Auktion: 523 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 11.12.2021 in München Lot 322

 

322
Hugo Kauffmann
Postillion und schlafendes Mädel, 1887.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 3.500
Ergebnis:
€ 4.125

(inklusive Aufgeld)
Postillion und schlafendes Mädel. 1887.
Öl auf Holz.
Holz 730. Links unten signiert und datiert. Verso mit altem nummerierten Etikett. 37,5 x 46,5 cm (14,7 x 18,3 in).

PROVENIENZ: Galerie Keul und Sohn, Wiesbaden.
Privatsammlung Nordrhein-Westfalen (1988 vom Vorgenannten erworben, seither in Familienbesitz).

Hugo Kauffmann widmet sich in zahlreichen Motiven dem ländlichen Genrebild, in dem er die Typen der dörflichen Bevölkerung in immer neuen Szenen auf die Bühne bringt. Der Ort des Geschehens ist dabei zumeist das Interieur der Wirtsstube, zentrale Begegnungsstätte einer solchen kleinen, einfachen und unhierarchischen Gesellschaft. Kauffmann zeigt oftmals anekdotisch-humoristische Episoden, die von seinem erzählerischen und menschliches Verhalten genau beobachtenden Talent zeugen. In unserem Gemälde ist die junge Magd im einfachen Kleid über ihrer Strickarbeit am warmen Kachelofen eingenickt. Gegenüber der schläfrigen Ruhe des Mädchens wird die Eile des Postboten spürbar: die Tür halboffen, die Gerte zum Antreiben der Pferde an die Bank gelehnt, setzt er das Posthorn an, dessen gewiss bereits draußen erklungenen Ton die Schlafende wohl überhört hat. So erzeugt Kauffmann geschickt eine erzählerische Dramaturgie, die die dargestellte Szene in der Fantasie des Betrachters in Gang setzt und den Figuren eine außergewöhnliche Lebendigkeit verleiht. [KT]



322
Hugo Kauffmann
Postillion und schlafendes Mädel, 1887.
Öl auf Holz
Schätzung:
€ 3.500
Ergebnis:
€ 4.125

(inklusive Aufgeld)