Mit seinen frischen, bereits von impressionistischer Lockerheit gefärbten Blumenstillleben wird Eugène Cauchois in den 1880er Jahren in Paris höchst erfolgreich. Er studiert an der École des Beaux-Arts bei den renommierten Salonmalern Ferdinand Duboc und Alexandre Cabanel, die vor allem eine Vorliebe für Stofflichkeit, technisches Können und harmonisches Kolorit an ihre Schüler vermitteln. Ab 1874 stellt Cauchois regelmäßig im Pariser Salon des artistes français aus und wird dort mehrfach für seine Blumenstillleben ausgezeichnet. Seine Blumenarrangements zeichnen sich durch eine spannungsvolle Kombination aus Tradition und Moderne aus: Er wählt die einfache, konzentrierte Präsentation vor neutralem Hintergrund und verzichtet auf akribische Detailschilderung. Die Blüten, bei denen er oftmals feinblättrige und duftige Köpfe bevorzugt wie hier in dem Rosenstrauß, entstehen aus dem freien und lockeren Farbauftrag. Mehr und mehr löst sich auch Cauchois vom Diktum der Imitation der Natur und legt den Fokus auf eine Malerei, die Farbharmonien und Lichtreflexe zu ihrem hauptsächlichen Inhalt macht. [KT]