Auktion: 518 / Kunst des 19. Jahrhunderts am 17.06.2021 in München Lot 44

 

44
Andreas Achenbach
Auf stürmischer See, 1894.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 15.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Auf stürmischer See. 1894.
Öl auf Leinwand.
Links unten signiert sowie rechts unten signiert und datiert. 80 x 100 cm (31,4 x 39,3 in).

• Dramatische Seenotrettung eines niederländischen Schiffs.
• Einfallsreiche Lichtführung unterstützt die dramatische Szene
.

Wir danken der Galerie Paffrath, Düsseldorf, für die freundliche Auskunft.

PROVENIENZ: Sammlung Kommerzienrat Korff, o. O. (bis 1928, Kunsthaus Lempertz, 2. Oktober 1928).
Sammlung Theodor Johannsen, Wedel (wohl 1928 vom Vorgenannten erworben, seither in Familienbesitz).

LITERATUR: Kunsthaus Lempertz, Sammlung Kommerzienrat Korff und anderer Besitz: Gemälde neuzeitlicher Meister; Versteigerung am 2. Oktober 1928 (Katalog Nr. 268), Los 2, mit SW-Abb. Tafel 16.

Stürmisch braust die See. Die Wellen schlagen erbarmungslos gegen das Schiff, das gefährlich im Wasser hin und her schaukelt. Die Besatzung des niederländischen Schiffs kämpft mit den Masten und hat die rote Seenotflagge gehisst. Die gespannten Segel sind verzogen und verlangen jede Kraft um gehalten zu werden. Wagemutig nähert sich ein Rettungsboot und nimmt Mannschaftsmitglieder auf. Genauso dramatisch wie die Wellen formieren sich Wolkenberge am Himmel, die von der Sonne spannungsreich beleuchtet werden und so einen hellen Hintergrund für die im Dunkeln liegende Schiffsszene bieten. Fast schon grell erscheint der Kontrast und unterstützt so die atemberaubende Atmosphäre. Als Andreas Achenbach 1894 dieses Bild malt, ist er eine bedeutende Größe auf dem internationalen Kunstparkett und ein unübertroffener Meister der Marinemalerei. Früh wird sein Talent entdeckt und so beginnt er mit 12 Jahren seine Ausbildung an der Düsseldorfer Malerschule. Seinen ersten Erfolg hat er bereits 1831 mit der Darstellung des Akademiegebäudes. Im Laufe der Zeit treten jedoch architektonische Sujets zugunsten der Natur und insbesondere der See in seinen Gemälden zurück. Anstoß zu dieser Hinwendung gibt die Reise 1831/32 in die Niederlande, wo er in Kontakt mit der holländischen Landschaftsmalerei des 17. Jahrhunderts kommt. Der Durchbruch gelingt ihm sodann mit einem Marinebild 1836. Es folgen Reisen nach Skandinavien, zu den Alpen und ein mehrjähriger Aufenthalt in Italien. Zwischenzeitlich wohnt er in Frankfurt und München, ehe er 1847 endgültig nach Düsseldorf zurückkehrt. Hier residiert Achenbach als hochgeachteter Malerfürst und fördert Kunstvereine sowie das kulturelle Leben der Stadt. Trotz dieser vielfältigen Eindrücke bleibt die Faszination für das Meer bis an sein Lebendsende bestehen. [HO]



44
Andreas Achenbach
Auf stürmischer See, 1894.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 6.000
Ergebnis:
€ 15.750

(inkl. Käuferaufgeld)