Auktion: 529 / Kunst nach 1945 / Contemporary Art am 10.06.2022 in München Lot 217

 

217
Martin und Brigitte Matschinsky-Denninghoff
Großes Tor, 1992.
. Chromnickelstahl
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 45.000

(inklusive Aufgeld)
Großes Tor. 1992.
Chromnickelstahl.
Schwarz 684. 346 x 220 x 157 cm (136,2 x 86,6 x 61,8 in).
Das Werk kann auf Wunsch besichtigt werden.
• Die Großplastiken des Künstlerehepaars gehören zu den gefragtesten auf dem internationalen Auktionsmarkt
• Die Skulpturen des Künstlerehepaars sind im öffentlichen Raum von hoher Präsenz - die bekannteste, "Berlin", steht bei der Gedächtniskirche, Tauenzienstraße
• Das Spätwerk Matschinsky-Denninghoffs zeichnet sich durch Transparenz und Auflösung der geschlossenen Form aus
.

PROVENIENZ: Privatsammlung Sachsen (2001 vom Künstlerehepaar erworben).

Ab 1955 arbeiten Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff zusammen - die Ehe, die sie in diesem Jahr schließen, ist zugleich der Beginn einer äußerst erfolgreichen Werkgemeinschaft. Die gemeinsame Signatur Matschinsky-Denninghoff ist ein Symbol für das, was dieses Künstlerpaar von anderen Künstlerpaaren unterscheidet: Sie arbeiten nicht Seite an Seite, sondern gemeinsam. Sie entwerfen und realisieren zusammen, die jeweiligen individuellen Begabungen fließen in jede ihrer Arbeiten ein und fügen sich bruchlos zu einem gemeinsamen Ganzen. Zwar wechseln die Verhältnisse der künstlerischen Beiträge im Einzelfall, doch in der Gesamtheit des bildhauerischen Œuvres halten sie sich die Waage. "Im Jahr 1955 beginnt unsere Zusammenarbeit. Nicht wir beginnen, sie beginnt. Das war kein Entschluß, sondern sie ereignete sich als allmählicher, natürlicher Vorgang, der mit den Jahren dichter, intensiver, produktiver und bewußter wurde, so daß sich sehr bald 'der künstlerische Anteil' nicht mehr auseinanderlegen ließ." (Brigitte und Martin Matschinsky-Denninghoff, Bericht, in: Georg W. Költzsch (Hrsg.), Matschinsky-Denninghoff, Monographie und Werkverzeichnis der Skulpturen, Köln 1992, S. 18). Matschinsky-Denninghoffs arbeiten mit Linie und Struktur, nicht mit Volumen. Ihre Plastiken aus Metallstäben, -rohren oder -blechen streben in fließenden, teils geschwungenen, teils durchbrochenen Bändern in die Höhe, oftmals erinnernd an vegetabile Formen und immer mit dem Ausdruck eines mächtigen, durch unsichtbare Energie gesteuerten Wachstums. Das Werk "Großes Tor" zeigt eindrucksvoll die Entwicklung im Spätwerk des Künstlerehepaars hin zu völliger Transparenz und Auflösung der geschlossenen Form. Beide Formlösungen sind hier noch angelegt: das Tor als architektonisch prägnante Konstruktion, um die sich organisch wirkende Messingstäbe emporwinden. "Wir wollen nichts nachahmen - weder Natur noch Technik -, sondern gewissermaßen parallel dazu arbeiten. Wir versuchen [..] nicht Natur sichtbar zu machen, sondern die Kräfte die dahinterstehen." (Matschinsky-Denninghoff) [SM]



217
Martin und Brigitte Matschinsky-Denninghoff
Großes Tor, 1992.
. Chromnickelstahl
Schätzung:
€ 40.000
Ergebnis:
€ 45.000

(inklusive Aufgeld)