Auktion: 514 / Evening Sale am 11.12.2020 in München Lot 212

 

212
Alfons Walde
Bergstadt (Kitzbühel im Frühling), 1956.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 70.000
Ergebnis:
€ 175.000

(inkl. Käuferaufgeld)
Bergstadt (Kitzbühel im Frühling). 1956.
Öl auf Malpappe.
Links unten signiert. Verso mit einem Künstleretikett, dort von fremder Hand bezeichnet. 31,5 x 35 cm (12,4 x 13,7 in).

• Das Werk wird erstmals auf dem internationalen Auktionsmarkt angeboten.
• Imposantes Panorama von wirkungsvoller Präsenz.
• Kitzbühel gehört zu den beliebtesten Motiven des Künstlers
.

Mit einem schriftlichen Gutachten von Peter Konzert, Innsbruck, vom 8. September 2020.

PROVENIENZ: Privatsammlung Kitzbühel.
Privatsammlung Süddeutschland.

"Landschaft bedeutete ihm auch Kontrast zum Himmel, selten führte er die Berge bis hinaus zum oberen Bildrahmen, stets wurde das Blau des Himmels in seiner Intensität zu einem bildmitbestimmenden Element. Der kompositionellen Steigerung vom leicht erhöhten Vordergrund über den tiefen eingedrückten Mittelgrund bis zum wieder hoch kulissenartig aufsteigenden Bergmassiv im Hintergrund bediente sich Walde bei seinen Landschaftsdarstellungen."
Gert Ammann, Alfons Walde 1891-1958, 2005, S. 83.

Alfons Walde findet in seiner unmittelbaren Umgebung die Motive, die fast sein gesamtes künstlerisches Werk kennzeichnen: das alpenländische Tirol mit seinen kleinen Bergdörfern und deren urtümlichen Bewohnern. Das naturverbundene Tirolerische hat Walde wie kein Zweiter mit seinem pastosen Pinselstrich in einer Weise geschildert, die ihm zeitig Beachtung gesichert hat. In der Malerei von Alfons Walde ist der Werdegang des Künstlers deutlich nachzuvollziehen. Eine ursprüngliche Ausbildung zum Architekten hat Walde zu einem Malstil finden lassen, der in der Gestaltung von kompaktem Formengut und klaren Umrissen verbunden mit einer formalen Gliederung der Bildfläche das Architektonische in den Kompositionen betont. Die Herausforderung der Bergmotive ist vor allem, die räumliche Dimension dieser Gebirgswelten einzufangen und zur Wirkung zu bringen. Dieses schafft Walde bereits mit wenigen Farben und Farbwerten, denen er mit seinem groben Pinselduktus eine vibrierende Intensität verleiht. Markant für Waldes Malstil ist die pastose trockene Malweise, die es ihm ermöglicht immer wieder neue lebendige Nuancierungen von Lichtwerten zu kreieren. Vor allem die teils hart gegeneinandergesetzten Licht- und Schattenwerte machen das Besondere in der Bildsprache des Künstlers aus.
Alfons Walde ist der beste Botschafter seiner Heimat Tirol, der überwältigend schönen Landschaft rund um den legendären Wander- und Skiort Kitzbühel. Seine Bilder tragen maßgeblich zu dem Image Tirols als Vorzeige-Berglandschaft bei. Der malerisch festgehaltene Traum der imposanten Bergwelt mit dem weiten Blick über die schroffen Gipfel und dem glasklaren tiefblauen Himmel lässt den Blick verweilen und die klare Bergluft spüren. Immer wieder greift Alfons Walde diese Motive auf und widmet sich seiner Heimatlandschaft mit schwelgerischem Blick in jeder Jahreszeit. [SM]



212
Alfons Walde
Bergstadt (Kitzbühel im Frühling), 1956.
Öl auf Malpappe
Schätzung:
€ 70.000
Ergebnis:
€ 175.000

(inkl. Käuferaufgeld)