900 gelangt Otto Strützel zum Höhepunkt seiner impressionistischen Malweise. Der hervorragende Ruf der Düsseldorfer Kunstakademie hatte ihn 1879 dazu bewegt, dort sein Studium aufzunehmen. Ab 1885 ist Strützel in München ansässig, wo er vor allem das Dachauer Land malerisch erschließt. Seine bevorzugten Jahreszeiten sind der Frühling und der Herbst, die ihm mit dem wechselhaften und milderen Licht ein nuancierteres, vibrierendes Kolorit erlauben. Gestattet es die winterliche Jahreszeit nicht, in der freien Natur auf Motivsuche zu gehen, wendet sich Strützel in dem auf den 10. November datierten Blick ins Grüne an die künstlich geschaffene Natur. Gleichsam um der Kälte und dem Grau zu trotzen, schildert Strützel hier in allen erdenklichen frischen und satten Grüntönen in pastosem Farbauftrag die reiche Vegetation im Gewächshaus, in dem Farne und Palmen in der Wärme überwintern. Eine Faun-Herme schmückt die immergrüne Szenerie und verweist so auf ein arkadisches Reich ewigen Frühlings – ein Ort, der in der Gartenkunst sowie in der Kunst der Malerei vom Menschen selbst geschaffen und genossen werden kann. [KT]



349
Otto Strützel
Faun, 1906.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 1.000
Ergebnis:
€ 4.125

(inklusive Aufgeld)