Auktion: 514 / Evening Sale am 11.12.2020 in München Lot 214

 

214
Peter Brüning
Ohne Titel, Um 1960.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 30.000
Ergebnis:
€ 93.750

(inkl. Käuferaufgeld)
Ohne Titel. Um 1960.
Öl auf Leinwand.
Otten 363. 80 x 100 cm (31,4 x 39,3 in).

• Zum ersten Mal auf dem internationalen Auktionsmarkt (Quelle: www.artprice.com).
• Dynamische Bildkomposition, die die virtuose Handschrift des Künstlers zeigt.
• 1959, 1964 und 1968 Teilnahme an der documenta II, III und IV in Kassel
.

PROVENIENZ: Galerie Elke und Werner Zimmer, Düsseldorf.
Sammlung Deutsche Bank (vom Vorgenannten erworben).

AUSSTELLUNG: Peter Brüning – Vom Informel zu den kartographischen Bildern und Zeichnungen, Galerie Elke und Werner Zimmer, Düsseldorf, 21.3.-12.5.1984.

"Die Frage nach Gegenständlichkeit oder Ungegenständlichkeit ist überholt."
Peter Brüning, 1956.

"Informel ist kein ‚Stil‘, sondern eine Haltung. Eine Haltung, die eine Offenheit nicht nur der bildnerischen Komposition einschließt, sondern generell die Offenheit des Werkes als Prozess mit einbezieht, die sowohl den Schaffensprozess als auch den Wahrnehmungsprozess, nicht nur den eigenen, sondern auch den des Rezipienten, in der Realität des Kunstwerkes selbst vereint." (zit. nach: Marie-Luise Otten, Peter Brüning und das Potential des Informel, in: Peter Brüning 1929-1970, Galerie Haas, 2019, S. 14) Peter Brüning gehört zu den wichtigsten Vertretern des deutschen Informel. Seine Werke zeigen auf eindrucksvolle Weise diese genannte Offenheit gegenüber der Bildkomposition, Farbgebung und dem Pinselstrich – aber auch gegenüber dem Betrachter. Brünings Kunst ist wie die der anderen informellen Künstler für jeden zugänglich und vermeidet jegliche Exklusivität.
Das vorliegende Ölgemälde zeigt eine dynamische Bildkomposition, die einen virtuosen Pinselduktus erkennen lässt. Brüning arbeitet vorwiegend mit Braun- und Grün-Tönen, wobei er durch den Einsatz von schwarzen Farbakzenten das Bild strukturiert und den Blick des Betrachters lenkt. Das vorliegende Werk steht repräsentativ für seine abstrakt-gestische Kunst, die bewusst den Akt des Malens, also den Schaffensprozess, in den Vordergrund stellt. Damit lässt seine Kunst deutliche Anklänge an die Stilrichtung des Action-Paintings erkennen, wie es ab den 1950er Jahren innerhalb des abstrakten Expressionismus zu finden ist. Der Amerikaner Jackson Pollock (1912-1956) gilt als einer der bedeutendsten Vertreter des Action-Paintings. Wie im Informel steht auch hier der Malprozess im Vordergrund, der zudem einfache Malmittel und den Einsatz des Körpers einschließt.
Brünings Kunst hat bereits ab den 1950er Jahren internationale Anerkennung erfahren, so wurden ihm nicht nur zahlreiche Einzelausstellungen im In- und Ausland gewidmet, sondern auch etliche Förderpreise verliehen. Seine Teilnahme an wichtigen Ausstellungsprojekten wie der documenta II (1959), III (1964) und IV (1968) festigte zudem seine Stellung auf dem internationalen Kunstmarkt. [SL]



214
Peter Brüning
Ohne Titel, Um 1960.
Öl auf Leinwand
Schätzung:
€ 30.000
Ergebnis:
€ 93.750

(inkl. Käuferaufgeld)